22 Jahre Durststrecke: US-Herren um Fritz, Shelton & Co. wollen Titel bei den US Open

Taylor Fritz hofft auf den Titel-Coup bei den US Open 2025.
Taylor Fritz hofft auf den Titel-Coup bei den US Open 2025.AL BELLO / Getty Images via AFP
Seit Andy Roddicks Triumph 2003 warten die Amerikaner auf einen Sieg bei den US Open. Nun ruhen die Hoffnungen auf Taylor Fritz, Ben Shelton, Frances Tiafoe und Tommy Paul – doch der Weg zum Titel führt über Jannik Sinner und Carlos Alcaraz.

An diesem Wochenende beginnen die US Open, und die große Frage lautet: Kann ein Amerikaner endlich die über zwei Jahrzehnte währende Titel-Durststrecke beenden? Seit Andy Roddicks Sieg 2003 sehnen sich die Fans in Flushing Meadows nach einem heimischen Champion. Im vergangenen Jahr war Taylor Fritz im Finale nahe dran, doch die Nummer eins der Welt, Jannik Sinner, erwies sich als zu stark.

Der Blick zurück zeigt, wie sehr sich die Zeiten geändert haben. Zwischen 2000 und 2006 stand nur ein einziges Mal kein Amerikaner im Endspiel, ehe 18 Jahre Funkstille folgten. Fritz brach diese Serie erst 2024, als er ins Finale stürmte. Nun fragen sich alle: Wird 2025 das Jahr, in dem ein US-Profi nach 22 Jahren endlich wieder die Trophäe in die Höhe recken darf?

Taylor Fritz führt das Feld an

Die größten Hoffnungen ruhen auf Fritz. Der 27-Jährige, aktuell Nummer vier der Welt, präsentiert sich mit einer Saisonbilanz von 38 Siegen bei 72 Prozent Erfolgsquote so stark wie nie. Seine Titel in diesem Jahr holte er zwar auf Rasen, doch auch auf Hartplatz überzeugte er mit Halbfinals in Miami und Toronto. Als vierter der Setzliste will er nun vor heimischem Publikum den entscheidenden Schritt machen.

Hinter Fritz tritt Ben Shelton ins Rampenlicht. Der 22-Jährige kommt mit dem Schwung seines ersten Masters-Titels in Kanada nach New York und hat 2025 bei allen drei bisherigen Grand Slams die zweite Woche erreicht. Schon bei seinem US-Open-Debüt 2023 spielte er sich ins Halbfinale. Mit Carlos Alcaraz in seiner Hälfte des Draws hat er allerdings einen der härtesten Gegner des Turniers im Weg.

Frances Tiafoe gilt traditionell als Mann für die großen Auftritte in Flushing Meadows. In den letzten fünf Jahren erreichte er stets mindestens die zweite Woche, darunter zwei Halbfinals. Zwar verlief seine Saison bislang eher durchwachsen, doch seine US-Open-Statistiken spricht für sich. Als Nummer 17 der Setzliste könnte er erneut überraschen – wie 2022, als er Rafael Nadal bezwang.

Auch Tommy Paul sollte man nicht unterschätzen. Der 28-Jährige spielte sich in vier der letzten fünf Majors in die zweite Woche und sammelte 2025 mehrere Halbfinal-Teilnahmen. Zwar fehlt ihm noch ein ganz großer Durchbruch, doch als Nummer 14 der Welt bringt er Konstanz und Erfahrung mit. Sein Draw mit Titelverteidiger Sinner dürfte jedoch zur Nagelprobe werden.

EXKLUSIV: Tommy Paul über Verletzungssorgen und Ziele bei den US Open

Unabhängig von der individuellen Form vereint die US-Spieler eine Herausforderung: das Duo Sinner und Alcaraz. Acht der letzten neun Grand Slams gingen an einen der beiden, und auch in den direkten Duellen dominierten sie klar. Zwar haben Fritz, Shelton, Tiafoe und Paul vereinzelte Siege auf ihrer Habenseite, doch nie bei einem Major.

Die Sehnsucht nach einem heimischen Triumph ist groß. Während die US-Damen in den letzten Jahren regelmäßig um Titel mitspielten, müssen die Herren seit über zwei Jahrzehnten auf einen Sieger warten. In New York schreiben die Spieler Geschichte – und 2025 könnte der Moment gekommen sein, an dem endlich wieder ein Amerikaner den größten Pokal seines Landes in die Höhe stemmt.