Winners & Losers: Orsolini macht Titelkampf spannend - Hass gegen Ex-Leverkusener

Riccardo Orsolini war der Matchwinner für den FC Bologna.
Riccardo Orsolini war der Matchwinner für den FC Bologna.Alessandro Sabattini / GETTY IMAGES EUROPE / Getty Images über AFP / Flashscore
Es war wieder ein ereignisreiches Wochenende im Weltfußball: Ex-Leverkusen-Stürmer Borja Iglesias (32) erzielte in Barcelona einen Hattrick und ging trotzdem als Verlierer vom Platz. Riccardo Orsolini (28) traf gegen Inter Mailand und sorgte damit für Freude bei den Fans von Bologna und Napoli. In der portugiesischen Liga ragten Viktor Gyökeres (26) und Rodrigo Mora (17) einmal mehr heraus. Wer gehörte noch zu den Gewinnern und Verlierern?

Winner: Riccardo Orsolini

Der Titelkampf in der italienischen Serie A ist wieder komplett offen. Schuld daran ist Riccardo Orsolini, der im Trikot des FC Bologna ein spätes Traumtor gegen Inter Mailand erzielte. Es war bereits das 12. Saisontor Orsolinis, aber wahrscheinlich das schönste und wichtigste. "Ich versuche es oft, aber in neun von zehn Fällen klappt es nicht", erzählte der glückliche Torschütze über seinen Seitfallzieher.

"Es war ein verrückter Abschluss. Wir streben nach unserem Traum. Wir sprechen es nicht laut aus, aber wir wissen nur zu gut, worum es geht", fügte er hinzu. Dank seines Treffers bleibt Bologna Vierter in der Tabelle und hat im Rennen um die Champions League zumindest vorerst einen Tag Vorsprung auf Juventus. Auch der SSC Neapel bedankt sich bei dem Angreifer, denn das Team vom Vesuv ist nach der Niederlage des Hauptrivalen nun punktgleich aufgeschlossen.

Borja Iglesias

Obwohl Ex-Leverkusen-Stürmer Iglesias auf dem Platz des FC Barcelona einen Hattrick erzielte, ging er als Verlierer in die Kabine. Für den 32-Jährigen war das Spiel am Samstag in Monjuic schön und grausam zugleich. Im gehobenen Alter erzielte er zum ersten Mal einen Hattrick in LaLiga - und das gegen eine der berühmtesten Mannschaften.

Als Iglesias in der 62. Minute zum 3:1 für die Gäste traf, ahnte er wohl nicht, dass das Spiel einen so bitteren Ausgang nehmen würde. Als er ausgewechselt wurde, stand es noch 3:3, doch Raphinha beendete den Traum von Celta Vigo in der achten Minute der Nachspielzeit mit dem Siegtreffer zum 4:3.

Igelsias sah sich im Anschluss Hasskommentaren ausgesetzt: "Es ist jeden Tag so. Wir sind überrascht, wenn wir rassistische und homophobe Beleidigungen auf Fußballplätzen hören. Wir leben immer noch in einer Gesellschaft, in der es keinen Respekt für andere gibt", heißt es in einer der Botschaften.

Aber auch dank ihm spielt die Mannschaft aus Vigo eine ihrer besten Saisons des letzten Jahrzehnts und ist auf ihrem derzeitigen achten Platz nicht mehr weit von der Qualifikation für den Europapokal entfernt. Iglesias ist zwar nur von Betis ausgeliehen, aber mit acht Toren ist er zusammen mit Iago Aspas der beste Torschütze der Mannschaft. Die Vereinsführung von Celta hat einen weiteren Anreiz, nach dem Barcelona-Spiel mit Betis über einen Transfer von Iglesias zu verhandeln.

Winner: Viktor Gyökeres

Sportin Lissabons schwedischer Ausnahmestürmer Gyökeres steuerte beim 3:1-Sieg gegen Moreirense alle drei Tore bei und hat damit in dieser Saison bereits 34 Treffer erzielt. Damit hat er doppelt so viele Tore geschossen wie der zweitbeste Torschütze der portugiesischen Liga, Vangelis Pavlidis vom Rivalen Benfica. "Zweimal hatte ich Glück, als der Ball von den gegnerischen Verteidigern abprallte. Aber ich freue mich über das Tor aus einem direkten Freistoß", erzählte er.

Es ist logisch, dass um Gyökeres herum Spekulationen über einen Wechsel in eine prestigeträchtigere Liga kursieren, aber der Schwede hat bisher alle "fixen" Berichte zurückgewiesen. "Gefällt es Ihnen in London?" wurde er auf einen möglichen Wechsel in die Premier League angesprochen. "Ich mag Lissabon", antwortete er.

"Wir werden sehen, was passiert, ich kann die Zukunft nicht vorhersagen, niemand kann das. Wir haben eine Menge wichtiger Spiele vor uns, darauf konzentriere ich mich", fügte er hinzu.

Loser: České Budějovice

České Budějovices miserable Saison in der tschechischen Chance Liga geht mit einer 0:2-Niederlage in Olomouc weiter und obwohl sie noch nicht offiziell abgestiegen sind, war es praktisch von Anfang an klar, dass sie es werden. Zum ersten Mal in der Geschichte der tschechischen Liga blieb man in der regulären Saison 30 Spieltage ohne Sieg.

Das ist sogar weltweit einmalig. Derby County blieb in der Championship 2007/08 32 Spiele in Folge ohne Sieg, ehe man vor Saisonende dann doch noch einen Dreier einfuhr.

Winner: Rodrigo Mora

Aufgepasst, hier beginnt ein neuer Star zu glänzen. Der FC Porto hat den Kampf um den Titel aufgegeben, da die Lissabonner Klubs Sporting und Benfica einen zu deutlichen Vorsprung haben. Deshalb dürfen in den letzten Spielen immer mehr Talente ran. Der erst 17-jährige Mora hat seine Chance beim Schopfe gepackt und sich in der laufenden Saison langsam aber sicher in die Startelf gespielt.

Darüber hinaus schießt er ein schönes Tor nach dem anderen. Zwei herrliche Tore gegen Famalicau bescherten Porto einen knappen 2:1-Sieg. Hätten die Dragons den jungen Mittelfeldspieler nicht gehabt, wären sie vielleicht mehr als einen Punkt hinter dem drittplatzierten Braga gewesen. Mora hat in den letzten fünf Spielen fünf Tore erzielt.

Loser: Leicester City

Als Ruud van Nistelrooy Ende November Leicester City übernahm, lag die Mannschaft auf Platz 16 der Tabelle. Von 20 Spielen seit seiner Übernahme konnte der ehemalige HSV-Stürmer nur zwei gewinnen. Das Torverhältnis ist bezeichnend - 11:46.

Mit einem Wundererfolg im Spiel gegen Liverpool war wohl nicht zu rechnen, jedenfalls besiegelte die 0:1-Heimniederlage den Abstieg des Vereins, der 2016 (vor gerade einmal neun Jahren) sensationell die Premier League gewonnen hatte. Seitdem ist man allerdings auch zweimal abgestiegen und hat es einmal geschafft, in die erste Liga zurückzukehren.