Alles zu den ATP Finals 2025: Wer ist beim Saisonfinale in Turin dabei?

Kämpfen bei den ATP Finals 2025 um die Position als Nummer eins zum Jahresende: Alcaraz (l.) und Sinner
Kämpfen bei den ATP Finals 2025 um die Position als Nummer eins zum Jahresende: Alcaraz (l.) und SinnerLuo Chen / Xinhua News / Profimedia

Alle Wege führen nach Turin - zumindest vom 9. bis 16. November für die acht besten Tennisspieler der Saison. Zum fünften Mal in Folge finden die ATP Finals in der Inalpi Arena statt. Im Fokus steht einmal mehr das Duell zwischen Jannik Sinner und Carlos Alcaraz, die sich bereits in den Finals von Roland Garros, Wimbledon und den US Open gegenüberstanden. Aus deutscher Sicht ist als Nummer drei der Welt auch Alexander Zverev dabei. Der zweimalige Titelträger gilt allerdings nur als Außenseiter. Im Doppel wollen Kevin Krawietz und Tim Pütz ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Lies in diesem Artikel alles wichtige zu den ATP Finals 2025: Qualifizierte Spieler, Gruppen, Spielplan, Format, Preisgeld und TV-Übertragung.

Format, ATP-Punkte und Preisgeld

Die besten acht teilnehmenden Spieler im "Race of Turin" werden in zwei Vierergruppen aufgeteilt, in denen jeder Teilnehmer in der Gruppenphase drei Best-of-Three-Satz-Matches bestreitet. Doppel-Matches werden mit zwei Sätzen und einem Match-Tiebreak gespielt. Für jeden Sieg gibt es einen Punkt.

Bei Punktgleichheit zwischen zwei Spielern setzt sich in der Tabelle der Spieler durch, der das direkte Duell zwischen den betreffenden Spielern gewonnen hat. Bei einem Dreier- oder sogar Vierervergleich zählen folgende Kriterien: gespielte Matches, Gesamtprozentsatz der gewonnenen Sätze, Gesamtprozentsatz der gewonnenen Games, ATP-Ranglistenplatz.

Am 15. November folgen die beiden Halbfinals, ehe am 16. November der Sieger gekrönt wird. Maximal 1.500 Weltranglistenpunkte und 5.071.000 US-Dollar (rund 4.400.000 Euro) kann ein Spieler in der Weltrangliste sammeln, wenn er alle fünf Spiele gewinnt. Insgesamt werden 15,5 Millionen US-Dollar Preisgeld (rund 13,46 Millionen Euro) ausgeschüttet. Pro Gruppensieg gibt es zudem 200 Punkte für die Rangliste, für einen Sieg im Halbfinale 400. 

ATP Finals 2025: Gruppen und Spielplan

Gruppe "Jimmy Connors"

Carlos Alcaraz

Novak Djokovic

Taylor Fritz

Alex de Minaur

Gruppe "Björn Borg"

Jannik Sinner

Alexander Zverev

Ben Shelton

Felix Auger-Aliassime / Lorenzo Musetti

9. November

Nicht vor 14:00 Uhr: tba

Nicht vor 20:30 Uhr: tba

10. November

Nicht vor 14:00 Uhr: tba

Nicht vor 20:30 Uhr: tba

11. November

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12. November

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Nicht vor 20:30 Uhr: tba

13. November

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Nicht vor 20:30 Uhr: tba

14. November

Nicht vor 14:00 Uhr: tba

Nicht vor 20:30 Uhr: tba

15. November: Halbfinals

Nicht vor 14:30 Uhr: tba

Nicht vor 20:30 Uhr: tba

16. November: Finale

Nicht vor 18:00 Uhr: tba

Der komplette Spielplan zu den ATP Finals

Die qualifizierten Spieler

Carlos Alcaraz: Race to Turin: #1 | Weltrangliste: #2 | Grand Slams 2025: French-Open-Sieg, US-Open-Sieg, Wimbledon-Finale, Australian-Open-Viertelfinale

Carlos Alcaraz hat im Jahr 2025 vor allem an einer Sache gefeilt: der Konstanz. Hatte er im Vorjahr immer wieder Hänger und schwächere Phasen, konnte er in diesem Kalenderjahr (fast) durchgehend um Titel spielen.

