Monthly Tennis Recap: Eine junge Österreicherin mischt die Tenniswelt auf

Monthly Tennis Recap: Eine junge Österreicherin mischt die Tenniswelt auf
Monthly Tennis Recap: Eine junge Österreicherin mischt die Tenniswelt aufSTR / AFP / AFP / Profimedia

Ein weiterer spannender Monat im internationalen Tenniszirkus ist vorüber. Auch die österreichischen Tennisspieler und Tennisspielerinnen haben wieder für Aufsehen gesorgt. Vor allem die Damen sorgten für Begeisterung.

Wir blicken in unserem Monthly Tennis Recap auf die Leistungen der besten österreichischen Tennisasse in der jüngsten Vergangenheit zurück. Welche Damen konnten Turniersiege feiern, welcher ÖTV-Youngster ist ein ganz großes Versprechen für die Zukunft und wer hat seine Saison verletzungsbedingt beendet?

Lilli Tagger

Im Oktober bewies Lilli Tagger, dass ihr Durchbruch nicht mehr weit entfernt ist. Bereits in den Wochen zuvor hatte sie mit zwei ITF-W75-Titeln Aufmerksamkeit erregt. Im Rahmen des WTA-250-Turniers im chinesischen Jiujiang nutzte die junge Österreicherin ihre Chance und zog ins Finale ein. Vor allem im Halbfinale bewies sie Nervenstärke, konnte drei Matchbälle abwehren und verwandelte ein 3:5 im Entscheidungssatz in einen 6:1, 4:6, 7:5-Sieg gegen Viktorija Golubic

 

 

Im Finale des Turniers unterlag Tagger der Russin Anna Blinkova mit 3:6, 3:6 und verpasste damit ihren WTA-Titel. Doch dieser Finaleinzug bei ihrem ersten WTA-Hauptfeldeinsatz ist bereits ein starkes Signal. Die Kombination aus ihrem jungen Alter, ihrem technischen Stil, insbesondere der einhändigen Rückhand, und der Art, wie sie in wichtigen Momenten auftrat, lässt für ihre nächste Saison große Erwartungen zu. Die Vorarlbergerin steht nun schon auf Platz 156 in der Weltrangliste. "Wir hatten so ein tolles Jahr, wir arbeiten sehr hart. Danke, dass du jeden Tag an meiner Seite bist. Wir haben so viel Spaß auf und abseits des Platzes“, bedankte sich Österreichs Aushängeschild nach dem Turnier bei ihrer Trainerin Francesca Schiavone.

Sinja Kraus

Der Oktober brachte für Sinja Kraus einen beeindruckenden Schlussspurt. Beim WTA-125-Turnier in Cali sicherte sie sich den Turniersieg, nachdem sie im Finale Panna Udvardy mit 6:2, 6:0 bezwang. Kraus hat im Oktober 2025 ein Statement gesetzt. Mit einem WTA-125-Titel und mehreren soliden Ergebnissen bewies sie, dass sie nicht nur auf der ITF-Tour dominieren kann, sondern auch bei höher klassifizierten Turnieren zum Kreis derer zählt, die um den Sieg mitspielen.

Der Titel in Cali dürfte ihr Selbstvertrauen massiv gestärkt haben und lässt für die kommenden Monate hoffen, dass sie noch näher an die Top 100 heranrückt. Die 23-jährige Wiener steht aktuell auf Rang 107 in der WTA-Weltrangliste und ihr fehlen nur 35 Punkte, um erstmals die magische Top-100 Marke zu knacken. "Eigentlich wollte ich meine Saison ja beenden, aber jetzt muss ich überlegen, ob ich noch ein Turnier spiele“, sagte Kraus über den möglichen Einzug in die Top-100.

 

Sinja Kraus hat die Top-100 im Visier
Sinja Kraus hat die Top-100 im VisierIPA Sport/ABACA / Abaca Press / Profimedia

 

Julia Grabher

Im vergangenen Monat meldete Julia Grabher sich mit einem eindrucksvollen Erfolg auf der WTA-Tour zurück. Beim WTA-125-Turnier in Florianopolis triumphierte sie im Finale gegen Carole Monnet mit 3:6, 6:4, 6:0. Damit sicherte sie sich nicht nur den Titel, sondern auch ihre Platzierung in der Weltrangliste stieg deutlich. Österreichs Nummer 1 liegt nun auf Platz 93 und damit wieder in den Top-100.

 

 

Neben diesem Höhepunkt zeigte Grabher auch bei den vorangehenden Turnieren im Oktober solide Form. Bei den Rio Ladies Open 2025 erreichte sie das Halbfinale. Für die kommenden Monate gibt es guten Anlass zur Hoffnung, dass sie weiter in Richtung ihrer früheren Spitzenplatzierungen vorrückt.

Filip Misolic

Im Oktober zeigte Filip Misolic bei mehreren Turnieren ansteigende Form. Beim ATP 250-Event in Stockholm verlor er zwar in der ersten Runde gegen Kamil Majchrzak mit 2:6, 2:6. Dennoch war das Turnier ein Baustein in einer aufsteigenden Entwicklung, denn zuvor hatte er bereits die Qualifikation überstanden.

Der Höhepunkt des Monats war dann die Teilnahme bei seinem Heimturnier, dem Erste Bank Open in Wien. Dort erzielte Misolic in der ersten Runde einen bedeutenden Sieg gegen Camilo Ugo Carabelli mit 7:5, 7:6. Im Anschluss unterlag er in der zweiten Runde dem Top-10-Spieler Alex de Minaur mit 4:6, 4:6. Trotzdem zeigte der Sieg und die Leistung vor heimischem Publikum, dass er Schritt für Schritt näher an die Weltspitze rückt. 

 

 

Jurij Rodionov 

In den letzten Wochen zeigte Jurij Rodionov durchaus kämpferische Ansätze, auch wenn ein größerer Durchbruch noch ausblieb. Beim den Erste Bank Open verlor er in der ersten Runde mit 4:6, 1:6 gegen Alex de Minaur. Vor allem im ersten Satz konnte er dem Favoriten Paroli bieten.

 

 

Kurze Zeit später setzte Rodionov beim Challenger-Turnier in Seoul ein positives Zeichen. Er zog ins Viertelfinale ein, nachdem er in den ersten beiden Runden überzeugen konnte. Der Einzug in die Runde der letzten Acht kann als Schritt in die richtige Richtung gewertet werden. In der Gesamtbilanz war der Oktober für Rodionov also eher durch stabile Leistungen ohne großen Glanz geprägt. Er blieb konstant, kam aber nicht zu spektakulären Resultaten.

Sebastian Ofner

Der Oktober verlief für Sebastian Ofner leider nicht nach Plan, denn gesundheitliche Probleme bestimmten zunehmend sein Geschehen. Aufgrund anhaltender Probleme mit seinem Handgelenk und beiden operierten Fersen musste er seine Wildcard-Teilnahme in Wien absagen.

 

 

Kurz darauf folgte die bittere Entscheidung. Sebastian Ofner erklärte, dass er die Saison vorzeitig beenden werde. Die Kombination aus Handgelenksproblemen, Fersenbeschwerden und einer zunehmend schmerzhaften Belastung ließ keinen Spielbetrieb mehr zu. Damit bleibt offen, wie schnell er sich erholen wird und mit welcher Verfassung er ins nächste Jahr starten kann.