SkiFlash: Spektakel auf der Streif & Favoritensiege in Garmisch-Partenkirchen

SkiFlash: Spektakel auf der Streif & Favoritensiege in Garmisch-Partenkirchen
SkiFlash: Spektakel auf der Streif & Favoritensiege in Garmisch-PartenkirchenJohann GRODER / AFP,EXPA / AFP / Profimedia
Vergangenes Wochenende versammelte sich die High Society wieder in Kitzbühel. Das traditionelle Programm mit Super-G, Abfahrt und Slalom versprach Spannung pur. Auf die Speed-Queens wartete in Garmisch-Partenkirchen die WM-Generalprobe.

Der Monat der Ski-Highlights Jänner ist um einige Schlagzeilen reicher. Welche Nation auf der Streif überraschte, welcher ÖSV-Star ein gelungenes Comeback feierte und für welche ÖSV-Dame die WM-Saison verletzungsbedingt zu Ende ist, erfährst du im SkiFlash.

 

TOP – Bärenstarke Kanadier auf der Streif

Was für eine Geschichte! Mit James Crawford und Cameron Alexander standen gleich zwei Kanadier beim Hahnenkammrennen in Kitzbühel auf dem Podest. Dem 27-jährigen Crawford gelang ausgerechnet beim schwierigsten Rennen der Saison sein erster Weltcupsieg in der Abfahrt. Der Speed-Spezialist erwischte mit Startnummer 20 einen nahezu perfekten Lauf. “Es wird sicher ein Traum wahr. Ich war in der Abfahrt schon öfter schnell, aber ich kann es im Moment gar nicht fassen. Ich finde keine Worte, um meine Emotionen zu beschreiben“, sagte Crawford.

Der Schweizer Alexis Monney war nur um 0,08 Sekunden langsamer und durfte über Platz 2 jubeln. Der nächste große Erfolg für den 25-Jährigen, nachdem er in Bormio seinen ersten Weltcupsieg einfuhr. Cameron Alexander machte als Dritter die Überraschung perfekt. Ihm fehlten 0,22 Sekunden auf seinen Landsmann Crawford. Dieses Ergebnis war der Startschuss für eine lange und ausgelassene Partynacht. 

 

 

TOP – Raphael Haaser mit Traum-Comeback

Raphael Haaser musste aufgrund einer Kreuzbanddehnung eine knapp sechswöchige Zwangspause einlegen. Im Super-G von Kitzbühel feierte der 27-jährige Tiroler ein mehr als gelungenes Comeback. Haaser machte im unteren Streckenabschnitt viel Zeit gut und wurde immer schneller.

Er brachte damit den späteren Sieger Marco Odermatt gehörig ins Schwitzen. Schlussendlich fehlten nur 0,11 Sekunden auf den ganz großen Triumph. “Es ist sicher DAS Heimrennen für mich, ich bin 45 Minuten entfernt von hier daheim. Daher freut es mich echt riesig. Es war schon ein Ziel, hier mal eine Gams heimzufahren. Dass das heute gelungen ist, ist umso schöner“, sagte Haaser nach dem Rennen. “Kitzbühel hat schon nochmal einen anderen Stellenwert.“

 

 

FLOP – Die nächsten schweren Stürze

Sowohl die Damen als auch die Herren blieben dieses Wochenende wieder nicht von schweren Stürzen verschont. In Garmisch-Partenkirchen erwischte es die Tschechin Tereza Nova im Abfahrtstraining schlimm. Laut dem Schweizer Fernsehen SRF liegt die 26-Jährige aufgrund einer Gehirnblutung im künstlichen Tiefschlaf.

Im Rennen selbst erwischte es einmal mehr Nina Ortlieb. Die verletzungsgeplagte Österreicherin verdrehte sich bei ihrem Sturz das Bein und blieb unter großen Schmerzen im Schnee liegen. Ortliebs Krankenakte reicht normalerweise für mehrere Karrieren. Die nun notwendige Operation ist bereits die 23. für die 28-Jährige. “Sie tut mir echt leid, ist echt eine gute Freundin. Sie tut alles für den Sport, es gibt niemanden, der mehr für den Sport lebt“, sagte Ariane Rädler stellvertretend für die ÖSV-Damen.

Im Super-G von Kitzbühel kamen 14 Läufer nicht ins Ziel. Der Ausfall ging leider nicht bei allen Läufern glimpflich aus. Alexis Pinturault erlitt bei seinem Sturz eine große Knochenprellung des Schienbeinkopfes, eine Schienbeinkopffraktur und eine Verletzung des Innenminiskus. Für den 33-jährigen Routinier ist die Comeback-Saison nun vor der Weltmeisterschaft vorzeitig zu Ende.

Florian Loriot musste aufgrund einer Gehirnerschütterung eine Nacht im Krankenhaus verbringen. Die von FIS-Chef-Renndirektor Markus Waldner angekündigten Sicherheitsmeetings sind längst überfällig.

 

>> Alle FIS-Rennen im Alpinen Skiweltcup der Herren 2024/25

>> Alle FIS-Rennen im Alpinen Skiweltcup der Damen 2024/25

 

TOP – Italienische Damen und Lara Gut-Behrami in Überform

Am letzten Speed-Wochenende vor der WM in Saalbach gab es einmal mehr Siege der bisherigen Saison-Dominatorinnen. Bei der Kandahar-Abfahrt siegte Federica Brignone um 0,01 Sekunden vor ihrer Teamkollegin Sofia Goggia. Corinne Suter komplettierte als Dritte das Podest und kommt vor dem Saison-Highlight immer besser in Fahrt.

Im Super-G am Sonntag sicherte sich Lara Gut-Behrami nach drei zweiten Plätzen den Sieg. “Ich habe mich sehr gefreut, es ist schon ein anderes Gefühl, als ob man Vierte oder Fünfte wird. Es ist nicht leicht zu gewinnen, es gibt sehr viele gute Fahrerinnen. Ich bin sehr happy, dass ich es diesmal geschafft habe“, bilanzierte Gut-Behrami im ORF-Interview. Kajsa Vickhoff Lie landete mit 0,35 Sekunden Rückstand auf Platz 2. Die Vortagessiegerin Brignone fuhr auf Rang 3.

Die italienischen Damen präsentierten sich mannschaftlich stark, denn Sofia Goggia, Laura Pirovano und Marta Bassino belegten die Ränge 4 bis 6. Kurz vor der Weltmeisterschaft ist im Hinblick auf die Medaillenränge in den Speed-Disziplinen der Damen eine klare Tendenz zu erkennen. Trotzdem schreibt so ein Großereignis seine eigenen Gesetze und es wird spannend.

 

 

FLOP – Ausfälle der ÖSV-Damen

Im letzten Super-G vor der Heim-WM erlebten die ÖSV-Damen einen Tag zum Vergessen. Nur Stephanie Venier konnte sich innerhalb der Top-10 klassieren und landete auf Rang 9. Cornelia Hütter, Mirjam Puchner und Ariane Rädler kamen nicht ins Ziel und scheiterten alle an der gleichen Stelle. Der Seilbahnsprung wurde ihnen zum Verhängnis.

Während Hütter am Tor vorbeifuhr, kam Rädler zu Sturz. Die Bindungen der 30-jährigen Vorarlbergerin gingen nicht auf und sie überschlug sich einige Male. Der ÖSV-Star hatte Glück im Unglück und blieb von einer Verletzung verschont. Das war keine optimale Vorbereitung auf den WM-Super-G. Aber wie heißt es so schön: „Eine verpatzte Generalprobe sorgt für eine gelungene Premiere“.