Und davon gab es genug: Der größte Sieg stammt aus dem vielleicht spannendsten Grand-Slam-Finale aller Zeiten in Roland Garros, als er gegen Sinner einen Zweisatzrückstand wettmachte, Matchbälle abwehrte und dem Italiener in einem dramatischen Match-Tiebreak schlussendlich den Zahn zog.

Als das Momentum der Dominanz auf der Tour im September abermals auf die Seite von Sinner zu kippen drohte, spielte der Spanier im Finale der US Open sein vielleicht bestes Match der Karriere und schlug den Erzrivalen relativ souverän in vier Sätzen. Hinzu kommen für Alcaraz jeweils drei Triumphe bei Masters-Turnieren (Monte-Carlo, Rom, Cincinnati) sowie 500er-Events (Rotterdam, Queens, Tokio).

Das macht Alcaraz auf dem Papier zum besten Spieler des Jahres und Führenden im "Race to Turin". Nun steht er aber wohl vor der größten Herausforderung: Das Bestehen gegen Sinner auf Hartplatz und unter geschlossenem Dach, wo der Italiener seit 26 Matches ungeschlagen ist

Jannik Sinner: Race to Turin: #2 | Weltrangliste: #1 | Grand Slams 2025: Wimbledon-Sieg, Australien-Open-Sieg, US Open-Finale, French-Open-Finale

Damit ist auch schon das meiste zum Topfavoriten gesagt: Jannik Sinner befindet sich einmal mehr in bestechender Form und gewann in Paris sein erstes Masters des Jahres. Sein persönliches Highlight war dagegen sicherlich das Finale von Wimbledon, als er Alcaraz im Endspiel in vier Sätzen scheinbar nach Belieben dominierte. 

Überhaupt hat Sinner im Kalenderjahr 2025 nur sechsmal verloren, alleine viermal davon gegen "Carlitos". In Turin soll nun der sechste Titel der Saison hinzukommen, es wäre der zweite ATP-Final-Sieg in Serie für den 24-Jährigen.

Daneben geht es auch noch darum, wer die Nummer eins zum Jahresende sein wird. Hier ist Sinner durch den Titelgewinn im Vorjahr allerdings eher Außenseiter. Voraussetzung wäre, dass er das Turnier erneut gewinnt, Alcaraz dürfte zudem nicht das Finale erreichen und auch nicht seine drei Gruppenspiele gewinnen.

Alexander Zverev: Race to Turin: #3 | Weltrangliste: #3 | Grand Slams 2025:  Australian-Open-Finale, French-Open-Viertelfinale, US-Open-R3, Wimbledon-R1

Obwohl es aus seiner Sicht ein miserables Jahr war, ist Alexander Zverev punktetechnisch immer noch "Best of the Rest". Als dritter im "Race to Turin" und der Weltrangliste will der Hamburger in Turin seinen dritten Titel bei ATP Finals sichern.

Wie er allerdings gegen Sinner und Alcaraz bestehen soll, bleibt fraglich. Gegen den Italiener hat er in diesem Jahr eine Bilanz von 0:3, gegen den Spanier 0:1. Dabei konnte er nur einen einzigen Satz gewinnen. Nach einem vielversprechenden Start mit dem Finale der Australien Open baute er zudem kontinuierlich ab. Der Tiefpunkt war das Aus in der ersten Runde von Wimbledon gegen Arthur Rinderknech.

Mit drei Masters-Halbfinals seit Cincinnati ist immerhin die Tendenz ansteigend. Der einzige Titel stammt aus München im April.

Novak Djokovic: Race to Turin: #4 | Weltrangliste: #5 | Grand Slams 2025: Australian-Open-Halbfinale, French-Open-Halbfinale, Wimbledon-Halbfinale, US-Open-Halbfinale

Aufregung um Novak Djokovic vor den Finals in Turin: Der 24-fache Grand-Slam-Sieger widersprach den Aussagen von Angelo Binaghi, Präsident des italienischen Tennis-Verbandes, nach welchen er seine Teilnahme am Turnier bestätigt habe. "Ich werde meine Entscheidung am Ende des Turniers in Athen treffen", sagte Djokovic stattdessen aus.

