"Nicht mein bestes Tennis": Zverev hadert nach verpasster Chance

Aktualisiert
Alexander Zverev
Alexander ZverevLeonardo Ramirez / Zuma Press / Profimedia
Alexander Zverev scheitert beim ATP-Masters in Toronto im Halbfinale – und ärgert sich nach der verpassten Chance vor allem über sich selbst.

Alexander Zverev schlich nach dem bitteren Dämpfer in Toronto mit gesenktem Kopf vom Centre Court. Groß war die Enttäuschung nach der unglücklichen, aber auch unnötigen Niederlage im Halbfinale des ATP-Masters gegen Karen Khachanov. "Ich habe mich auf dem Platz nicht gut gefühlt", haderte der Hamburger, "und nicht mein bestes Tennis gespielt."

Nach fast drei Stunden Spielzeit verlor Zverev mit 3:6, 6:4, 6:7 (4:7) gegen den Russen, den Deutschlands Tennisstar 2021 noch in Tokio im Finale um olympisches Gold bezwungen hatte. Und auch in Kanada hatte sich Zverev nach einem schwachen Start bereits auf der vermeintlichen Siegerstraße gewähnt, beim Stand von 6:5 in Satz drei sogar einen Matchball – doch er ließ die Chance ungenutzt.

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Zu viele Fehler

"Der erste Satz war schrecklich", schimpfte der 28-Jährige im Anschluss: "Ich hatte trotzdem Matchball, deshalb ist es ärgerlich, dass ich dieses Spiel verloren habe." Dazu trugen auch die 44 unerzwungenen Fehler von Zverev bei.

Er habe "ein paar Bälle verpasst, die ich mir gewünscht hätte", sagte der Deutsche, der auch im entscheidenden Tiebreak bereits mit 3:1 geführt hatte: "Aber so ist es nun mal. Generell habe ich den Ball nicht so gut gespürt."

Und so nahm Zverev etwas früher als erhofft die nächsten Aufgaben ins Visier. Denn auch wenn er nun mit dem Fakt leben muss, dass sein Gegner Khachanov im 19. Anlauf erstmals eine Nummer eins der Setzliste bei einem ATP-Turnier bezwang, kann der Hamburger mit einigen positiven Erlebnissen im Gepäck die Weiterreise antreten.

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Endspiel Khachanov vs. Shelton

Schließlich hatte Zverev in Toronto nicht nur mit seinem Erfolg in der dritten Runde gegen den Italiener Matteo Arnaldi seinen 500. Sieg auf der Tour gefeiert.

Neben Grand-Slam-Rekordgewinner Novak Djokovic ist er zudem jetzt der einzige aktive Spieler, der mindestens 75 Tour-Halbfinals erreicht hat. Und auch wenn mit Jannik Sinner und Carlos Alcaraz die ganz großen Namen nicht in Kanada angetreten waren, fehlte letztlich dann doch nur dieser eine Punkt für eine erneute Finalteilnahme.

Khachanov trifft nun im Endspiel auf den US-Amerikaner Ben Shelton, der zum ersten Mal in seiner Karriere ein Masters-Finale erreicht hat. Seinem Landsmann Taylor Fritz fügte der 22-Jährige eine 6:4, 6:3-Niederlage zu.

Highlights Shelton vs. Fritz
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Zverev bleibt optimistisch

Die einmonatige Turnierpause nach dem krachenden Erstrundenaus in Wimbledon – inklusive Training auf Mallorca mit Toni Nadal – habe Zverev laut eigener Aussage jedenfalls "gutgetan".

Deshalb will der 28-Jährige jetzt das ernüchternde Ende von Toronto schnell abschütteln – und mit einem positiven Gefühl den weiteren Weg Richtung US Open (ab 24. August) angehen.

"Ich gehe nach Cincinnati und versuche, es besser zu machen", sagte Zverev vor der Generalprobe für den letzten Grand Slam des Jahres, bei der er ab Samstag in der zweiten Runde einsteigt: "Wir machen weiter."

Match-Center: Zverev vs. Khachanov / Shelton vs. Fritz