Einfach wurde es den Athleten allerdings nicht gemacht. Der Hauptschuldige? Der wechselhafte böige Wind, der den Wettbewerb auf der Rukatunturi-Schanze phasenweise zur Lotterie verkommen ließ.
TOP – Paschke und Wellinger entzücken DSV-Fans
Vier Bewerbe, drei deutsche Siege. Am Samstag feierte Pius Paschke seinen zweiten Saisonsieg. Der 34-Jährige glänzt mit beeindruckender Konstanz auf hohem Niveau, verwies Jan Hörl mit 8,9 Punkten Vorsprung auf Platz 2. Tags darauf ging sein Landsmann Andreas Wellinger als Sieger hervor. Der gebürtige Traunsteiner profitierte vom windbedingten Abbruch im 2. Durchgang, weshalb die Platzierung nach dem 1. Durchgang gewertet wurde.
TOP – Stefan Kraft, die personifizierte Konstanz
Er ist schlichtweg beeindruckend. Seit vielen Jahren zählt Stefan Kraft zur absoluten Weltspitze, meist ist er ohnehin die Nummer 1 im Weltcup. Sättigungsgefühl? Fehlanzeige. Nach einer Weltreise im Sommer 2023, mit der er die Basis für den Sieg im Gesamtweltcup 2023/24 legte, gestaltete er seine Saisonvorbereitung 2024 etwas ruhiger. Und wieder war es die richtige Entscheidung, auf sein Bauchgefühl zu hören.
Der Salzburger weiß einfach ganz genau, was er braucht, um Körper und Geist ideal auf den langen Wettkampf-Winter vorzubereiten. Zwei vierte Plätze zum Auftakt in Lillehammer, je ein dritter und zweiter Platz in Ruka – ergibt Rang 2 im Gesamtweltcup. Man kann davon ausgehen, dass der erste Saisonsieg in Bälde folgt.
>> Alle Bewerbe im Skisprung-Weltcup der Männer 2024/25
>> Alle Bewerbe im Skisprung-Weltcup der Frauen 2024/25
FLOP – Wind, lass nach
Ja, Skispringen ist ein Freiluftsport. Ja, Skispringen lebt vom Wind. Ja, in jeder Saison gibt es Springen, die wegen zu schwieriger Windverhältnisse abgebrochen werden müssen. Und dennoch nervt es. Vor allem, weil der Kalender durchgetaktet ist, und es de facto keine Chance gibt, einen Bewerb am Folgetag ordentlich zu Ende zu bringen. Dies führt, wie eben auch in Ruka, immer wieder zu Endklassements nach nur einem Durchgang.
In Ruka fiel der „Schaden“ überschaubar aus, da sich dennoch die Favoriten durchsetzten. Man darf sich bei der FIS aber nicht wundern, wenn es mal wieder andersrum der Fall ist. Ein etwas lockerer Kalender wäre im Sinne aller Hauptprotagonisten. Das sind nämlich die Athleten und Fans. Wir wollten das nur nochmal in Erinnerung rufen.
TOP – Youngsters am Weg nach oben
Skisprung-Fans dürfen sich berechtigte Hoffnungen machen, dass in naher Zukunft wieder mehrere Youngsters das Feld aufmischen. Daniel Tschofenig (22) ist in Topform und sprang in Lillehammer bereits aufs Podium, Maximilian Ortner (22) überraschte mit mehreren Top-10-Resultaten, aber auch Ren Nikaido setzt seine Entwicklung fort. Der 23-Jährige ist aktuell bester Japaner im Gesamtweltcup (16.), einen Platz vor Ryoyu Kobayashi.
Alle genannten Athleten haben freilich noch einen längeren Entwicklungsprozess vor sich, neue junge Helden würden dem Skisprungsport aber auf jeden Fall gut tun.
DIE TOP-5 IM SKISPRUNG-WELTCUP 2024/25
1. Pius Paschke (GER), 316 Punkte
2. Stefan Kraft (AUT), 240 Punkte
3. Jan Hörl (AUT), 236 Punkte
4. Daniel Tschofenig (AUT), 230 Punkte
5. Andreas Wellinger (GER), 203 Punkte
DIE NÄCHSTEN SPRINGEN
07. Dezember – 08. Dezember, Wisla (POL): Herren
13. Dezember – 15. Dezember, Titisee-Neustadt (DEU): Herren
14. Dezember – 15. Dezember, Peking (CHN): Damen