Sollte der Serbe zurückziehen, wären sowohl Felix Auger-Aliassime, als auch Lorenzo Musetti im Feld mit dabei. Es deutet jedoch vieles darauf hin, dass der "Djoker" antritt. Immerhin könnte er mit seiner 18. Teilnahme mit Roger Federer aufschließen. Den Rekord für die meisten Siege (7) hält er bereits. 

Djokovics Jahr 2025 wäre eigentlich hervorragend gewesen, wenn da nicht Sinner und Alcaraz gewesen wären. In allen vier Grand Slams stand er im Halbfinale, dreimal war gegen einen der beiden Schluss, in Australien verlor er gegen Zverev.

Ben Shelton: Race to Turin: #5 | Weltrangliste: #6 | Grand Slams 2025: Australian-Open-Halbfinale, Wimbledon-Viertelfinale, French-Open-Achtelfinale, US-Open-R3

Ein Mann, der sich allmählich im Hintergrund hochgearbeitet hat, ist Ben Shelton. Auf großer Bühne fehlen die absolut herausragenden Ergebnisse, sodass der US-Amerikaner vor allem durch konstant solide Leistungen auffiel.

Das beste Resultat auf Grand-Slam-Ebene war der Einzug ins Halbfinale von Melbourne, zudem gewann er mit den Canadian Open sein erstes Turnier auf 1000er-Ebene. Des Weiteres stehen drei weitere Masters-Viertelfinals sowie der Einzug unter die besten acht in Wimbledon zu Buche.

Dass er im direkten Duell mit der absoluten Elite noch keinen Zugriff hat, beweist der magere eine gewonnene Satz in vier Partien gegen Alcaraz und Sinner. Dazu wirkt sein Spiel auch oft noch nicht reif genug. Gegen alle anderen Gegner hat er an einem guten Tag jedoch seine Chancen.

Taylor Fritz : Race to Turin: #6 | Weltrangliste: #4 | Grand Slams 2025: Wimbledon-Halbfinale, US-Open-Viertelfinale, Australian-Open-R3, French-Open-R1

Ähnlich wie für Shelton verhält es sich für Landsmann Taylor Fritz. Die amerikanische Nummer eins befand sich zu Beginn des Jahres in einem Formtief. Nach dem enttäuschenden Aus in der ersten Runde der French Open gegen Daniel Altmaier zeigte er im unmittelbaren Anschluss auf Rasen seine besten Leistungen der Saison. Nach Turniersiegen in Stuttgart und Eastbourne stieß er in SW19 bis ins Halbfinale vor, wo er in vier Sätzen gegen Alcaraz nahe an einem fünften Entscheidungssatz dran war.

Im weiteren Verlauf folgten solide Leistungen ohne weitere Titel. Zudem hat sich der 28-Jährige zum absoluten Zverev-Schreck entwickelt: Zählt man den Six Kings Slam mit, so sind es sieben Siege am Stück für Fritz. Zverev dürfte durchgeatmet haben, als er den Namen des Vorjahresfinalisten von Turin auf der anderen Seite des Gruppen-Tableaus gesehen hat.

Alex de Minaur: Race to Turin: #7 | Weltrangliste: # |7 Grand Slams 2025: Australian-Open-Viertelfinale, US-Open-Viertelfinale, Wimbledon-Achtelfinale, French-Open-R2

Es gab während Wimbledon 2024 einen Moment, in dem viele Experten gedacht haben, dass Alex de Minaur ein ernsthafter Kandidat für einen Grand-Slam-Titel sein könnte. Im Viertelfinale folgte die Enttäuschung: der Australier musste das Match kampflos an Djokovic abgeben.

Seitdem fühlt es sich ein wenig so an, als würde der "Demon" im Feld hinter den absoluten Topspielern stagnieren. Zwei Viertelfinals und ein Achtelfinale bei den Majors sind zwar nach wie vor ein solider Wert. Weiter als die Runde der besten acht geht es für de Minaur aber bisher auf der größten Bühne nicht.

Hartplätze liegen dem 26-Jährigen am ehesten, wie auch die zuletzt ansteigende Form mit drei von vier Masters-Viertelfinals unterstreicht. Immerhin reichte es damit für die zweiten ATP Finals in Serie.

