Amon-Ra St. Brown in Detroit unter Druck: Nichts für Nasenbohrer

Amon-Ra St. Brown ist Detroits Lebensversicherung.
Amon-Ra St. Brown ist Detroits Lebensversicherung.Gregory Shamus / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Unappetitlich? Respektlos? Wo liegt das Problem? Amon-Ra St. Brown hat keinen Schimmer, wieso er anders jubeln muss, als er gern möchte. "Warum kann ich nicht in der Nase bohren und wegschnippen?", sagte der Wide Receiver ratlos im Podcast mit Bruder Equanimeous und fragte Richtung NFL: "Was ist schlecht daran? Ich bin verwirrt." Auch ohne Erklärung hat sich der Deutsch-Amerikaner aber entschieden, die "Popelgeste" lieber zu lassen, es gibt derzeit auch Wichtigeres für den Footballstar.

Spätestens seit der Enttäuschung am vergangenen Wochenende bei den Rams in Los Angeles (34:41), wo St. Brown noch bohrte und schnippte, stehen der 26-Jährige und die Detroit Lions mächtig unter Druck. Mit acht Siegen und sechs Niederlagen liegt das Team außerhalb der Play-off-Ränge, soll es noch reingehen, müssen Siege her – am besten in Serie.

Zum Match-Center: Detroit Lions vs. Pittsburgh Steelers

Es geht los mit dem schwierigen Duell gegen die Pittsburgh Steelers am Sonntag (22.25 Uhr/RTL), das letzte Heimspiel der Saison ist wegweisend.

Verlieren die Lions erneut, findet die Postseason ziemlich sicher ohne den Halbfinalisten von 2023/24 statt. Aber auch wenn der bislang letzte Sieg über die Steelers 1998 an Thanksgiving gelang, gibt es Statistiken, die Mut machen.

Detroit wechselt etwa seit zehn Spielen immer von Sieg zu Niederlage und umgekehrt, nach dem Gesetz der Serie wäre also jetzt ein Erfolg dran. Aber viel wichtiger: In den vergangenen 58 Spielen, seit dem 30. Oktober 2022, kassierten die Lions nie zwei Pleiten in Folge. Historisch waren nur die San Francisco 49ers von 1995 bis 1999 besser (60).

"Müssen unseren Job machen"

Es gilt ein dickes Brett zu bohren, da helfen Zahlen und Statistiken nicht, St. Brown hat großen Respekt. "Die Steelers sind für ihre Defense bekannt. Sie spielen hart, sie spielen kampfbetont", sagte der Passfänger, "das war schon so, als ich ihnen als Kind im Fernsehen zugeschaut habe." Eines sei gegen das Team um Star-Quarterback Aaron Rodgers deshalb besonders wichtig: "Mir müssen ihrer Energie etwas entgegensetzen."

Persönlich spielt St. Brown erneut ein gutes Jahr. Er hat elf Touchdowns auf dem Konto, zwei (und 164 Receiving Yards) gelangen zuletzt bei den Rams, nur einer fehlt noch zum persönlichen Rekord aus der vergangenen Saison. Dass es zu Hause im Ford Field ums Ganze geht, gefällt ihm. "Aber wir müssen unseren Job machen."

Hinter den Chicago Bears (10:4) und Green Bay Packers (9:4:1) ist Detroit (8:6) nur Dritter der NFC North. Vor dem Spieltag lag die Chance auf das Play-off-Ticket bei 44 Prozent, ein Sieg würde den Wert auf 55 verbessern, eine weitere Niederlage auf 19 senken. Die Hoffnungen wären dann minimal bis nicht mehr vorhanden.

Können die Lions dem Druck standhalten? Eine von vielen bohrenden Fragen für St. Brown und seine Mannschaft. Auch die, auf welche Weise der Receiver wohl feiern wird, wenn es denn etwas zu feiern gibt.