Traumfinale in New York: Alcaraz souverän – Sinner ringt Auger-Aliassime nieder

Aktualisiert
Jannik Sinner wackelte gegen Auger-Aliassime in mehreren Phasen
Jannik Sinner wackelte gegen Auger-Aliassime in mehreren PhasenJOHN ANGELILLO / UPI / Profimedia
Der nächste Final-Showdown der Ausnahmespieler steht - zum dritten Mal in diesem Jahr heißt es in einem Grand-Slam-Endspiel Jannik Sinner gegen Carlos Alcaraz. Der Titelverteidiger auf der einen und der Weltranglistenzweite auf der anderen Seite feierten in der Vorschlussrunde der US Open die erwarteten Erfolge und machen nach Paris und Wimbledon den dritten Major-Titel binnen drei Monaten unter sich aus.

Janik Sinner besiegte Alexander Zverevs Bezwinger Félix Auger-Aliassime unerwartet mühsam mit 6:1, 3:6, 6:3, 6:4 – der 22-jährige Carlos Alcaraz ließ dagegen dem 16 Jahre älteren Grand-Slam-Rekordgewinner Novak Djokovic beim 6:4, 7:6 (7:4), 6:2 keine Chance.

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Historische Chance für Sinner

Das Finale am Sonntag (20 Uhr MESZ/Sky und Sporteurope.tv) – für das sich US-Präsident Donald Trump angesagt hat – wird auch zum Duell um Platz eins der Weltrangliste. Trotz dreimonatiger Dopingsperre im Frühjahr hat Sinner die Spitzenposition seit April 2024 ununterbrochen inne – auch, weil er nun schon beim fünften Grand-Slam-Turnier nacheinander im Endspiel steht.

Vor einem Jahr siegte er in New York, es folgten die Titelverteidigung in Melbourne gegen Zverev, die dramatische Niederlage bei den French Open gegen Alcaraz und der Wimbledon-Finaltriumph über den Spanier – der im direkten Vergleich 9:5 führt.

Sinner kann nach Roger Federer 2006 und 2007 erst der zweite Mann werden, der die Australian Open und die US Open in zwei aufeinanderfolgenden Jahren gewinnt. Und: Er hat seit fast einem Jahr kein Match auf Hartplatz verloren.

Auger-Aliassime wie ausgewechselt

Erst vor gut drei Wochen hatte Sinner den Kanadier Auger-Aliassime mit 6:0, 6:2 beim Masters in Cincinnati demontiert. Bei Sinners 300. Matcherfolg auf der ATP-Tour nun wehrte sich Auger-Aliassime nach Kräften, die Zuschauer im Arthur Ashe Stadium feierten fast jeden Punkt des Underdogs frenetisch.

Doch der 24-jährige Sinner zeigte trotz einer Behandlung an der Bauchmuskulatur erneut seine berüchtigte Präzision, Schlaghärte und Coolness. "Felix war heute ein ganz anderer Spieler", sagte Sinner nach der Partie.

Auger-Aliassime spielte dennoch ein großes Turnier: Er erreichte zum zweiten Mal die Vorschlussrunde eines Grand Slams, vor vier Jahren hatte er ebenfalls in New York im Halbfinale gestanden.

In der Weltrangliste wird er um 14 Positionen auf Rang 13 klettern. Sein Highlight in Flushing Meadows war der beeindruckende Viersatzerfolg über den Ranglistendritten Zverev (Hamburg) in der dritten Runde.

Match-Center: Sinner vs. Auger-Aliassime

Alcaraz schlägt Djokovic deutlich

Alcaraz, der sein drittes Major-Finale 2025 erreichte, beendete das neunte Duell mit dem 38-jährigen Djokovic nach 2:23 Stunden - und sandte eine Nachricht an seinen Finalgener: "Es war nicht mein bestes Level in diesem Turnier", so der Spanier.

Der geschlagene Serbe, der seinem 25. Grand-Slam-Titel hinterherjagt, stand in diesem Jahr damit zwar bei jedem der vier Majorturniere im Halbfinale, er schaffte es aber erstmals seit 2017 in kein Endspiel.

Alcaraz geht frischer als Sinner ins Finale
Alcaraz geht frischer als Sinner ins FinaleČTK / imago sportfotodienst / Juergen Hasenkopf;

Alcaraz war vor zahlreichen prominenten Fans im Arthur Ashe Stadium im ersten Satz in seinen Aufschlagspielen äußerst souverän, während Djokovic auch durch ungewöhnlich viele leichte Fehler bei seinem Service immer wieder in Bedrängnis geriet. Der zweite Durchgang begann aus Sicht des Routiniers bestens, der explosivere und variantenreichere Alcaraz aber kam nach 0:3 zurück und holte sich den Durchgang im Tiebreak.

Match-Center: Djokovic vs. Alcaraz

Djokovic will noch nicht kapitulieren

Alcaraz, der nach Zwei-Satz-Führung bei einem Grand-Slam-Turnier in 52 Matches noch nie verloren hatte, baute diese imposante Serie auch gegen den einstigen Dominator Djokovic aus, dem im dritten Durchgang bereits sichtbar die Kraft und Konzentration ausgingen.

Auch wenn Sinner und Alcaraz mittlerweile in einer eigenen Liga spielen, will er es 2026 auf der Major-Bühne erneut versuchen. "Ich gebe nicht auf", sagte Djokovic am Freitag, doch "das Fünfsatz-Format macht es mir sehr, sehr schwer." Er war vor zwei Jahren in New York der letzte Grand-Slam-Sieger, der nicht Sinner oder Alcaraz hieß.