Felix Auger-Aliassime: Race to Turin: #8 | Weltrangliste: #8 | Grand Slams 2025: US-Open-Halbfinale, Australian-Open-R2, French-Open-R1, Wimbledon-R2

Felix Auger-Aliassime ist so ein wenig der Mann der Stunde. Dem zweiten Halbfinaleinzug bei den US Open folgte der Sieg bei den European Open in Belgien, sowie zwei Viertelfinals in Kanada und Cincinnati, und das Finale beim Masters in Paris. 

Zuletzt schlug der Kanadier außerdem namhafte Gegner wie Zverev, de Minaur, Musetti, Alexander Bublik und stoppte auch den sensationellen Lauf von Valentin Vacherot. Sowohl beim Halbfinale der US Open als auch beim Endspiel in Paris bot er Sinner zumindest Paroli. 

Wohl auch deshalb sind sich alle Experten einig, dass "FAA" der bessere Fit für die ATP Finals wäre als Musetti, den er zuletzt im direkten Duell in Shanghai Anfang Oktober 6:4, 6:2 mit Leichtigkeit abfertigte. Tatsächlich wäre Felix in der aktuellen Form wohl der erste Name nach Sinner und Alcaraz in der Favoritenliste. Allerdings: Die zweite Teilnahme hat er aufgrund eines äußerst dürftigen Saisonstarts nicht mehr in der eigenen Hand.

Lorenzo Musetti: Race to Turin: #9 | Weltrangliste: #9 | Grand Slams 2025: French-Open-Halbfinale, US-Open-Viertelfinale, Australian-Open-R3, Wimbledon-R1

Denn wenn Lorenzo Musetti das 250er-Turnier in Athen (aktuelll im Halbfinale) gewinnt und auch Djokovic in Turin antritt, wird es für Auger-Aliassime nicht reichen. Musetti jedenfalls pocht auf eine Qualifikation und erhofft sich mit dem italienischen Publikum im Rücken ein Spektakel in Turin.

Seine Qualität auf Hartplatz ist dagegen fraglich: In keinem Grand-Slam oder Masters kam er auf diesem Belag über das Viertelfinale hinaus, auf Masters-Ebene waren zwei Achtelfinals das beste Ergebnis. Der Konsens ist, dass Musetti auf Hartplatz maximal zu den Top 15 der Welt gehört.

Ganz anders sieht es auf Sand aus, wo er die meisten seiner knapp 4.000 Punkte im "Race to Turin" sammelte. Die besten Resultate waren die Halbfinals in Roland Garros, Madrid und Rom, sowie das Finale in Monte-Carlo. Bei den ATP Finals wäre er das erste Mal am Start.

Wer ist im Doppel-Feld dabei?

Auch im Doppel wird es aus deutscher Sicht brisant. Denn Kevin Krawietz und Tim Pütz wollen ihren Sensations-Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Damals schlug das deutsche Duo Marcelo Arevalo und Mate Pavic in einem dramatischen Match-Tiebreak.

Arevalo und Pavic gelten neben den Pärchen Julian Cash / Lloyd Glasspool und Marcel Granollers / Horacio Zeballos auch dieses Jahr als Favoriten, doch auch Krawietz und Pütz könnten erneut für Schlagzeilen sorgen. Zuletzt gewannen die beiden im Oktober den Titel beim Masters in Shanghai.

Die weiteren vier Pärchen: Harri Heliovaara und Henry PattenNeal Skupski und Joe SalisburySimone Bolelli und Andrea VavassoriChristian Harrison und Evan King .

Wo werden die WTA Finals 2025 live im TV übertragen?

Sky Sport hat die Lizenzen für die Übertragung der ATP Finals 2025 und überträgt alle Spiele in voller Länge auf dem Kanal Sky Sport Tennis. Der Pay-TV-Sender hat sich ordentlich Prominenz ins Team geholt: Für die entscheidenden Matches sind Andrea Petkovic als Kommentatorin und Boris Becker als Experte mit dabei.

Die ATP Finals können auch erstmals als Pay-Per-View über den Youtube-Kanal des Senders gebucht werden. Dort sind entweder einzelne Spielpässe oder ein Tagespass verfügbar.