Ohne Zverev nach Bologna? Verschworenes Davis-Cup-Team liefert erneut ab

Jan-Lennard Struff ist der erfahrenste Spieler im deutschen Davis-Cup-Aufgebot.
Jan-Lennard Struff ist der erfahrenste Spieler im deutschen Davis-Cup-Aufgebot.TORU HANAI / Getty Images via AFP
Eine wilde Mineralwasserdusche für den Youngster, ein gelöster Bundestrainer und viele ausgelassene Jubelfotos mit dem Ticket für Bologna: Als das verschworene deutsche Davis-Cup-Team in Tokio seine Teilnahme an der Finalrunde perfekt gemacht hatte, herrschte im schwarz-rot-goldenen Lager Zufriedenheit pur.

"Ich bin sehr stolz auf die gesamte Mannschaft und froh, dass wir uns nach 2024 erneut für die Finals qualifiziert haben", sagte Teamchef Michael Kohlmann nach dem 4:0-Erfolg in Japan. Einmal mehr konnte sich der Ex-Profi auf seine Routiniers verlassen und wird nun die Planungen für das Final 8 in Italien vom 18. bis 23. November forcieren. Ob Alexander Zverev dann für ein DTB-Comeback bereit steht, ist fraglich.

Der Olympiasieger von 2021 hat noch die ATP-Finals in Turin (9. bis 16. November) unmittelbar vor dem Davis Cup im Terminplan und hatte zuletzt nur noch wenig für den Wettbewerb übrig. Sein letzter Einsatz im Davis Cup datiert aus dem Februar 2023. Im vergangenen Jahr reichte es ohne den Weltranglistendritten immerhin zum Halbfinaleinzug. Und in Tokio lieferten die erfahrenen Jan-Lennard Struff, Yannick Hanfmann und das Spitzendoppel Kevin Krawietz und Tim Pütz einmal mehr ab.

Der erst 17-jährige Justin Engel sorgte dann auch noch für einen vielbeachteten Schlusspunkt. "Ich bin sehr glücklich, dass ich diese Erfahrung machen durfte", sagte Engel, der nach Boris Becker der zweitjüngste deutsche Spieler ist, der in dem traditionsreichen Teamwettbewerb für Deutschland zum Einsatz gekommen ist.

"Ich kann es kaum erwarten, wieder Davis Cup zu spielen." Im Anschluss an seinen Dreisatz-Erfolg gegen das japanische Talent Rei Sakamoto posierte er stolz mit Deutschland-Flagge.

Auch Youngster Engel überzeugt für Deutschland

Auch Kohlmann schwärmte von seinem Debütanten. "Justin hat etwas Besonders geschafft. Als zweitjüngster Deutscher überhaupt zu einem Einsatz im Davis Cup gekommen und dann gleich auf so hohem Level abgeliefert, ist eine bemerkenswerte Leistung", sagte der 51-Jährige zu dem Erfolg, der sportlich nach dem entscheidenden Schritt zum 3:0 durch Krawietz/Pütz keine Bedeutung mehr hatte.

Aber Engels Sieg war ein echter Hingucker für die nächste Generation um den Nürnberger, die weitere vielversprechende Spieler aufweist.

In Bologna werden aber weiter die erfahrenen Profis die Hauptrolle spielen. Dann kann Kohlmann wohl wieder auf den aktuell verletzten French-Open-Achtelfinalisten Daniel Altmaier setzen. Und, wer weiß, womöglich nimmt Zverev ja doch auch die rund 300 Kilometer lange Reise von Turin nach Bologna auf sich, um die deutsche Mannschaft zu verstärken.