Darts WM: Arno Merk begeistert zum Auftakt - Littler bleibt grundsolide

Aktualisiert
Arno Merk war von Anfang an absolut eiskalt.
Arno Merk war von Anfang an absolut eiskalt. Adam Davy, PA Images / Alamy / Profimedia

Auftakt für die Darts-WM 2026 im Ally Pally. Aus deutscher Sicht ist es ein feierlicher Moment, denn Arno Merk durfte für die Bundesrepublik, das Darts-Event des Jahres eröffnen. Der 33-Jährige aus Peine hatte es im ersten Match des Jahres mit Kim Huybrechts zu tun und zeigte direkt von Anfang an, dass seine Absicht, über die "Emotionalität" der perfekte Plan zu einem Start nach Maß zu war. Auch Ex-Weltmeister Michael Smith und der amtierende Champion Luke Littler waren in der Auftakt-Session mit von der Partie.

Zwar sah Merk zum Einstieg ins Match etwas wackelig aus, traf erst in der dritten Aufnahme das erste Triple, konnte sich dann aber schnell fangen und bestätigte bereits früh, dass die große Stärke bei ihm nicht zwangsläufig im Scoring, sondern im Timing liegt. Beim Stand von 2:2 im ersten Durchgang nahm sich der 33-Jährige noch einen Moment zum Durchatmen vor dem letzten, entscheidenden Dart zum Checkout und knallte jenen zum Break und Satzgewinn in die Doppel-16, ein Wurf der sofort den ersten emotionalen Ausbruch folgerte.

Match-Center: Kim Huybrechts vs. Arno Merk

Eiskalter Merk komplett souverän

In den zweiten Satz startete Merk direkt mit dem 1:0 und nahm den positiven Schwung aus dem ersten Satz mit in diesen wichtigen Durchgang, beinahe selbstverständlich nahm er im Nachgang das Break mit und zog seine starke Checkout-Quote stringent durch, um mit einem 3:0 in Legs zur 2:0 Führung zu vollenden. Es war quasi das Narrativ für das Match - fast alles, was man rausnehmen konnte, schnappte sich der Deutsche in einer Mühelosigkeit, die man von einem Debütanten selten in dieser Art und Weise gesehen hat. Dabei passte der dritte Durchgang und eine verpasste Chance zum Break nicht in dieses Match, doch jene brachten Huybrechts mit dem 1:2 Anschluss nochmal zurück in die Partie.

Doch Merk ließ sich nicht beirren, schüttelte dieses schmerzhafte Erlebnis ab und fing wieder Feuer, was nur von seiner Eiseskälte bei den Checkouts gelöscht werden konnte. Im vierten Durchgang war es wieder sein Spiel - Arno Merk bezwingt, wie bereits vor 14 Jahren Kim Huybrechts mit 3:1 und trifft in der zweiten Runde möglicherweise bereits auf Peter Wright.

Laut Merk im Anschluss-Interview ging "der Plan auf", er sei "einfach nur happy" und habe jeglichen Emotionalen Ausbrüchen von Huybrechts mit selbigen bei sich beantwortet. Heute Abend würde er mit seiner Freundin und mitgereisten Freunden "irgendeinen Pub auseinandernehmen."

"Bully Boy" mit Wackel-Start

Michael Smith zeigte zum Auftakt des Matches gegen Lisa Ashton nicht sein bestes Spiel, die Fans im Alexandra Palace hätten sich hier auch nicht wundern dürfen, wenn die Grand Dame des englischen Darts das 1:0 gesichert hätte, doch schlussendlich fing sich der "Bully Boy", um richtig Fahrt aufzunehmen. Im Anschluss-Durchgang gelang ihm zum Einstieg beinahe ein Neun-Darter, doch nach den ersten beiden 180ern scheiterte Smith bereits im siebten Dart, trotzdem ging es per glattem 3:0 zur zwischenzeitlichen 2:0 Führung.

Auch nach der zweiten Pause knüpfte Smith weiter an diese Leistung an, um trotz erschreckend schwachem Einstieg diesen Pflichtsieg einzufahren und nach Maß mit einem 3:0 in die WM 2026 zu starten.

Match-Center: Michael Smith vs. Lisa Ashton

Weltmeister Littler mit dem Timing

Auch der amtierende Weltmeister startete traditionsgemäß am ersten Abend in das Turnier. Mit Darius Labanauskas hatte Luke Littler hier einen Gegner, der im Ally Pally bereits einen Neundarter werfen konnte. Er war also gewarnt, dass der Litaue gerade bei der kurzen Distanz, die zu Anfang der WM herrscht extrem gefährlich sein kann. Labanauskas forderte Littler auch direkt alles ab, schickte den ersten Satz in einen Decider, den Littler mit seinem ersten und einzigen Satz-Dart gewinnen konnte und damit den Kopf noch einmal aus der Schlinge zog.

Match-Center: Luke Littler vs. Darius Labanauskas

Auch im zweiten Durchgang hielt Labanauskas mit und verpasste immer wieder kleine Chancen, in einem Satz auch mal das Break zu holen. Littler hingegen zeigte sich durchgehend eiskalt und konnte erneut den Decider im Satz gewinnen, um auf 2:0 zu stellen. Im dritten Durchgang ließ Littler dann nochmal die Muskeln spielen und holte das 124er Checkout übers Bullseye und rollte ab diesem Moment über Labanauskas und holte mit einem 3:1 in Legs den glatten Sieg zum 3:0 in Sätzen.