Kolumne: Mensik verwehrt Djokovic den 100. Titel - Sabalenka zurück in Bestform

Mensik (r.) holte in Miami den ersten Titel in seiner Karriere
Mensik (r.) holte in Miami den ersten Titel in seiner KarriereAL BELLO / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP
Eine denkwürdige Woche in Miami liegt in der Welt des Tennis hinter uns. Jakub Mensik entfaltete in 305 sein gewaltiges Potenzial, während bei den Damen Aryna Sabalenka triumphierte. Flashscore analysiert die Ereignisse der letzten Tage und wirft zudem einen Blick in die unmittelbare Zukunft der ATP- und WTA-Tour.

Die Gewinner der Woche: Mensik und Sabalenka

Die zweite Hälfte des "Sunshine Double", die Miami Open, begeisterten die Massen in den vergangenen zwei Wochen. Vor allem wegen dem 19-jährigen Jakub Mensik, der sich auf überragende Art und Weise einen denkwürdigen ersten Titel auf der ATP-Tour sichert.

Mensik gab bereits bei den US Open 2024 und den Australian Open im Januar mit dem Erreichen der dritten Runden einen kleinen Vorgeschmack auf sein immenses Potenzia. Der aufstrebende Star kündigte in dieser Woche mit einer Reihe von beeindruckenden Siegen endgültig seine Ankunft in der Weltspitze an und holte sich erstmals die Krone bei einem Masters 1000.

Mit einem gewaltigen Aufschlag und aggressiven Grundschlägen überrumpelte Mensik auf dem Weg ins Finale den Indian Wells-Champion Jack Draper, Arthur Fils und Taylor Fritz, bevor er sich am Sonntag im Finale mit 7:6(4) 7:6(4) gegen den großen Novak Djokovic durchsetzte. Das Endspiel war für den Tschechen die Kirsche auf der Torte: In den entscheidenden Momenten der Tiebreaks wusste der Youngster sein bestes Tennis auszupacken, um damit sein Idol zum ersten Mal zu besiegen und Djokovic den historischen 100. Karrieretitel zu verwehren.

Bei den Frauen feierte die topgesetzte Aryna Sabalenka ihren zweiten Titel in dieser Saison und gleichzeitig den achten Triumph bei einem WTA-1000er-Event. Dabei gab die Belarussin nicht einen Satz im gesamten Turnier ab, womit sie sich sich nach Probleme zu Saisonbeginn eindrucksvoll zurückmeldete.

Nachdem sie im Finale von Indian Wells noch gegen Mirra Andreeva unterlegen war, schlug Sabalenka auf dem Weg zur Krone die Top-10-Spielerinnen Qinwen Zheng und Jasmine Paolini in überzeugender Manier, bevor sie sich im Finale als zu stark für Jessica Pegula erwies und den Sieg mit 7:5 6:2 davontrug.

Sabalenka hat auf der WTA-Tour damit drei der letzten vier Hartplatztitel in den USA gewonnen. Mit zwölf Siegen aus ihren letzten 14 Matches gegen Top-10-Gegnerinnen wird sie sich nun gute Chancen ausrechnen, den Schwung auch in die Sandplatz-Saison mitzunehmen.

Die Enttäuschungen der Woche: Gauff und Alcaraz

Nach einem großartigen Abschluss des Jahres 2024 und einem soliden Auftritt bei den Australian Open konnte Coco Gauff nicht an ihre Form anknüpfen, was vor allem an den bekannten Schwächen bei Aufschlag und Vorhand lag. Die US-Amerikanerin zeigte sich in Miami zunächst in Spiellaune, als sie ihrer Landsfrau Sofia Kenin in der zweiten Runde ohne Probleme ausschaltete. Diese verflog dann jedoch ebenso schnell bei der glatten Niederlage gegen Magda Linette.

Es war die fünfte Niederlage in neun Spielen für Gauff, die in den kommenden Monaten einiges an Arbeit vor sich hat, will sie den Anschluss an die Weltspitze wieder herstellen. 

Bei den Herren ist Carlos Alcaraz das Sorgenkind der Stunde. Der Spanier, der vor weniger als einem Jahr noch wie der sichere zukünftige Seriensieger von so ziemlich allen Events schien, musste bei seinem ersten Auftritt in Miami eine weitere enttäuschende Niederlage einstecken. Der Spanier unterlag dem erfahrenen Belgier David Goffin in drei Sätzen.

Damit setzt sich ein höchst beunruhigender Trend für Alcaraz fort, dem es allzu oft schwer fällt, sein Spitzenniveau konstant zu halten. In den letzten Wochen musste der 21-Jährige auch Niederlagen gegen Draper und Jiri Lehecka einstecken. In der Vorbereitung auf die Sandplatz-Saison und für die Verteidigung des French-Open-Titels wird er daher darauf bedacht sein, wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.

Moment der Woche: Newcomerin Alexandra Eala

Der Name Alexandra Eala war selbst den meisten Experten des Sports bis vor ein paar Wochen nicht bekannt. Nach ihrem bemerkenswerten Lauf bis ins Halbfinale von Miami hat sich die Philippinerin jedoch als eine der aufregendsten Akteurinnen in diesem Sport etabliert.

Eala, die nur dank einer Wildcard am WTA-1000er-Turnier teilnahm, zeigte furchtloses Tennis und besiegte die Grand-Slam-Siegerinnen Jelena Ostapenko und Madison Keys , jeweils in glatten Sätzen, bevor sie im Viertelfinale auch die Nummer zwei der Welt, Iga Swiatek, aus dem Turnier nahm. Obwohl sie sich in der Runde der letzten Vier knapp gegen Pegula geschlagen geben musste, war es Ealas herzerwärmende Reaktion auf das Ende ihres Laufs, die lange in Erinnerung bleiben und ihr etliche neuer Fans auf der ganzen Welt einbringen wird.

Als Belohnung ihres unvergesslichen Turniers wird Eala die erste Spielerin aus den Philippinen, die in die Top 100 der WTA-Tour aufsteigt. Ab dieser Woche ist sie nämlich die Nummer 75 der Welt.

 

Wie geht es weiter in der Welt des Tennis?

Wie immer in der Welt des Tennis steht eine weitere Woche mit WTA-Turnieren in Charleston und Bogota sowie ATP-Turnieren in Houston, Marrakesch und Bukarest bevor. Pegula führt beim WTA 500 in Charleston ein hochkarätiges Feld mit Keys, Zheng und Emma Navarro an, während in Bogota Marie Bouzkova und Camila Osorio aufschlagen.

Beim ATP-Turnier in Houston rechnet sich der topgesetzte Tommy Paul Chancen auf seinen ersten Sandplatztitel aus. Ein weiterer Spieler, den man im Auge behalten sollte, ist der 2023er-Champion Frances Tiafoe, der hofft, seine Saison nach ein paar unbeständigen Monaten wieder in Schwung zu bringen. In Marrakesch und Bukarest sind unter anderem Tallon Griekspoor, Lorenzo Sonego und Sebestian Baez im Einsatz.

In unserer Scores-Section findest du über die jeweiligen Links die vollständigen Zeitpläne für die Turniere in Charleston, Houston, Marrakesch, Bukarest und Bogota.