Nachdem Lou Jeanmonnot zuletzt in vier Rennen in Serie Punkte des einst so komfortabel scheinenden Polsters hatte abknabbern können, verschaffte sich Preuß wieder etwas Ruhe. "Das wird jetzt bis Sonntag zum Massenstart so weitergehen. Sie wird mal vorne sein, ich werde mal vorne sein", so Preuß: "Ich stelle mich drauf ein, dass jedes Rennen ein Kampf ist und man nichts herschenken darf." Bei noch 360 zu vergebenden Punkten beträgt der Vorsprung wieder 60 Zähler.
"Wenn ich am Start bin, denke ich nicht dran und kann das ausblenden", betonte die 31-Jährige. Während des Rennens wolle sie sowieso nichts über den aktuellen Stand oder die Leistung ihrer einzig verbliebenen Konkurrentin hören. "Die ersten vier Runden brauche ich gar keine Infos. Dann fällt es leichter bei mir zu bleiben", sagte Preuß. Erst auf der Schlussrunde sei es "gut zu wissen, wo man liegt".
Vor dem Dreierpack von Oslo ab dem 21. März will sie am Samstag (13.35 Uhr/ZDF und Eurosport) im um einen Tag vorgezogenen Massenstart auf der slowenischen Hochebene ihre Ausgangsposition nochmals verbessern. Wie schon im Einzel ist aufgrund des Dauerregens und deutlicher Plusgrade mit sehr tiefem und kraftraubendem Geläuf zu rechnen. Das werde "eine große Challenge", prophezeite Preuß: "Ich tue mich schon schwer, wenn es so tief ist."
"Schon immer ein großer Traum"
Derzeit braucht die vierfache WM-Medaillengewinnerin am Schießstand unbedingt die Null. Am Donnerstag hatte sie nur die zwölftbeste Laufzeit, Jeanmonnot hat derzeit klare Vorteile auf der Loipe. Aufgeben ist für die Französin ohnehin keine Option. "Ich kann nichts anderes tun, als so gute Rennen wie möglich abzuliefern. Ich kämpfe um jeden Punkt", kündigte die 26-Jährige an: "Das Rennen um die große Kristallkugel war schon immer ein großer Traum von mir."
Das gilt auch für Preuß. Die Bayerin trägt seit dem 13. Dezember und damit nun schon seit 14 Rennen das Gelbe Trikot. Nur noch vier Wettkämpfe muss sie es nach einer zehrenden Saison verteidigen. Reicht die Kraft im Endspurt?