Vom 18. bis 26. Oktober 2025 steht Wien wieder ganz im Zeichen des Tennis. Das traditionsreiche Turnier zählt zu den Highlights des österreichischen Sportkalenders – ein Heimspiel für die rot-weiß-roten Asse und ein Fest für alle Tennisliebhaber. Wir werfen einen Blick auf die Top-Stars, schätzen die Chancen der Österreicher ein und analysieren die Geschichte österreichischer Erfolge in Wien.
Jannik Sinner führt das Feld an
Auch 2025 verspricht das Teilnehmerfeld wieder absolute Spitzenklasse. Angeführt wird es von Jannik Sinner, dem Sieger von 2023 und aktuellen Publikumsliebling. Der Italiener begeistert mit seinem kraftvollen Grundlinienspiel und seiner Ruhe – perfekt für die schnellen Indoor-Courts der Wiener Stadthalle.
Neben Sinner stehen mit Alexander Zverev, Alex de Minaur, Lorenzo Musetti und Karen Khachanov vier weitere Top-10 Spieler auf der Nennliste. Daniil Medvedev, Andrey Rublev und Alexander Bublik sind in der Weltrangliste derzeit ebenfalls unter den ersten 20 zu finden und unterstreichen das starke Teilnehmerfeld.
Filip Misolic & Jurij Rodionov mit Wildcards, Sebastian Ofner verzichtet verletzungsbedingt
Ursprünglich verteilte Turnierdirektor Herwig Straka, der zudem für ein sehr abwechslungsreiches Tennis-Rahmenprogramm in zwei Locations sorgt, zwei Wildcards an Lokalmatadoren. Die eine ging an Österreichs Nummer 1 Filip Misolic und die andere an Aushängeschild Sebastian Ofner. Letztgenannter musste aber kurzfristig, aufgrund von Schmerzen im rechten Handgelenk und in beiden Fersen, für das Turnier absagen.
“Ich war seit meiner Rückkehr auf den Tennisplatz leider nie richtig schmerzfrei, in letzter Zeit sind die Beschwerden immer größer geworden. Ich hätte natürlich sehr gerne in Wien gespielt, aber aufgrund meiner körperlichen Verfassung muss ich für eines meiner großen Saison-Highlights leider absagen“, zeigte sich Ofner enttäuscht.
Von dieser Absage profitiert nun ein weiterer Österreicher. Jurij Rodionov erbt die Wildcard und steht damit fix im Hauptbewerb. “Jurij hat beim Davis Cup voll überzeugt. Wenn er diese Form auch in Wien ausspielen kann, ist ihm auch hier einiges zuzutrauen“, ist Straka vom Helden von Debrecen überzeugt. Dort holte er beim 3:2 gegen Ungarn zwei Punkte und sicherte dem ÖTV die Teilnahme beim Final 8 im November in Bologna.
Misolic hingegen hat seit dem Heimturnier in Kitzbühel im Juli keine Erstrundenpartie auf ATP-Ebene gewonnen. In Tokio und Shanghai scheiterte er schon zum Auftakt der Qualifikation. Bei der Generalprobe vergangene Woche in Stockholm spielte sich der 23-jährige Steirer zwar durch die Qualifikation, scheiterte aber in der ersten Runde klar mit 6:2, 6:2 an Kamil Majchrzak. Trotzdem spielt Misolic immer gerne vor heimischem Publikum und ihm ist jederzeit ein Lauf zuzutrauen.

Joel Schwärzler & Lukas Neumayer in der Qualifikation
Zwei der drei Quali-Wildcards hat Straka an heimische Youngsters vergeben. Joel Schwärzler und Lukas Neumayer bekommen die Möglichkeit sich in den Hauptbewerb zu spielen. Schwärzler konnte dieses Feeling schon letztes Jahr genießen, als er mit einer Wildcard im Hauptfeld stand. Die Auslosung meinte es aber nicht gut mit ihm und er traf zum Auftakt auf Alexander Zverev. Neumayer überstand in Wien noch nie die Qualifikation, doch vor Heimpublikum ist ihm trotzdem vieles zuzutrauen.

