Positiv wie negativ: Die größten und spektakulärsten Highlights 2025

Alcaraz rang Sinner im Finale der French Open nieder
Alcaraz rang Sinner im Finale der French Open niederThibaud MORITZ / AFP

Erfolge, Erlösung, aber auch Tiefpunkte: Das Sportjahr 2025 brachte außergewöhnliche Leistungen, prägende Entscheidungen und auch kontroverse Momente hervor. Von historischen Titeln und Generationswechseln bis hin zu sportlichen Fehlschlägen und strukturellen Problemen – Flashscore gibt einen Überblick über die wichtigsten positiven wie negativen Ereignisse eines bewegten Jahres.

Das Duell der Giganten: Alcaraz' historischer Sand-Triumph

Das French-Open-Finale 2025 zwischen Carlos Alcaraz und Jannik Sinner wird als ein "Match für die Ewigkeit" in die Tennis-Annalen eingehen. Über 5 Stunden und 29 Minuten lieferten sich die beiden aktuell besten Spieler der Welt eine Schlacht, die an die besten Zeiten von Rafael Nadal und Novak Djokovic erinnerte. In der glühenden Mittagshitze von Roland Garros schenkten sich die beiden Kontrahenten keinen Millimeter Sandboden, wobei das Niveau der Ballwechsel zeitweise fast übermenschlich wirkte.

Zum Match-Center: Sinner vs. Alcaraz

Nachdem Sinner bereits mit zwei Sätzen ein Führung gelegen hatte, startete Alcaraz eine legendäre Aufholjagd, wehrte dabei im vierten Satz drei Matchbälle bei eigenem Aufschlag ab. Das Match gipfelte in einem dramatischen Match-Tie-Break im fünften Satz, den der Spanier mit letzter Kraft für sich entschied. Mit dem Endergebnis von 4:6, 6:7, 6:4, 7:6 und 7:6 krönte sich Alcaraz erneut zum König von Paris. Es war nicht nur ein Sieg für die Statistik, sondern eine Machtdemonstration des Willens gegenüber seinem größten Rivalen.

Dieses Finale zementierte endgültig die Wachablösung im Herrentennis. Während die Ära der "Big Three" endgültig Geschichte ist, haben Alcaraz und Sinner eine von Intensität und Fairness geprägte neue Goldene Ära eingeläutet.

Pariser Krönung in München: Der CL-Fluch ist Geschichte

Es war eine laue Mainacht in der Allianz Arena, als der wohl hartnäckigste Fluch des modernen Fußballs endlich gebrochen wurde. Paris Saint-Germain, das über ein Jahrzehnt lang vergeblich versucht hatte, den Henkelpott mit der Brechstange der Milliarden-Investitionen zu erzwingen, stand am 31. Mai 2025 ganz oben. Unter der taktischen Finesse von Luis Enrique ging ein Team, das erstmals nicht wie eine Ansammlung von Stars, sondern wie eine unbezwingbare Einheit wirkte, bis ganz zum Schluss – und beendete die europäische Saison mit einem großen Knall.

Zum Match-Center: PSG vs. Inter

Das Finale gegen Inter Mailand entwickelte sich dabei zu einer einseitigen Machtdemonstration, wie man sie in einem Endspiel selten erlebt hat. Mit einem historischen 5:0-Sieg fegten die Franzosen die Italiener förmlich vom Platz. Besonders der junge Désiré Doué avancierte mit einem Doppelpack zum neuen Helden der Stadt der Liebe und bewies endgültig, dass PSG auch ohne das mediale Dauerrauschen von Stars wie Kylian Mbappé oder Neymar zur absoluten Weltspitze gehören kann.

In München herrschte nach dem Schlusspfiff kollektive Ekstase im Pariser Block, während die internationale Presse vom "Ende einer Ära des Scheiterns" schrieb. Für den katarischen Präsidenten Nasser Al-Khelaifi war es die lang ersehnte Erlösung.

Das Märchen von "The Nuke"

Der 3. Januar 2025 wird für immer als der Tag in die Geschichte eingehen, an dem ein Teenager die Hierarchie des Dartsports zertrümmerte. Im legendären Londoner "Ally Pally" vollendete der erst 17-jährige Luke Littler seinen beispiellosen Siegeszug durch die Weltmeisterschaft. In einem hochdramatischen Finale entzauberte er keinen Geringeren als den dreifachen Champion Michael van Gerwen und krönte sich zum jüngsten Weltmeister aller Zeiten. Die Bilder des weinenden Teenagers mit der Sid-Waddell-Trophy vor 3.000 Fans markierten einen frühen großen Sportmoment des Jahres.

Zum Match-Center: Littler vs. van Gerwen

Das Match selbst war eine Demonstration purer mentaler Stärke, die Experten in dieser Altersklasse für unmöglich gehalten hatten. "The Nuke" spielte nicht nur einen Average von über 105 Punkten, sondern blieb auch in den entscheidenden Momenten, als das Spiel auf Messers Schneide stand, eiskalt. Van Gerwen, eigentlich bekannt dafür, seine Gegner durch schiere Präsenz einzuschüchtern, wirkte gegen die jugendliche Leichtigkeit Littlers zeitweise völlig ratlos. Es war der Moment, in dem die Fackel endgültig an die nächste Generation übergeben wurde.

