SkiFlash: Schweizer Machtdemonstration und ein gerührter Braathen

SkiFlash: Schweizer Machtdemonstration und ein gerührter Braathen
SkiFlash: Schweizer Machtdemonstration und ein gerührter BraathenImagn Images / ddp USA / Profimedia
Nach langem Warten feierten nun auch die Speed-Herren ihren Saisonauftakt. Auf der Birds of Prey fanden am vergangenen Wochenende je eine Abfahrt und ein Super-G statt. Den Abschluss machte am Sonntag der zweite Riesentorlauf der Saison.

Die Auftaktrennen in die neue Saison geben das beste Feedback über die Sommer-Vorbereitung. Welche Speed-Cracks haben sich perfekt in Form gebracht? Gibt es Überraschungen oder sind Altbekannte an der Spitze? Antworten auf diese Fragen und welcher Fahrer mit 35 Jahren seinen Premierensieg feierte, erfährst du im SkiFlash.

 

 

TOP – Schweizer Herren in Topform

Die Schweizer Herren waren in Beaver Creek nicht zu schlagen. Alle drei Siege gingen auf ihr Konto. In der Abfahrt am Freitag feierten die Eidgenossen einen Doppelsieg. Justin Murisier gewann vor Marco Odermatt und dem Slowenen Miha Hrobat. Der überraschende Sieg von Murisier ließ nicht nur ihn selbst emotional werden.

“Er hat so viel gekämpft über die Jahre, war immer für mich da“, sagte ein gerührter Odermatt über Murisier im ORF. Odermatt selbst schlug am Samstag zurück und fuhr im Super-G zu seinem ersten Weltcupsieg in dieser Saison. Der Franzose Cyprien Sarrazin und ÖSV-Athlet Lukas Feurstein komplettierten das Podest.

Für den dritten Schweizer Triumph an diesem Wochenende war Thomas Tumler verantwortlich. Er setzte sich vor Lucas Braathen (BRA), der im ORF-Interview sichtlich gerührt war (siehe Video unterhalb), und Zan Kranjec (SLO). Dieses Wochenende war aus Schweizer Sicht eine klare Ansage an die Konkurrenz und hat gezeigt, wer zurzeit die Ski-Nation Nummer 1 ist.

 

 

TOP – Tumler feiert Premierensieg im Alter von 35 Jahren

Die noch junge Skisaison 2024/25 ist seit Sonntag um eine große Überraschung reicher. Thomas Tumler feierte in seinem 124. Weltcup-Rennen seinen ersten Sieg. Der 35-Jährige zeigte im ersten Lauf eine sensationelle Leistung und führte 0,56 Sekunden vor Zan Kranjec (SLO). Atle Lie McGrath (NOR) hatte als Dritter schon 1,01 Sekunden Rückstand.

Der Schweizer bewies an diesem Tag Nervenstärke und zeigte im Finale eine konzentrierte Leistung. Selbst der Ausfall von Odermatt, die Laufbestzeit von Braathen und sein Rückfall im zweiten Durchgang von Sölden konnten Tumler an diesem Tag nicht von seinem größten Triumph abhalten. Er ist damit nach Didier Cuche der zweitälteste RTL-Sieger.

 

 

TOP – Hrobat & Feurstein mit Podest-Premieren

Die beiden ersten Speed-Bewerbe der Saison waren für zwei Läufer besonders erfolgreich. Miha Hrobat und Lukas Feurstein durften über ihre ersten Podestplätze der Karriere jubeln. Hrobat fuhr am Freitag in der Abfahrt auf den starken 3. Platz. Der Slowene war zuvor erst einmal in den Top-10 klassiert. Sein bisher bestes Ergebnis war ein 7. Platz in Kitzbühel.

Lukas Feurstein machte es Hrobat gleich und feierte tags darauf im Super-G als Dritter ebenfalls sein Debüt auf einem Weltcup-Podest. Der junge Österreicher ließ schon öfters sein Talent aufblitzen und brachte diesmal einen guten Lauf ins Ziel. Es wird spannend zu beobachten zu sein, ob Hrobat und Feurstein in den schnellen Disziplinen konstant vorne mitmischen können.

 

>> Alle FIS-Rennen im Herren-Weltcup 2024/25

>> Alle FIS-Rennen im Damen-Weltcup 2024/25

 

FLOP – Nächster Ausfall: Odermatt in Riesentorlauf-Krise

Marco Odermatt zeigte sowohl in der Abfahrt als auch im Super-G eine bärenstarke Leistung und knüpfte nahtlos an die letzte Saison an. Wenn da nicht der Riesentorlauf wäre, dann würde dieses Rennwochenende als großer Erfolg in Erinnerung bleiben. In seiner Paradedisziplin steckt er aber in einer Krise. Im ersten Durchgang landete er auf Platz 8 und nahm damit nur die Jägerrolle ein.

Nach den beiden anstrengenden Speed-Rennen ging ihm aber wohl etwas die Kraft aus, denn er schied in Durchgang 2 bereits nach wenigen Toren aus. Saisonübergreifend war dies der dritte RTL-Ausfall in Folge. Sobald der Schweizer Dominator den Grund für diese Probleme gefunden hat, wird es die Konkurrenz aber mit Sicherheit wieder sehr schwer haben.

 

Die nächsten Rennen im FIS-Weltcup

14. Dezember – 15. Dezember, Beaver Creek (USA): Abfahrt (F), Super-G (F)

14. Dezember – 15. Dezember, Val d'Isère (FRA): Riesentorlauf (M), Slalom (M)

20. Dezember – 21. Dezember, Gröden (ITA): Super-G (M), Abfahrt (M)

20. Dezember – 21. Dezember, St. Moritz (SUI): 2x Super-G (F)

22. Dezember – 23. Dezember, Alta Badia (ITA): Riesentorlauf (M), Slalom (M)