Schweizer Tennis-Märchen in New York: Riedi im Achtelfinale - Sinner mit Mühe

Riedi könnte im Achtelfinale auf Altmaier reffen
Riedi könnte im Achtelfinale auf Altmaier reffenSarah Stier / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP
Der Schweizer Qualifikant Leandro Riedi sorgt bei den US Open weiter für Furore. Der 23-Jährige, als Nummer 435 in das Grand-Slam-Turnier in New York gestartet, zog bei seinem Debüt im Big Apple am Samstag überraschend ins Achtelfinale ein. Riedi profitierte beim Stand von 5:3 im ersten Satz von der verletzungsbedingten Aufgabe seines polnischen Gegners Kamil Majchrzak.

Für Riedi ist seine Traumreise in New York schon jetzt ein Riesenerfolg. Durch seinen Achtelfinaleinzug wird er in der Weltrangliste von Platz 435 in die Top 200 springen, er streicht zudem 400.000 US-Dollar Preisgeld ein. In der Runde der letzten 16 trifft er auf Deutschlands Nummer zwei Daniel Altmaier oder den Weltranglistenachten Alex de Minaur.

Zum Match-Center: Majchrzak vs. Riedi

Riedi galt lange als verheißungsvolles Talent, 2020 stand er im Junioren-Finale der French Open. Dann warfen ihn aber immer wieder schwere Verletzungen zurück. In Wimbledon im Juli gab er sein Grand-Slam-Debüt, auch in New York kämpfte er sich erfolgreich durch die Qualifikation. In der zweiten Runde hatte er den Weltranglisten-19. Francisco Cerundolo nach 0:2-Satzrückstand ausgeschaltet.

Kraftakt in vier Sätzen: Sinner im Achtelfinale

Einen Härtetest bestanden hat dagegen Jannik Sinner. Der Titelverteidiger hat mit viel Mühe das Achtelfinale der US Open erreicht. Gegen den aufschlagstarken Kanadier Denis Shapovalov setzte sich der italienische Tennisstar in etwas über drei Stunden mit 5:7, 6:4, 6:3, 6:3 durch - und blieb damit auch im 24. Grand-Slam-Match auf Hartplatz in Serie ungeschlagen.

Zum Match-Center: Sinner vs. Shapovalov

"Ein sehr hartes Match heute. Ich wusste, dass ich auf dem höchsten Level spielen muss", sagte Sinner, der in der Runde der besten 16 nun auf den Kasachen Alexander Bublik oder Lokalmatador Tommy Paul trifft: "Jetzt wird es immer schwieriger, physisch und mental. Aber ich bin natürlich sehr glücklich jetzt, das ist ein besonderer Ort für mich seit vielen Jahren."

Dabei musste sich Sinner am Samstagnachmittag (Ortszeit) wirklich strecken. "Er ist unberechenbar", hatte der Weltranglistenerste, der in seiner Karriere noch nie in der dritten Runde bei einem Major gescheitert war, vor der Partie betont: "Ich habe lange nicht mehr gegen ihn gespielt", das letzte und einzige Duell verlor er gegen Shapovalov sogar - bei den Australian Open 2021: "Das wird eine Challenge für mich."

Damit sollte Sinner Recht behalten. Der 24-Jährige fand im Arthur Ashe Stadium vor knapp 24.000 Zuschauern zunächst überhaupt nicht ins Spiel, verlor folgerichtig seinen ersten Satz im Turnierverlauf. Nach dem Satzausgleich lag Sinner im dritten Durchgang schon mit Break und 0:3 hinten, ehe er das Tempo anzog, neun Spiele in Folge gewann - und Shapovalov nicht mehr zurück ins Match kommen ließ.

Sinners Vorbereitung auf die US Open, bei denen er als erster Mann seit Roger Federer im Jahr 2008 den Titel erfolgreich verteidigen will, war nicht ideal verlaufen. Nach seiner Aufgabe aufgrund körperlicher Probleme im Finale von Cincinnati gegen seinen spanischen Dauerrivalen Carlos Alcaraz hatte er auch seine Teilnahme am Mixed-Event in New York zurückgezogen.