Eigentlich hatte Alexander Zverev seine obligatorische Pressekonferenz vor den Australian Open 2025 schon abgehakt. Doch plötzlich tauchte noch ein Überraschungsgast im Medienraum in Melbourne auf.
Er hätte da auch noch eine Frage, erklärte Novak Djokovic. Im Vorfeld seiner eigenen Fragerunde hatte er sich in die Pressekonferenz des Kontrahenten geschlichen. Und sorgte für Lacher – an einem Tag, an dem er auch eine denkwürdige Kontroverse auslöste.
Er wisse, dass Zverev ein großer Fan des Universums sei und sich für Planetensysteme interessiere, erklärte Djokovic, und schoss dann seine Frage hinterher: "Glaubst du, das Geheimnis eines Grand-Slam-Titels liegt im Weltall?" Die Antwort des sichtlich belustigten Zverev an den 24-maligen Major-Sieger gerichtet: "Das Geheimnis liegt darin, dass du mich einen gewinnen lässt."
Anschließend bedankte sich Djokovic artig und übernahm dann den Platz vor den Kameras von Zverev.
"Ich möchte Nummer eins der Welt werden"
Der hatte sich zuvor durchaus überzeugt gezeigt, dass es diesmal wirklich klappen könnte mit dem ersten Grand-Slam-Titel. Endlich. Im 36. Anlauf. "Jeder weiß, was ich jage, was mein Ziel und meine Träume sind: zu gewinnen", sagte der deutsche Tennisstar, der in der ersten Runde bereits am Sonntag in der Night Session der Rod Laver Arena (nicht vor 11 Uhr MEZ/Eurosport) gegen den französischen Wild-Card-Spieler Lucas Pouille ins Turnier startet.
"Wenn du als Nummer zwei in einen Grand Slam gehst, musst du das Mindset haben, das Turnier auch gewinnen zu wollen", betonte Zverev, der in den kommenden gut zwei Wochen keine Ausreden gelten lassen will. Und der auch in Bezug auf sein zweites großes Karriereziel kein Blatt vor den Mund nahm.

Die Nummer eins der Welt zu werden, wolle er definitiv auf dem sportlichen Wege erreichen, betonte Zverev - und nicht etwa durch eine mögliche Dopingsperre des Führenden des ATP-Rankings, Jannik Sinner. "Ich möchte Nummer eins der Welt werden, weil ich der beste Spieler der Welt bin und die größten Turniere der Welt gewonnen habe. Und nicht, weil es die Situation so ergibt", sagte Zverev.
Match-Center: Pouille vs. Zverev
Vergiftungs-Kontroverse um Djokovic
Der Mann, der den Hamburger bei seiner launigen Pressekonferenz störte, hat das bereits im Jahr 2011 erreicht. Djokovic, heute Weltranglistensiebter, sorgte am Freitag aber vor allem abseits des Sportlichen für Schlagzeilen. Weil er in Bezug auf seine Abschiebung aus Australien im Jahr 2022 heftige Vorwürfe erhob.
Er sei damals vor seiner Ausweisung aus dem Land mit Blei und Quecksilber in seiner Nahrung "vergiftet" worden, erklärte der Serbe im GQ-Magazin.

"Ich habe das nie öffentlich gesagt, aber als ich nach Serbien zurückkam, wurde entdeckt, dass ich einen sehr hohen Gehalt an Schwermetallen im Blut hatte." Verseuchte Nahrung während seines unfreiwilligen Festsitzens in Australien sei die "einzig mögliche Erklärung" dafür gewesen, so Djokovic.