French Open: Wildcard-Spielerin Lois Boisson steht sensationell im Halbfinale

Aktualisiert
Lois Bosson konnte sich nach ihrem Sieg die Freudentränen nicht verkneifen.
Lois Bosson konnte sich nach ihrem Sieg die Freudentränen nicht verkneifen.JULIEN DE ROSA / AFP
Paris steht Kopf - der wundersame Lauf der französischen Sensation Lois Boisson will einfach nicht enden. Die 22 Jahre alte Wildcard-Starterin hat völlig überraschend das Halbfinale der French Open erreicht und fordert am Donnerstag Coco Gauff um ein Endspielticket heraus. Sie schlug Mirra Andreeva im Viertelfinale mit 7:6 (8:6), 6:3.

"Es ist ein unglaubliches Gefühl", sagte Boisson und dankte ihrem Team: "Es ist unbeschreiblich, letztlich habe ich es irgendwie geschafft, es zu Ende zu bringen. Es war extrem intensiv."

Zum Match-Center: Mirra Andreeva vs. Lois Boisson

Boisson, deren Grand-Slam-Debüt vor einem Jahr noch wegen eines Kreuzbandrisses geplatzt war, schreibt damit immer mehr Tennis-Geschichte. Sie ist als Weltranglisten-361. die am niedrigsten eingestufte Spielerin der letzten 40 Jahre, die es ins Halbfinale bei einem Major schafft.

Zugleich ist Boisson die dritte Spielerin seit 1980, die bei ihrem Majordebüt direkt die Runde der letzten vier erreicht. Das war zuvor nur Monica Seles und Jennifer Capriati 1989 bzw. 1990 in der französischen Hauptstadt gelungen.

Für den Sprung ins Finale am Samstag muss Boisson nun aber eine enorm hohe Hürde überspringen. Gauff hatte sich am Mittwoch im frühen Match entschlossen gegen ihre Landsfrau Madison Keys durchgesetzt.

Andreeva verliert die Nerven

Andreeva und Boisson lieferten sich bei geschlossenem Dach im kühl-regnerischen Paris im ersten Satz ein enges Duell mit völlig unterschiedlichen Phasen. Erst zog die Favoritin mit ihrem reifen Spiel davon, dann arbeitete sich die athletische Französin unter dem Jubel ihrer Fans zurück und bewies im Tiebreak gute Nerven.

Statistiken: Andreeva vs. Boisson
Statistiken: Andreeva vs. BoissonFlashscore

Andreeva stand jetzt unter Druck - und reagierte zunächst stark, verlor dann aber bei mehreren Wutausbrüchen zunehmend die Nerven. Und Boisson war wieder da, als sich die Chance bot.