Dieser historische Triumph war weit mehr als nur ein Einzelsieg; er löste einen globalen Darts-Boom aus, der das gesamte Jahr 2025 prägte. Littler wurde über Nacht zum Popstar des Sports, füllte Hallen weltweit und sorgte für Rekordeinschaltquoten. Sein Erfolg bewies, dass Alter im Präzisionssport keine Rolle spielt, wenn Talent auf einen unerschütterlichen Fokus trifft.

Das Leverkusen-Beben: Ten Hags Rekord-Scheitern

Niemand hätte geglaubt, dass das Erbe von Xabi Alonso bei Bayer Leverkusen so schnell in Trümmern liegen würde. Doch die Verpflichtung von Erik ten Hag im Sommer 2025 entpuppte sich als das größte Missverständnis der jüngeren Bundesliga-Historie. Nach einer enttäuschenden Vorbereitung und massiven internen Querelen über die taktische Ausrichtung, eskalierte die Situation bereits nach dem zweiten Spieltag.

Nach einer mageren Punkteausbeute von einem Zähler zog die Geschäftsführung unter Simon Rolfes rasch die Reißleine. Ten Hag wurde im September entlassen – der schnellste Rauswurf, den die Bundesliga je gesehen hat. Die Mannschaft, die unter Alonso noch für "Joga Bonito" am Rhein stand, wirkte unter dem Niederländer völlig verunsichert und taktisch überfordert.

Der Kronprinz am Ziel: Lando Norris beendet die Verstappen-Ära

Es war ein Bild für die Ewigkeit, als Lando Norris am 7. Dezember 2025 nach dem Überqueren der Ziellinie in Abu Dhabi in Tränen ausbrach. In einem der engsten WM-Finale der Formel-1-Geschichte reichte dem Briten ein dritter Platz, um sich mit gerade einmal zwei Punkten Vorsprung gegen den entthronten Champion Max Verstappen durchzusetzen. Nach vier Jahren absoluter Dominanz des Niederländers hat die Königsklasse einen neuen Regenten, der McLarens erste Fahrer-Weltmeisterschaft seit Lewis Hamilton im Jahr 2008 perfekt machte.

Mit sieben Saisonsiegen, aber einem immer stärker werdenden Verstappen im Rücken rettete Norris seinen Vorsprung letztlich ins Ziel. Während McLaren auch die Konstrukteurs-WM souverän verteidigte, feierte die internationale Presse den 26-jährigen Briten. "Ich habe schon lange nicht mehr geweint", gestand ein emotional erschöpfter Norris bei der Siegerehrung.

Der HSV bricht den Bann

7 Jahre, 2.555 Tage und unzählige bittere Enttäuschungen: Am 10. Mai 2025 endete die wohl längste Leidenszeit der Hamburger Fußballgeschichte. Der einstige "Bundesliga-Dino" ist zurück im deutschen Oberhaus. Mit einem furiosem 6:1-Heimsieg gegen den SSV Ulm machten die Hanseaten am vorletzten Spieltag alles klar. Als der Schiedsrichter die Partie abpfiff, gab es im Volksparkstadion kein Halten mehr – ein schwarz-weiß-blaues Meer aus Fans flutete innerhalb von Sekunden den Rasen.

Trainer Merlin Polzin, der das Team in einer kritischen Phase stabilisiert hatte, wurde zum Architekten des Erfolgs. Sein mutiger Fokus auf die eigene Jugend und eine neu gefundene defensive Stabilität waren die Schlüssel zum Erfolg. Während in den Vorjahren oft die Nerven flatterten, blieb der HSV dieses Mal im entscheidenden Moment eiskalt. Die Hansestadt versank für ein ganzes Wochenende in einer Party-Nacht.

Die Rückkehr des HSVs bedeutet für die Bundesliga weit mehr als nur einen prominenten Namen: Mit dem Aufstieg kehren die großen Nordderbys und eine der größten Fanbases Europas zurück ins Oberhaus.

Tennis-Doping an der Spitze

Doch wo viel Licht ist, war im Sportjahr 2025 auch viel Schatten. Die Tenniswelt wurde im Kern erschüttert, als die Nachricht über die Dopingsperren von Jannik Sinner und Iga Swiatek an die Öffentlichkeit drangen. Dass ausgerechnet die beiden Aushängeschilder der ATP- und WTA-Tour mit positiven Proben und juristischen Verfahren konfrontiert wurden, löste Entsetzen in der Tennis-Szene aus.

Bei Sinner handelte es sich um das Nachspiel seiner Clostebol-Causa, die nach einem Einspruch der WADA Anfang 2025 zu einer tatsächlichen Sperre führte. Ende 2024 hatte es bereits Swiatek getroffen, die aufgrund einer Verunreinigung in einem Melatonin-Präparat für einen Monat suspendiert wurde. Die Fälle waren zwar unterschiedlich gelagert, doch das Timing war verheerend: Die beiden damaligen Weltranglistenersten konnten zeitweise nur zuschauen, wie ihr Ruf in den sozialen Medien und Fachzeitschriften zerpflückt wurde.

Die Debatten über "Zweiklassenjustiz" im Sport dominierten die Schlagzeilen. Kritiker warfen den Verbänden vor, Top-Stars mit Samthandschuhen anzufassen, während weniger bekannte Spieler für ähnliche Vergehen drakonische Strafen erhielten. Swiatek und Sinner kehrten zwar auf den Court zurück, doch der Makel bleibt.