First-Pick Cam Ward: Großer Scheck, große Hoffnungen

Aktualisiert
Quarterback Ward (l.) wird eine große Zukunft in der NFL prophezeit
Quarterback Ward (l.) wird eine große Zukunft in der NFL prophezeitČTK / AP / Gregory Payan
Wie erwartet haben die Tennessee Titans Quarterback Cam Ward als Nummer eins im NFL-Draft ausgewählt. Der Footballstar kassiert kräftig ab – und sucht ein Haus.

Nervös zupfte Cam Ward an den Ärmeln seines beigen Jacketts herum, als es für ihn vor dem berühmten Lambeau Field von Green Bay durch einen langen Tunnel auf die Bühne des Draft Theater ging. Unterwegs setzte der Quarterback die Kappe der Tennessee Titans auf, richtete seine Haare und wurde von NFL-Boss Roger Goodell mit einer Umarmung empfangen – als erster Pick, als neuer Hoffnungsträger. "Ich danke Gott", sagte der 22-Jährige mit Tränen in den Augen und zittriger Stimme.

Schon lange wusste Ward, dass es für ihn nach Nashville gehen würde. Doch es fehlte eben noch der letzte, der offizielle Akt bei der alljährlichen Verteilung der größten Talente. "Jetzt kann ich mir aussuchen, wo ich leben werde", sagte der Footballstar, "jetzt kann ich mir ein paar Häuser anschauen."

Das nötige Kleingeld ist da. Cameron Anthony Ward –geboren in Texas – bekommt als Nummer eins einen Vertrag über 43 Millionen US-Dollar. Ein großer Scheck, aber auch die Erwartungen sind riesengroß. Denn seine Aufgabe wird es sein, die Titans endlich aus dem Tief zu ziehen.

2021/22 stand der Klub zuletzt in den Play-offs, holte in den folgenden Spielzeiten sieben, sechs und drei Siege in der Hauptrunde. Viel schlechter geht es nicht mehr, deshalb durfte Tennessee im Draft auch zuerst zugreifen.

Zwischen Selbstbewusstsein und Arroganz

"Er bringt alle Qualitäten mit, die man für diese Position braucht, und er erfüllt als Mensch und Spieler alle unsere Anforderungen", sagte Headcoach Brian Callahan: "Das ist ein wirklich aufregender Moment für unsere Organisation, unseren Trainerstab, unsere Geschäftsleitung und vor allem für unsere Fans."

Ward kommt von der University of Miami, für die Hurricanes glänzte er vergangene Saison (4.313 Passing Yards, 39 Touchdown-Pässe) und erhielt als bester College-Quarterback den Davey O'Brien Award. Ward war auch Finalist bei der Vergabe der Heisman Trophy, die Auszeichnung für den Topspieler des Jahres ging aber an Travis Hunter, den sich die Jacksonville Jaguars am Donnerstag an Position zwei sicherten.

"Sie wissen, dass sie mit mir die richtige Wahl getroffen haben", sagte Ward – typisch für ihn. "Cam ist selbstbewusst", meinte Chad Brinker, Football-Präsident der Titans, "ich würde nicht sagen, dass er eingebildet ist." Aber es sei "ein schmaler Grat dazwischen". Ab sofort beginnt die Arbeit.