Gute Chancen für Zverev? Die fünf Favoriten auf den Sieg beim ATP Masters in Madrid

Alexander Zverev könnte in Madrid für einen guten Einstand in die heiße Phase der Sandplatz-Saison machen.
Alexander Zverev könnte in Madrid für einen guten Einstand in die heiße Phase der Sandplatz-Saison machen.ČTK / imago sportfotodienst / Mladen Lackovic
Nachdem in München und Barcelona in letzter Woche quasi "Warmup" für die anstehenden Turniere war, geht's nun in das zweite Masters-Turnier auf Sand in dieser Saison. Mit dem 1000er von Madrid gibt es dabei die nächste Chance für Alexander Zverev, seinen Angriff auf den ersten Platz in der Weltrangliste zu starten - Jannik Sinner, der aktuell noch wegen seiner Doping-Sperre fehlt, kann hierbei keine Punkte verteidigen.

Im vergangenen Jahr hieß der Sieger des Turniers am Ende Andrey Rublev. Der Russe befindet sich aktuell in eher mäßiger Form und gilt hier nicht als einer der Top-Favoriten auf den Titel, doch auf Sand darf man diesen Verrückten niemals abschreiben. Ganz anders sieht es bei Alexander Zverev, Carlos Alcaraz und Co. aus, die sich gerade im Vorfeld des Turniers in der Hauptstadt wieder in Bestform gespielt haben - wir haben für euch einmal die fünf Favoriten auf den Titel geranked.

5. Alex de Minaur

Der Weltranglistensiebte ist aktuell eines der heißesten Eisen auf der Tour, kaum einer hat Lust gegen den quirligen Australier zu spielen, der wirklich vier Beine und acht Hände zu haben scheint. In Monte Carlo scheiterte er in einem denkbar knappen Match an Lorenzo Musetti und auch in Barcelona konnte ihn nur Carlos Alcaraz stoppen, der die größte Zeit des ersten Durchgangs hinten lag.

Es fehlt bei "Demon" nur noch das gewisse Quäntchen für den ganz großen Durchbruch, zwar ist der Hartplatz sein Zuhause, aber durch sein enormes Tempo deckt er den ganzen Platz ab und ist eigentlich wie geschaffen für Sandplatztennis. Madrid könnte bei der ansteigenden Leistungskurve definitiv das Sprungbrett in Richtung der Top 5 sein, in jene er bei einem Turniersieg mutmaßlich einziehen würde, insofern Novak Djokovic keinen großen Lauf startet.

4. Novak Djokovic

Apropos, auch Nole gehört natürlich zum Favoritenkreis, auch wenn er nach seiner Final-Schlappe in Miami und dem Erstrunden-Aus in Monte Carlo definitiv nicht die beste Form aufweist. Doch der Serbe hat in seiner Karriere bewiesen, dass er immer dann angreift, wenn keiner mit ihm rechnet. Ein Lauf in Madrid wäre für einen der besten Spieler aller Zeiten wohl kein Wunder, auch wenn er mit einem Alter von 37 Jahren langsam Gründe hätte, etwas kürzer zu treten.

Nachdem der Serbe vergangenes Jahr in Madrid nicht antrat hat er nun wieder die Chance, seinen dritten Titel beim Freiplatzturnier zu holen - der Weg dahin wird aber immer härter, vor allem wegen der folgenden drei Herren.

3. Holger Rune

Der Däne befand sich nun einige Monate in einem wirklichen Formtief und wurde nach teils peinlichen Niederlagen gegen Martinez Portero oder Navone bereits als "washed" bezeichnet. Doch in Indian Wells arbeitete er sich zurück, zog bis ins Finale ein und machte der Tennis-Welt klar, dass das letzte Wörtchen bei Holger Rune noch nicht gesprochen ist.

In Barcelona gab es dann den kompletten Run(e), nicht nur bis ins Endspiel, sondern auch darüber hinaus. Mit Baez, Ruud, Khachanov und letztendlich Alcaraz besiegte er dabei wirkliche Experten auf der roten Asche und bringt sich rechtzeitig für die Turniere von Madrid und Rom in Stellung. Wären unsere nächsten beiden Spieler nicht solche gestandenen Profis, wäre es auch nicht verwerflich, Holger Rune als Top-Favorit auf den Titel in Spanien zu titulieren.

2. Alexander Zverev

Das Turnier in München hat wohlmöglich die Saison des Alexander Zverev gerettet. Besonders das Match gegen Tallon Griekspoor war eine Wende im Spiel des Hamburgers. Dort konnte er mit dem Rücken zur Wand noch das Unheil abwehren, den Satz und das komplette Match drehen und plötzlich schienen alle Zweifel wie verschwunden. Sowohl gegen Fabian Marozsan, als auch gegen Ben Shelton sahen die Zuschauer der BMW Open einen "Vintage-Zverev", der extrem viel Lust auf mehr machte.

Und das soll es jetzt beim Masters-Turnier geben, wo Sascha bereits 2022 im Finale stand. Dieses Jahr könnte es sogar für den Sieg reichen, nachdem der "Sandplatzkönig" Rafael Nadal in Rente gegangen ist, um Platz für andere Stars zu machen. Insofern er auch direkt einen guten Start in der ersten Runde erwischt, könnte er mit seiner Mentalität gegen jeden Gegner bestehen und sich in perfekte Verfassung für Rom und die French Open bringen.

1. Carlos Alcaraz

Nachdem David Goffin dem Spanier in Miami so eine bittere Pleite zusetzte, haben nicht wenige vermutet, dass sich nun doch die erste größere Formkrise bei "Carlitos" anbahnen könnte. Mit seinem Lauf und Sieg in Monte Carlo, sowie seinem starken Auftritt in Barcelona strafte er dabei direkt aber jedem, der sich über ihn beschwerte, Lügen.

Der einzige, der ihn bei dieser grandiosen Vorstellung beim katalanischen Turnier stoppen konnte, war Holger Rune, der in den letzten Tagen spielte, als wäre er von einem anderen Stern. Auf dem Papier kommt man aber nicht daran vorbei, zu sagen, dass Carlos Alcaraz der Top-Favorit auf den Sieg ist. Zweimal stand er im Finale von Madrid, zweimal konnte er gewinnen und auch dieses muss jeder, der sich Hoffnungen auf einen Triumph in der Hauptstadt machen möchte, früher oder später an dem Spanier vorbei.