"Der Druck war da": Mixed-Staffel jubelt über WM-Bronze

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Franziska Preuß (l.) und Philipp Nawrath bei der Biathlon-WM in Lenzerheide.
Franziska Preuß (l.) und Philipp Nawrath bei der Biathlon-WM in Lenzerheide.ALEXANDER HASSENSTEIN/Getty Images via AFP
Die deutsche Mixed-Staffel feiert einen gelungenen Auftakt bei der Biathlon-WM 2025 in Lenzerheide und gewinnt Bronze in der Mixed-Staffel.

Justus Strelow fiel nach seinem Kraftakt völlig erschöpft in den Schnee, dann warf sich der Rest des euphorisierten deutschen Quartetts um Franziska Preuß freudetrunken auf seinen Schlussläufer: Die deutsche Mixed-Staffel hat zum Auftakt der Biathlon-Weltmeisterschaften in Lenzerheide Bronze gewonnen.

In einem dramatischen Rennen sicherte Strelow dem DSV-Team die erste Medaille im Mannschaftswettbewerb seit 2019 – und sorgte so auch für ein erstes emotionales Highlight in der Schweiz, das selbst bei der so erfahrenen Preuß für Tränen in den Augen sorgte.

"Man merkt, dass der Druck da war. Es ist einfach schön, dass das heute geklappt hat", freute sich Preuß im Anschluss am ZDF-Mikrofon: "Wir wissen das alle zu schätzen."

Auch bei Strelow, der auf der letzten Runde das so ersehnte Edelmetall vor dem heranstürmenden Johannes Thingnes Bö verteidigt hatte, war die Erleichterung deutlich zu spüren: "Es war unglaublich schmerzhaft. Ich bin froh, dass ich die Medaille ins Ziel gerettet habe."

Sieg geht an Frankreich

Dass das Quartett mit Selina Grotian, Preuß, Philipp Nawrath und Strelow (0 Strafrunden+11 Nachlader) auf der Schlussrunde sogar noch Silber an Tschechien (0+9) abgeben musste – geschenkt. "Es hätte nicht besser starten können", sagte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling. Die erste Goldmedaille sicherten sich die dominanten Franzosen (1+6).

Wenige Stunden vor dem WM-Auftaktrennen hatten Preuß und Co. noch eine besondere Motivation erhalten. In einem vom Deutschen Skiverband (DSV) bei Instagram veröffentlichen Video sendete unter anderem Julian Nagelsmann eine Grußbotschaft an die Mannschaft. 

"Die Daumen sind gedrückt, liebes Biathlon-Team für eine erfolgreiche WM", sagte der Fußball-Bundestrainer: "Meine Mutter ist Biathlon-Fanat, ich schaue es auch sehr viel. Und ich möchte, dass meine Mutter gut gelaunt ist."

Bei strahlendem Sonnenschein und deutlichen Plusgraden gingen die 24 Staffeln in das Rennen. Wie groß die anfängliche Nervosität auch bei den Beteiligten war, verdeutlichten dann Frankreichs Julia Simon und Anna Magnusson aus Schweden, die sich in einer Abfahrt zu Nahe kamen und stürzten.

Grotian selbstkritisch

Vor allem die Französin ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen. Während sich Deutschlands Startläuferin Grotian vier Nachlader leistete, benötigte Simon nur einen. Beim ersten Wechsel lag Frankreich vorne, Grotian übergab an Position vier – und ärgerte sich über ihre Leistung am Schießstand: "Ich hatte heute schon den ganzen Tag Kopfweh, war vom Kopf nicht ganz bei der Sache. Es tut mir wahnsinnig leid für das Team."

Doch das DSV-Team befand sich voll im Medaillenkampf, Preuß hielt ihre Mannschaft mit zwei eigenen Nachladern weiter auf dem vierten Rang. Kurz darauf musste die Gesamtweltcupführende dann nochmal kräftig durchatmen, als ihr Nachfolger Nawrath mit dem letzten Schuss eine Strafrunde vermied. Strelow, erstmals überhaupt in einer Staffel Schlussläufer, spielte dann seine ganze Klasse beim Schießen aus - und sorgte für grenzenlosen Jubel im DSV-Lager.

In Lenzerheide geht es am Freitag (15:05 Uhr) weiter. Dann steht im Sprint der Frauen über 7,5 km vor allem Preuß im Fokus, zählt die Führende im Gesamtweltcup zu den heißen Medaillenanwärterinnen. Die Männer starten dann am Samstag (15.05 Uhr/alle ZDF und Eurosport) in ihr Rennen über die zehn Kilometer.