Prominente Sieger & vergangene Erfolge der ÖTV-Stars in Wien
Seit der Premiere im Jahr 1974 hat sich das Turnier in Wien von einem kleinen Hallenbewerb zu einem der bedeutendsten ATP-500-Events der Welt entwickelt. Wir blicken auf die letzten 20 Jahre zurück.
Roger Federer triumphierte 2002 und setzte damit den Grundstein für seine spätere Weltkarriere. Damals war er 21 Jahre jung und sein Auftritt in Wien gilt bis heute als einer seiner frühen Meilensteine auf dem Weg zur Weltspitze.

Drei Jahre später feierte Ivan Ljubicic gleich zwei Titel (2005 und 2006), bevor 2007 der damals aufstrebende Novak Djokovic die Stadthalle eroberte. Der Serbe gewann das Turnier mit beeindruckender Konstanz und kündigte damit seine Dominanz auf der ATP-Tour an.
2014 trug sich mit Andy Murray ein weiterer Grand-Slam-Champion in die Siegerliste ein. Der Brite gewann ein hochklassiges Finale gegen David Ferrer und wurde vom Wiener Publikum mit stehenden Ovationen verabschiedet. Diesen Triumph bestätigte er 2016, als er Jo-Wilfried Tsonga im Finale in zwei Sätzen besiegte.
Auch aus österreichischer Sicht war Wien immer wieder ein Ort großer Emotionen. Jürgen Melzer schrieb 2009 und 2010 Tennisgeschichte, als er als erster Österreicher zwei Mal in Folge in Wien gewann – 2010 sogar in einem rein heimischen Finale gegen Andreas Haider-Maurer. Diese Siege machten ihn endgültig zum Publikumsliebling und zu einem Symbol des österreichischen Tenniserfolgs.

Fast ein Jahrzehnt später sorgte Dominic Thiem für das nächste rot-weiß-rote Highlight. Er besiegte 2019 im Finale Diego Schwartzman und erfüllte sich den Traum vom Heimsieg in seiner Geburtsstadt. Die Emotionen nach dem Matchball – Tränen, Jubel, Erleichterung – sind unvergessen.
In den letzten Jahren prägten dann neue Gesichter das Geschehen. Andrey Rublev (2020), Alexander Zverev (2021) und Daniil Medvedev (2022) lieferten Weltklasse-Tennis, ehe Jannik Sinner 2023 mit seinem Finalsieg über Medvedev die Stadthalle zum Beben brachte. 2024 folgte mit Jack Draper der bislang jüngste Wien-Sieger – ein Beweis dafür, dass das Turnier Jahr für Jahr zur Bühne der nächsten Tennisgeneration wird.
Was gibt es zu gewinnen?
Die Erste Bank Open 2025 locken nicht nur mit Prestige, sondern mit einem beeindruckenden Preisgeld. Insgesamt werden in der Wiener Stadthalle 2.736.875 Euro ausgeschüttet – so viel wie nie zuvor in der Geschichte des Turniers.
Der Sieger des Einzelbewerbs darf sich über einen Scheck in Höhe von 511.835 Euro freuen und erhält zusätzlich 500 wertvolle Weltranglistenpunkte. Für den Finalisten bleibt der Trostpreis beachtlich: 275.390 Euro sowie 330 Punkte gibt es für den Sprung ins Endspiel.
Auch das Halbfinale ist lukrativ. Wer es unter die besten Vier schafft, nimmt 146.765 Euro mit und sichert sich 200 ATP-Punkte. Schon das Erreichen des Hauptfelds wird großzügig honoriert: Selbst Spieler, die in der ersten Runde ausscheiden, erhalten 21.345 Euro. Punkte für die Weltrangliste gibt es in diesem Fall jedoch keine.

Das Tennis-Spektakel live auf ServusTV
Für alle, die keine Tickets mehr ergattern konnten, überträgt ServusTV in Österreich auch 2025 wieder umfangreich live. Von Montag bis Donnerstag können die Tennisfans die Top-Matches ab 13:55 Uhr live im TV oder im Stream bei ServusTV on verfolgen. Am Freitag werden die Viertelfinalpartien schon ab 12:55 Uhr zu sehen sein und am Halbfinal-Samstag geht es ab 14:45 Uhr los. Das Finale findet am Sonntag um 14 Uhr statt und die Übertragung beginnt um 13:45 Uhr.