Internes Duell mit Evenepoel? Lipowitz will wieder zur Tour

Lipowitz kämpft um Tour de France.
Lipowitz kämpft um Tour de France.ČTK / imago sportfotodienst / Carla Nagel

Florian Lipowitz will auch im kommenden Jahr bei der Tour de France angreifen. Doch das könnte zu internen Problemen führen.

Der süßen Verführung kann Florian Lipowitz nicht widerstehen. Seit ein paar Tagen schuftet der deutsche Hoffnungsträger für den Start der neuen Saison, und wer schuftet, findet Lipowitz, der darf sich auch mal etwas gönnen. "Als Radfahrer verbrennt man so viele Kalorien, wenn man trainiert, da ist das ein oder andere Stück oder eine Tafel Schokolade total gerechtfertigt. An dem wird sich auch nicht so viel ändern", sagt der Tour-Dritte im ARD-Podcast Tourfunk.

Sechs Wochen Pause genehmigte sich Lipowitz nach einem Jahr, das im Sommer mit dem Podium bei seinem Debüt bei der Tour de France und dem Gewinn der Nachwuchswertung seinen Höhepunkt erlebte. Die Saison beendete der 25-Jährige früher als geplant bereits Mitte September, die freie Zeit verbrachte er auf dem Golfplatz und mit Freundin Antonia Weeger im Urlaub in Südtirol.

Florian Lipowitz kämpft sich zurück

Und sonst? "Dann hatte ich noch eine Operation an der Nasenscheidewand. Das war schon länger im Gespräch", erzählt Lipowitz, der schon häufig mit Infekten zu kämpfen hatte, "vor allem im Nasenbereich. Ich hoffe, dass es sich durch die OP verbessern wird."

Erst seit "zwei, drei Tagen" sitzt der Ulmer vom deutschen Rennstall Red Bull-Bora-hansgrohe wieder auf dem Rad, auf dem Programm stehen zunächst zehn bis zwölf Trainingsstunden in der Woche. "Ich habe sechs Wochen Off-Season gemacht", sagt Lipowitz, "dementsprechend schlecht ist gerade die Form. Aber ich bin guter Dinge, dass das schnell wieder zurückkommt."

Lipowitz: "Das Team ist auf jeden Fall nicht abgeneigt, mich zur Tour zu schicken

Schließlich will Lipowitz seine starken Leistungen bestätigen, das große Ziel ist ein erneuter Start bei der Frankreich-Rundfahrt. "Ich würde die Tour im kommenden Jahr gerne fahren", sagt der frühere Biathlet. Aus den eigenen Reihen hat es bereits positive Signale gegeben. "Das Team ist auf jeden Fall nicht abgeneigt, mich zur Tour zu schicken."

In welcher Rolle, das wäre angesichts der Verpflichtung von Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel noch nicht klar. Eine Doppelspitze mit dem Belgier sei für Lipowitz "auf jeden Fall ein möglicher Weg, den wir machen können. Am Ende liegt es nicht in meiner Hand. Ich denke, dass wir trotzdem einen guten Weg finden, dass kein Fahrer in irgendeiner Art und Weise benachteiligt wird."

Evenpoels träumt vom Tour-Sieg

Ob sich auch Evenepoel damit zufrieden geben würde? Der Belgier gilt in der Radszene als Alphatier, bei seinem bisherigen Team Soudal-Quick Step war alles auf den Superstar ausgerichtet. Mit dem selben Anspruch dürfte der Zeitfahr-Weltmeister auch zum Red-Bull-Rennstall stoßen.

Der Tour-Sieg ist Evenepoels großes Ziel, wie auch das von Red Bull. Für Lipowitz führt derzeit an Dominator Tadej Pogacar kein Weg vorbei, hinter dem Slowenen erscheint ihm aber vieles offen. Er könne sich vorstellen, so Lipowitz, "dass der zweite Platz bei der Tour nächstes Jahr eher umkämpft sein wird".

Wer für das Red-Bull-Team in den Kampf zieht, bleibt die zentrale Frage.