Dabei hat der 28 Jahre alte Großmeister im fernen Usbekistan etwas geschafft, das mehr als bloß "okay" ist: Zum ersten Mal seit 34 Jahren steht wieder ein Deutscher im Kandidatenturnier der Schach-Weltmeisterschaft.
"Ich hätte niemals erwartet, dass ich das schaffen kann. Umso schöner, dass es geklappt hat", sagte Blübaum dann etwas später über seinen Erfolg beim FIDE Grand Swiss in Samarkand. Er bekommt als erster Deutscher seit Robert Hübner 1991 die Chance, sich für ein WM-Finale zu qualifizieren.
Schach: Blübaum mit Titeln bei EM 22 und 25
Im kommenden Jahr trifft Blübaum auf sieben Weltklassespieler, um den Herausforderer des erst 19 Jahre alten Titelverteidigers Dommaraju Gukesh zu ermitteln. Wann genau und wo das Turnier ausgetragen wird, steht noch nicht fest. Was jedoch feststeht: Blübaum ist dabei.
Der Ostwestfale gehört seit Jahren zur Spitze im deutschen Schach. Bekannt wurde der Lemgoer bereits mit zwölf Jahren als Mitglied der sogenannten "Prinzengruppe" um Nachwuchstrainer Bernd Vökler – ein Quartett junger Talente, das gezielt zu Großmeistern aufgebaut werden sollte.
2015 erhielt Blübaum dann den Großmeister-Titel, im selben Jahr begann er sein Mathematik-Studium an der Universität Bielefeld, das er 2022 abschloss. Sportlich feierte er bereits große Erfolge: Er ist Schach-Europameister von 2022 und 2025.
Die Teilnahme am Kandidatenturnier ist jedoch sein bisher größter Erfolg. "Eine unglaubliche Sensation, eine unglaubliche Leistung von Matthias. Eine absolut verrückte Leistung", sagte Bundestrainer Gustafsson. Aber was ist drin für Blübaum? "Ganz ehrlich", sagte er, "ich weiß nur, dass ich im Moment sehr gut spiele. Aber bisher habe ich mir keine Gedanken über das Kandidatenturnier gemacht."
Dort wird er als krasser Underdog gehandelt. Der war er in Samarkand allerdings auch - und dann lief es ja doch ganz "okay".