München als "Reset-Button" für Alexander Zverevs Saison - French Open in Griffweite

Alexander Zverev in Lederhose und mit seinem BMW Open Titel bestückt.
Alexander Zverev in Lederhose und mit seinem BMW Open Titel bestückt.ČTK / imago sportfotodienst / Mladen Lackovic
Die Saison von Alexander Zverev war nach dem Endspiel von Melbourne eine einzige Talfahrt. Einmal wieder gab es die Niederlage in einem Grand Slam Finale, obwohl der befreiende Erfolg so nahe schien. Im Anschluss an die Australian Open ging dann beim Hamburger über Monate hinweg nichts mehr zusammen - bis jetzt. Das Turnier in München scheint bei Sascha alles gelockert zu haben und das zum richtigen Zeitpunkt.

Exakt vor den beiden Masters Turnieren in Madrid und Rom, sowie dem Heimspiel beim 500er in Hamburg ist Alexander Zverev wieder auf einem Level, das die Konkurrenz zum Schaudern bringt. Bei seinem Erfolg in München gab es nur einen einzigen Satzverlust zu beklagen und das im Spiel, dass zu einem Knackpunkt dieser Saison werden könnte. Gegen den formstarken Tallon Griekspoor sah es über lange Strecken so aus, als würde die Nummer 2 der Welt in alte Muster fallen.

Ein verschenkter Tie-Break im ersten Durchgang, sowie ein durchgängiger Break-Rückstand im zweiten Satz ließen auch bei den Fans immer mehr die Hoffnungen schwinden - doch dann kam beim Stand von 4:5 der magische Moment. Rebreak für den Hamburger, sowie ein starker Tie-Break ebneten den Weg für einen hart umkämpften dritten Satz. Auch hier behielt Zverev die Oberhand zum endgültigen 6:3 Sieg, der für die Rettung einer ganzen Saison sorgen könnte.

Match-Center: Tallon Griekspoor vs. Alexander Zverev

Im Anschluss waren Halbfinale und Endspiel für den Aufschlagriesen beinahe nur Formsache, beide Matches gewann er vor heimischer Kulisse in glatten Sätzen, um am Ende einen der wohlmöglich wichtigsten Titel seiner Karriere in die Höhe zu strecken. Denn nun geht es mit verdammt viel Rückenwind zum Masters in Madrid, bei jenem es durch die weiterhin geltende Sperre von Jannik Sinner nur Carlos Alcaraz als Hauptkonkurrenten gibt. Und der Spanier schaffte es nicht, sein "Heimspiel" erfolgreich zu gestalten, sondern kassierte eine 0:2 Niederlage gegen Holger Rune.

Neben ihm, Novak Djokovic und natürlich Zverevs Angstgegner Taylor Fritz warten in Spanien keine weiteren Gefahren, die der Hamburger in aktueller Verfassung nicht problemlos bewältigen sollte. Zuletzt konnte Sascha den Titel in der spanischer Hauptstadt 2018 in die Höhe strecken und damit einen großen Boost für seine Karriere holen, nun könnte es einmal wieder genau hier passieren und als Sprungbrett für den ganz großen Wurf dienen.

Mit breiter Brust nach Paris

Die zweite Chance auf einen Masters-Erfolg im Vorfeld der French Open gibt es dann Anfang Mai in Rom, dort dann aber wieder mit Jannik Sinner, dessen Sperre am 4. Mai 2025 offiziell abläuft, es wäre die erste Möglichkeit um einzuordnen, ob es auch gegen den Weltranglistenersten möglich ist auf Sand einen Sieg zu holen, nachdem jenem Monate an Spielpraxis fehlen. 

Nach den beiden Turnieren in Spanien und Italien ist dann Zeit fürs zweite Heimspiel und das mit einem perfekten Timing. Als letzte Aufgabe vor den anstehenden French Open geht's für Alexander Zverev ab 18. Mai nochmal in die richtige Heimat, in die Hansestadt Hamburg. Dort ging es für ihn letztes Jahr ins Finale, im Vorjahr gab es sogar den Sieg.

Es ist damit die perfekte Möglichkeit nochmal einen ordentlichen Schub Positivität und Selbstvertrauen zu tanken, die es beim großen Turnier in Paris dringend benötigen wird. Bis dahin werden auch Alcaraz, Sinner und Djokovic mutmaßlich wieder ihr bestes Sandplatz-Tennis gefunden haben, sollte Sascha bis dahin aber auch wieder auf sein Maximum gekommen sein, kann er jeden schlagen und es wäre wohl die beste Möglichkeit, seit Jahren, endlich den lang ersehnten Grand Slam zu holen. Im Formhoch, auf seinem Lieblingsbelag und mit viel Ruhe in seinem Umfeld geht alles für Sascha - er muss diese Chance jetzt nur noch nutzen.