AdlerFlash: Tops & Flops zur Halbzeit der Vierschanzentournee

AdlerFlash: Tops & Flops zur Halbzeit der Vierschanzentournee
AdlerFlash: Tops & Flops zur Halbzeit der VierschanzentourneeProfimediaČTK / imago sportfotodienst / Frank Hoermann/SVEN SIMON
Halbzeit bei der 73. Vierschanzentournee. Nach zwei Springen führt der Österreicher Daniel Tschofenig die Gesamtwertung an, doch gleich mehrere Routiniers sind in Lauerstellung. Weiter geht es schon am 4. Jänner am Berginsel in Innsbruck, bevor in Bischofshofen das Grande Finale steigt.

Die ÖSV-Adler präsentieren sich schon die ganze Saison in überragender Form. Einzig der Deutsche Pius Paschke konnte den Dominatoren rund um Daniel Tschofenig, Jan Hörl, Stefan Kraft und Co. Siege streitig machen. Die österreichischen Stars galten deshalb vor Start der Tournee als ganz große Favoriten.

Ob sie dieser Rolle bei den ersten beiden Tournee-Stationen in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen gerecht werden konnten, welcher Springer den ersten Schweizer Podestplatz bei der Vierschanzentournee seit zehn Jahren holte und warum es Schummel-Vorwürfe gegen den ÖSV gibt, erfährst du im AdlerFlash.

 

TOP – Daniel Tschofenig

Daniel Tschofenig ging in dieser Saison der Knopf so richtig auf. Der ÖSV-Shootingstar sprang mit einer Ausnahme in Titisee-Neustadt (15.) immer in die Top-10. Er feierte bis zum Start der Vierschanzentournee zudem zwei Weltcupsiege (in Wisla und Engelberg) und durfte sich oft über einen zweiten Platz (in Engelberg) und dritten Rang (Titisee-Neustadt) freuen.

Der 22-jährige Kärntner bestätige seine Topform auch bei den beiden bisherigen Springen der Tournee. Zum Auftakt sprang er als Dritter hinter Stefan Kraft und Jan Hörl auf das Podest. In Garmisch-Partenkirchen legte der ÖSV-Adler nochmal einen drauf und holte sich den Sieg. Es war der erste ÖSV-Sieg beim Neujahrspringen seit elf Jahren.

Durch die zwei starken Auftritte übernahm Tschofenig die Gesamtführung der Tournee und reist mit einer Menge Selbstvertrauen nach Österreich.

 

 

TOP – Gregor Deschwanden hält die Schweizer Fahnen hoch

Obwohl der vierfache Olympiasieger Simon Ammann die Vierschanzentournee schon nach dem ersten Springen abgebrochen hat, ist die Schweiz, abgesehen von Österreich, die einzige Nation, die bei der 73. Tournee einen Podestplatz erringen konnte.

Dies ist Gregor Deschwanden zu verdanken, der zurzeit in der Form seines Lebens agiert. Nach Platz 6 in Oberstdorf durfte der 33-jährige Schweizer über Rang 2 jubeln. Bei wechselhaften Windbedingungen in der Entscheidung blieb Deschwanden fokussiert und verbesserte sich im Finaldurchgang um einen Platz. Das Pech des Schweizers ist, dass die ÖSV-Adler während seiner besten Karrierephase in unglaublicher Verfassung sind.

 

 

TOP – Oberstdorf & Garmisch wurden zum Hexenkessel

Die Vierschanzentournee findet zum 73. Mal statt. Sinkendes Fan-Interesse? Fehlanzeige! Das Publikum brachte bei den ersten beiden Springen die Stadien zum Beben. In der Qualifikation für das Auftaktspringen in Oberstdorf gab es mit 16.500 Fans einen neuen Zuschauerrekord. Der Wettbewerb selbst war mit über 25.500 Skisprungbegeisterten ausverkauft.

In Garmisch-Partenkirchen hing ebenfalls das Ausverkauft-Schild an den Kassen, 22.000 Fans verwandelten die Arena in einen wahren Hexenkessel. Auch die österreichischen Veranstalter in Innsbruck und Bischofshofen rechnen mit einem Ansturm und einer super Stimmung. Kein Wunder. Die bärenstarken ÖSV-Adler haben mit ihren Leistungen alles für eine große Skisprung-Party angerichtet.

 

Die Tournee begeistert nach wie vor die Massen
Die Tournee begeistert nach wie vor die MassenČTK / imago sportfotodienst / Eibner-Pressefoto/Memmler

 

FLOP – Norwegische Kritik an ÖSV-Anzügen

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Konkurrenz die starken Leistungen der ÖSV-Springer anzweifelt. Allen voran die Norweger kommen mit der Dominanz der ÖSV-Adler offensichtlich nicht gut zurecht und stellen wilde Theorien auf. “Wir kratzen uns nur am Kopf. Es ist offensichtlich, dass sie etwas haben. Sonst wären sie nicht kollektiv so stark“, rätselt Johann Andre Forfang.

“Es ist verdächtig und sehr ungewöhnlich, dass eine Nation so dominiert, wie sie es jetzt tut“, sagte Halvor Egner Granerud. Die ehemalige Skisprung-Olympiasiegerin Maren Lundby zweifelt ebenfalls: “Das ist verdächtig. Sie waren das ganze Jahr über gut und kaum steht die Vierschanzentournee an, sind sie noch besser. Da muss etwas sein.“

ÖSV-Trainer Andreas Widhölzl wehrt sich gegen die Vorwürfe: “Wir haben diese Anzüge bereits seit Lillehammer und sie sind auch vom Materialkontrolleur der FIS mehrfach abgenommen worden.“

Die anderen Nationen wären wohl gut beraten, wenn sie sich auf sich und ihr Training konzentrieren, um eventuell zum ÖSV aufzuschließen.

 

DIE NÄCHSTEN SPRINGEN

03. – 04. Januar 2025, Innsbruck (AUT): Herren

05. – 06. Januar 2025, Bischofshofen (AUT): Herren