SkiFlash: Hervorragendes Vonn-Comeback & Aufregung in Alta Badia

SkiFlash: Hervorragendes Vonn-Comeback & Aufregung in Alta Badia
SkiFlash: Hervorragendes Vonn-Comeback & Aufregung in Alta BadiaČTK / imago sportfotodienst / Ervin Monn
Am letzten Wochenende vor Weihnachten waren die Athleten noch einmal gefordert. Bei den Herren stand ein Super-G und eine Abfahrt in Gröden auf dem Programm, am Sonntag fand in Alta Badia ein Riesentorlauf statt. Bei den Damen fiel ein Rennen dem Wetter zum Opfer, weshalb in St. Moritz nur ein Super-G ausgetragen wurde.

Während die Speed-Damen aus Übersee nach Europa zurückkehrten, stand in Gröden der erste Speed-Klassiker für die Herren auf der Tagesordnung. Welcher Österreicher als Einziger überzeugen konnte, wieso unter anderem Thomas Tumler heftige Kritik äußerte und wie sich Lindsey Vonn bei ihrem Comeback in St. Moritz schlug, erfährst du im SkiFlash

 

TOP – Conny Hütter feiert nächsten Sieg

Conny Hütter bestätigte ihren Abfahrtssieg von letzter Woche und schlug nun auch im Super-G zu. Der ÖSV-Topstar verwies Lara Gut-Behrami und Sofia Goggia einmal mehr auf die Plätze. Die 32-jährige Steirerin feierte damit in ihrem dritten Saisonrennen den zweiten Sieg. Bei perfektem Skiwetter und guter Piste konnte sich Hütter im Laufe des Rennens steigern. Mit einem überragenden Schlussteil machte sie viel Zeit gut und durfte wieder vom obersten Treppchen jubeln. Mit diesen Leistungen ist sie eine heiße Aktie in Hinblick auf die Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm sowie die Disziplinen-Wertungen. 

 

 

TOP – Bärenstarkes Comeback von Lindsey Vonn 

In St. Moritz war es endlich so weit. Lindsey Vonn feierte nach sechs Jahren Pause ihr Comeback im Weltcup. Die 40-jährige US-Amerikanerin geht nunmehr mit einer Knie-Teilprothese an den Start. Ein Thema, das im Vorfeld stark kritisiert und diskutiert wurde. Vonn ließ ihre Kritiker verstummen und zeigte, dass sie nichts verlernt hat. Sie platzierte sich auf dem starken 14. Rang und schickte eine weitere Kampfansage hinterher.

“Ich weiß, was ich kann, und ich weiß, dass ich noch viel schneller sein kann. Ich muss aber trotzdem Geduld haben“, sagte die glückliche US-Amerikanerin im ORF. Nachdem sie laut ihren Aussagen in diesem Rennen noch nicht alles riskiert hat, darf man auf ihren nächsten Auftritt mehr als gespannt sein.

 

 

FLOP – ÖSV-Speed-Herren mit einem Wochenende zum Vergessen

Während Lokalmatador Mattia Casse im Super-G von Gröden seinen ersten Weltcupsieg feierte, lief es für die ÖSV-Herren in Italien nicht nach Wunsch. Im Super-G am Freitag landete kein Österreicher in den Top-10. Vincent Kriechmayr wurde als Bester Zwölfter. In der Abfahrt schlitterten die österreichischen Speed-Herren noch tiefer in die Krise. Einzige Ausnahme ist der junge Stefan Eichberger als Sechster. Abgesehen davon konnte sich wieder kein ÖSV-Star in den ersten Zehn klassieren.

Einen rabenschwarzen Tag erwischten Stefan Babinsky und Vincent Kriechmayr. Die beiden Zugpferde im ÖSV-Team kamen nicht über die Plätze 51 und 55 hinaus. Es bleibt zu hoffen, dass sie über die Weihnachtsfeiertage abschalten können und nächstes Wochenende in Bormio mit neuer Kraft angreifen, um Wiedergutmachung zu betreiben.

 

>> Alle FIS-Rennen im Herren-Weltcup 2024/25

>> Alle FIS-Rennen im Damen-Weltcup 2024/25

 

TOP – Stefan Eichberger rettet die Ehre der ÖSV-Herren

Der einzige Lichtblick des Wochenendes heißt Stefan Eichberger. Der 24-jährige Steirer erwischte eine super Fahrt. Bei der vorletzten Zwischenzeit leuchtete es noch grün auf. Eichberger ging mit der hohen Startnummer 56 ins Rennen und landete nur 0,52 Sekunden hinter Sieger Marco Odermatt. Auf seinen ersten Podestplatz fehlten ihm lediglich sechs Hundertstelsekunden. “Ich habe auf jeden Fall die Gunst der Stunde genutzt“, freute sich der junge Österreicher im ORF. Er hatte es schon im Gefühl, dass an diesem Tag was möglich ist, sagte Eichberger: “Ich habe es schon während der Fahrt gemerkt, einfach geil.“

 

FLOP – Große Aufregung um die Piste in Alta Badia

Ein umstrittener Riesentorlauf in Alta Badia komplettierte das Weltcup-Wochenende der Herren. Die Gran Risa zeigte sich in diesem Jahr in einem schlechten Zustand. Viele Athleten kritisierten die brüchige Piste, die schlechte Präparierung und machten auf das Verletzungsrisiko aufmerksam. Die Ski-Stars wollten aufgrund der katastrophalen Bedingungen nicht starten. Sie wurden von der Jury nicht ernst genommen, die das Rennen dennoch durchpeitschte.

“Die meisten Rennfahrer waren sich nach der Besichtigung einig, dass wir unter diesen Voraussetzungen kein Rennen bestreiten“, sagte Thomas Tumler im Blick. “Von den Top-Fahrern wollten lediglich Loic Meillard und Henrik Kristoffersen starten, weil sie mit der 1 und 3 günstige Nummern gezogen haben“, führte Justin Murisier weiter aus. ÖSV-Star Manuel Feller stimmte den beiden Schweizern zu: “Dass wir bei diesen Bedingungen ein Rennen bestreiten müssen, ist uns Athleten gegenüber fast schon ein bisschen respektlos und fahrlässig.“

In einem so dichten Rennkalender, in dem sich die Athleten immer am Limit bewegen, sollte die FIS den Läufern etwas genauer zuhören. Das Verletzungsrisiko ist immer gegeben, aber es sollte trotzdem nicht durch schlechte Pistenbedingungen herausgefordert werden.