Entsprechend gemischt waren Wagners Gefühle. "Es war natürlich echt cool, wieder zu spielen. Ich war vor dem Spiel ziemlich nervös. Ich war lange draußen", sagte der Berliner nach der 79:101-Klatsche gegen die Portland Trail Blazers. Nach der fünften Niederlage in Serie mahnte der 23-Jährige: "Du musst zusammenhalten, um da wieder rauszukommen. Wir haben noch viele Spiele, kein Grund den Kopf hängen zu lassen. Aber wir müssen besser werden."
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Die 24 Minuten, die Headcoach Jamahl Mosley Wagner in der Nacht zum Freitag spielen ließ, dürften dem Klub in jedem Fall neue Hoffnung geben. Nachdem sich der Deutsche Anfang Dezember einen Riss in der rechten Bauchmuskulatur zuzogen hatte, war Orlando in der Tabelle abgerutscht. Die direkte Play-off-Qualifikation ist bei einer Bilanz von 23 Siegen und ebenso vielen Niederlagen in Gefahr. Noch 36 Spiele bleiben Orlando, das von der vergleichsweise schwachen Konkurrenz im Osten profitieren könnte.
Doch erst einmal muss das Team selbst wieder anfangen zu gewinnen. Nur sieben Siege und 13 Niederlagen gab es ohne Wagner, der zuvor in Allstar-Form brilliert hatte. Gegen Portland klappte für ihn schon viel, aber noch nicht alles. Ordentliche neun von 19 Würfen aus dem Feld fielen, doch keiner seiner drei Versuche von draußen. "Es hat sich ganz vernünftig während des Spiels angefühlt. Es wird etwas dauern, wieder in den Rhythmus reinzukommen, aber es hat Spaß gemacht", sagte Wagner.
Star-Duo Wagner-Banchero wiedervereint
Diesen Rhythmus müssen er und der von der selben Verletzung zurückgekehrte Co-Star Paolo Banchero nun finden. Um es doch noch ohne Umweg über die Play-ins in die Meisterrunde zu schaffen, wird es den Wagner brauchen, der vor der Blessur in acht von 14 Partien 30 Punkte oder mehr erzielt hatte. "Es ist gigantisch", hatte Mosley bereits vor dem Portland-Spiel gesagt, als klar war, dass Wagner unmittelbar vor dem Comeback steht: "Bei all den Maßstäben, die er als Anführer gesetzt hat, wird es eine große Sache sein, ihn zurück zu haben."
Wie wichtig Wagner ist, zeigt sich also auch neben dem Court. Nach dem Portland-Spiel nahm er das Team mit Blick auf das Saisonziel Play-offs in die Pflicht. Unabhängig von der Verletzungsmisere, die nicht nur Banchero und Wagner, sondern dessen Bruder Moritz (Kreuzbandriss) knallhart erwischt hatte. Sie dürften in Orlando "keine Ausreden suchen", so Wagner: "Niemand hat Mitleid mit uns." Wenn in seinem Team jemand so fühle, müsse er sofort damit aufhören. Denn so könne ein Schneeballeffekt entstehen. Und im schlimmsten Fall liegen unter der Schneedecke Orlandos Play-off-Träume begraben.