Nach Niederlage gegen Alcaraz: Zverev spricht über mentale Krise – Fokus auf US Open

Zverev hat in Cincinnati eine tolle Leistung gezeigt.
Zverev hat in Cincinnati eine tolle Leistung gezeigt.Shelley Lipton/Icon Sportswire / Newscom / Profimedia
Alexander Zverev hat nach seiner Halbfinal-Niederlage in Cincinnati gegen Carlos Alcaraz erneut offen über seine mentale Lage gesprochen. Der Hamburger gab Einblicke in seine schwierige Zeit nach Wimbledon und betonte, wie wichtig professionelle Hilfe und eine Auszeit für sein Comeback waren.

Alexander Zverevs Halbfinal-Aus beim Masters in Cincinnati gegen Carlos Alcaraz rückte den sportlichen Aspekt für einen Moment in den Hintergrund. Stattdessen sprach der 28-Jährige ungewöhnlich offen über die mentale Krise, die ihn seit seinem Ausraster in Wimbledon begleitet hatte. „Ich habe mir professionelle Hilfe gesucht, das war eine gute Entscheidung“, erklärte die deutsche Nummer eins.

Der frühzeitige Erstrunden-K.o. in London gegen Arthur Rinderknech markierte den Tiefpunkt einer schwierigen Phase, in der Zverev nach eigenen Worten das Interesse am Tennis verlor. Auch sein Privatleben sei von Problemen überschattet gewesen. „Ich fühlte mich einsam und konnte mir nicht helfen. Ich habe eine längere Pause gemacht, was ich schon lange nicht mehr gemacht habe“, schilderte der Hamburger seine Gefühlslage.

Zverev mit Fokus auf die US Open

Während dieser Auszeit legte Zverev Schläger und Fitnesspläne beiseite. Weder Training noch körperliche Arbeit standen auf dem Programm – ein radikaler Schritt, der sich für ihn jedoch als notwendig erwies. „Ich konnte mich einfach nicht allein aus diesem Loch befreien. Aber jetzt bin ich froh, dass ich wieder auf dem Platz stehe“, betonte er.

Highlights Alcaraz vs. Zverev
Flashscore

Den Weg zurück fand er über die Rafael Nadal Akademie auf Mallorca, ehe er in Toronto mit dem Halbfinaleinzug ein sportliches Lebenszeichen setzte. In Cincinnati bewies Zverev trotz gesundheitlicher Probleme erneut seine Klasse, ehe er an Alcaraz scheiterte. Dennoch sieht er seine Ziele klar definiert: Die US Open stehen im Fokus, wo er bereits 2020 im Endspiel gestanden hatte.

Mit einer Saisonbilanz von 39 Siegen und 15 Niederlagen sowie dem Turniersieg in München kann Zverev sportlich auf eine respektable Bilanz verweisen. Dennoch bleibt der große Coup bei einem Grand Slam aus – in den letzten Jahren war er mehrfach nah dran, zuletzt im Finale der Australian Open gegen Jannik Sinner. Nach der nun gewonnenen mentalen Stabilität könnte New York für ihn ein entscheidender Prüfstein werden.