Duell mit van der Poel: Pogacar brennt auf die "Ronde"-Revanche

Tadej Pogacar vor der Flandern-Rundfahrt
Tadej Pogacar vor der Flandern-RundfahrtDavid Pintens / Zuma Press / Profimedia
Das Roubaix-Debüt von Tadej Pogacar nähert sich mit großen Schritten. Die Generalprobe für die "Hölle des Nordens" absolviert der Weltmeister am Sonntag beim Kopfsteinpflaster-Klassiker Flandern-Rundfahrt – und trifft dort erneut auf Mathieu van der Poel.

Vor dem neuerlichen Date mit "Flanderns Schönster" spürt Tadej Pogacar wieder dieses ganz spezielle Kribbeln. "Eines der aufregendsten Rennen der Saison", sagte der dreimalige Tour-de-France-Sieger am Donnerstag, sei "Vlaanderens mooiste", wie die radsportverrückten Belgier ihre prestigereiche Flandern-Rundfahrt liebevoll getauft haben. Pogacar will sie bei der 109. Ausgabe am Sonntag zum zweiten Mal erobern - und dabei auch Nebenbuhler Mathieu van der Poel im Gigantenduell ausstechen.

Van der Poel "einer der besten Sprinter"

Bei der Hatz über die gefürchteten Hellingen geht es für Pogacar um mehr als die in diesem Jahr neu gestaltete, gold-glänzende Siegertrophäe für seine prall gefüllte Vitrine. Der Kopfsteinpflaster-Klassiker dient als letzter Testlauf für seine mit Spannung erwartete Premiere bei Paris-Roubaix am 13. April und soll auch als Revanche für die schmerzhafte Niederlage bei Mailand-Sanremo vor knapp zwei Wochen herhalten.

"Man hat es bei Mailand-Sanremo gesehen, Mathieu ist einer der besten Sprinter im Peloton. Flandern ist ein ganz anderes Rennen. Aber wenn es zum Sprint kommt, werde ich mein Bestes geben", sagte Pogacar rückblickend auf das erste Monument des Jahres in Italien. Pogacar hatte sich dort am Poggio-Anstieg spektakulär mit van der Poel duelliert, am Ende wurde er hinter dem siegreichen Niederländer trotz mehrerer Attacken Dritter.

Denn anders als Mailand-Sanremo hat Pogacar die Flandern-Rundfahrt bereits gewonnen. Vor zwei Jahren siegte er, in diesem Jahr startet er als Weltmeister in das 269 km lange Rennen von Brügge nach Oudenaarde. Pogacar wird gut erholt losrollen. Für sein Roubaix-Debüt ließ er schließlich die Rennen E3 Saxo Classic und Gent-Wevelgem aus.

Bei der "Ronde" erwartet Pogacar ein wahres Volksfest am Straßenrand - und ein gnadenloses Ausscheidungsrennen mit den Rivalen, bei dem er nicht auf einen Sprint ankommen lassen will. "Bei der Ronde habe ich, wenn ich mich gut fühle, mehr Möglichkeiten, eine solche Ankunft zu vermeiden. Es wird anstrengend und sehr taktisch. Vielleicht wird Mathieu nach sechs Stunden müder sein als ich", sagte Pogacar.

Deutscher "Bodyguard" für Pogacar

Zur Unterstützung stellt das Team UAE Emirates-XRG Pogacar starke Helfer an die Seite. Der Kölner Radprofi Nils Politt – als Vorjahresdritter ein ausgewiesener Flandern-Experte – stellt eigene Ambitionen zurück, dient Pogacar wie so häufig als "Bodyguard". Beim zweiten von fünf Monumenten des Jahres ist auch der Belgier Tim Wellens eine wichtige Stütze.

Dass die Gastgeber mit Sorgen auf die eigenen Siegchancen blicken, liegt nicht an Wellens. Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel hat nach seinem folgenschweren Unfall im Training in diesem Jahr noch kein Rennen bestritten. Über die Form von Klassikerjäger Wout van Aert streiten sich in Belgien die Experten.

Echte Anwärter auf "Flanderns Schönste" sind wohl nur Tadej Pogacar und Mathieu van der Poel.