Monthly Tennis Recap: Starke Leistungen der Frauen bei den Heimturnieren & Österreich fährt nach Bologna

Monthly Tennis Recap: Starke Leistungen der Frauen bei den Heimturnieren & Österreich fährt nach Bologna
Monthly Tennis Recap: Starke Leistungen der Frauen bei den Heimturnieren & Österreich fährt nach BolognaČTK / imago sportfotodienst / Fernando Soares
In den vergangenen Wochen war für die österreichischen Tennisspieler und Tennisspielerinnen einiges los. Während sie bei internationalen Events im Einsatz waren, standen auch einige Heimturniere auf dem Programm.

In unserem Monthly Tennis Recap werfen wir wieder einen Blick auf die Leistungen der besten österreichischen Tennisasse in der jüngsten Vergangenheit. Welche Damen konnten Turniersiege feiern, welcher ÖTV-Star muss aktuell verletzungsbedingt zuschauen und wer sorgte beim Davis-Cup für Furore?

Sinja Kraus

Sinja Kraus feierte den Doppelsieg auf der ITF-Tour in Österreich. Die 23-jährige Wiener gewann sowohl das W75-Turnier in Amstetten als auch ihr absolutes Heimturnier im Tennisclub La Ville

In Amstetten spielte sie sich ohne Satzverlust durch das Turnier und ließ im Finale Lilli Tagger mit 6:2, 6:4 keine Chance. Bei den “ALPSTAR Ladies Open Vienna 2025“ blieb sie auf ihrem Weg ins Finale ebenfalls souverän. Dort gab Kraus zwar zum ersten Mal einen Satz ab, setzte sich aber schlussendlich mit 3:6, 6:2, 6:3 durch. 

“Es ist einer meiner größten Erfolge und ich bin sehr, sehr stolz und sehr, sehr froh, dass ich heute hier den Titel holen konnte“, sagte sie nach dem Wien-Sieg im ORF-Interview. “Es war als Wienerin ein richtiges Heimspiel für mich, da will man natürlich besonders gut spielen. Nach Amstetten wollte ich auch hier gewinnen und dann war da plötzlich die Zitterhand da“, wusste Kraus woher die Nervosität kam.

Kraus liegt aktuell auf Platz 133 der WTA-Rangliste und peilt schon bald den Einzug in die Top-100 an. “Ich würde gerne bis zum Jahresende die Top 100 knacken. Das ist aber nicht leicht, da die Dichte sehr groß ist. Der Titel zeigt aber, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“

 

 

Lilli Tagger

Lilli Tagger ist die österreichische Hoffnung im Damen-Tennis schlechthin. Das bewies sie in den letzten Wochen auf eindrucksvolle Weise. Beim W75 in Amstetten besiegte sie unter anderem die österreichische Nummer 1 Julia Grabher. Tagger musste sich hier erst im Finale Sinja Kraus geschlagen geben. Die 17-jährige Tirolerin erreichte auch in Wien beim nächsten W75-Turnier das Halbfinale. Kraus war aber hier wieder der Spielverderber und noch eine Nummer zu groß. 

Ihren größten Titel im Erwachsenenbereich feierte Tagger letzte Woche in Bukarest. Das ÖTV-Ausnahmetalent lieferte im Finale einen harten Fight und besiegte die Nummer 239 der Welt Lina Gjorcheska mit 6:4, 3:6, 6:4. Tagger machte dadurch auch in der Weltrangliste eine großen Sprung nach vorne. Sie zieht erstmals in die Top-300 ein und liegt aktuell auf Platz 275. Der Weg ist noch weit, aber da könnte gerade etwas Großes entstehen.

 

 

Sebastian Ofner

Für Sebastian Ofner läuft es seit Juli gar nicht mehr nach Wunsch. Er musste sich sechs Mal in Folge in der ersten Runde geschlagen geben. Zuletzt setzte es bei den US Open eine klare 1:6, 2:6, 6:7 Auftaktniederlage gegen den Norweger Casper Ruud

Noch dazu kämpft er seither mit einer Handgelenksverletzung und muss pausieren. Diese Zwangspause soll aber bald vorbei sein und der Steirer plant seinen Einstieg ins Training in den kommenden Tagen. Auf die Tour möchte er beim Masters in Shanghai zurückkehren. Ofner hat vor 2025 noch einige Turniere zu spielen, um die Rückkehr in die Top-100 zu schaffen und bei den Australien Open im Jänner gesetzt zu sein. 

Joel Schwärzler

Joel Schwärzler zeigte sich in den letzten Wochen verbessert und das kann man auch an seinen Ergebnissen sehen. Der 19-jährige Vorarlberger erreichte beim ATP75-Challenger in Sofia das Finale. Er lieferte gegen die ehemalige Nummer 38 der Welt, Alex Molcan, einen harten Kampf. Schlussendlich zog Schwärzler mit 5:7, 4:6 den Kürzeren.

Das ÖTV-Talent überzeugte Anfang September auch beim ATP100-Challenger in Tulln. Im Viertelfinale gewann er gegen den Inder Sumit Nagal. "Ich hätte die Partie vor ein paar Monaten noch verloren. Das war ein Riesensprung von mir, das muss ich jetzt halten. Durch viele Matches wird es besser", sagte der Vorarlberger im ORF. Im Halbfinale verlor er gegen den Argentinier Marco Trungelliti. Aufgrund dieser Turnierwoche knackte Schwärzler erstmal die Top-250 der Weltrangliste und liegt aktuell auf Platz 238.

 

 

Jurij Rodionov & Lukas Neumayer

Jurij Rodionov und Lukas Neumayer waren in den letzten Wochen beide auf der Challenger-Tour unterwegs. Rodionov verlor in Mallorca erst im Finale gegen Daniel Rincon. In Cassis war gegen Daniil Glinka im Halbfinale Endstation. Für Neumayer liefen die letzten Turniere nicht ganz nach Wunsch. Während er in Todi noch das Viertelfinale erreichte, musste er beim Heimturnier in Tulln schon nach der ersten Runde die Segel streichen.

Beim Davis Cup Duell gegen Ungarn wuchsen die beiden ÖTV-Asse aber über sich hinaus. Rodionov rang Fabian Marozsan zum Auftakt 6:2, 6:7, 7:5 nieder. Neumayer legte im nächsten Dreisatz-Krimi gegen die Nummer 58 Marton Fucsovics nach und sorgte für die 2:0 Führung nach dem ersten Tag. Nachdem sich das Doppel Erler/Miedler geschlagen geben musste und Neumayer seine zweite Partie gegen Zsombor Piros knapp 5:7, 6:7 verlor, lag es an Rodionov. Der 26-jährige Niederösterreicher lieferte ein Spektakel und fertigte Fucsovics nach 66 Minuten 6:2, 6:1 ab. Damit fährt Österreich zum “Final 8“ nach Bologna.