Starke Platzierungen im Biathlon: Zwischen "surreal" und "total verärgert"

Danilo Riethmüller gelang in Kontiolahti ein echtes Ausrufezeichen.
Danilo Riethmüller gelang in Kontiolahti ein echtes Ausrufezeichen.Bildbyran / ddp USA / Profimedia
Danilo Riethmüller versuchte an der steilen "Wand" von Kontiolahti alles - doch beim Antritt der Stars Quentin Fillon Maillet und Sturla Holm Lägreid auf dem steilsten Stück der Strecke musste der 25-Jährige abreißen lassen. Dennoch: Mit Platz vier im Massenstart von Kontiolahti sorgte Riethmüller überraschend für die nächste deutsche Topplatzierung, nachdem Franziska Preuß schon am Samstag im Sprint Vierte geworden war.

"Natürlich wäre es umso schöner gewesen, auf das Podest zu kommen. Aber ich habe von vorneherein gemerkt, dass mir etwas der Punch fehlt. Im Großen und Ganzen bin ich aber echt zufrieden", sagte Riethmüller in der ARD nach dem besten Ergebnis seiner Karriere.

In seinem erst dritten Massenstartrennen über 15 km fehlten dem Athleten des Deutschen Skiverbandes (DSV) nach einem Schießfehler nur 6,1 Sekunden auf das Podium. Es triumphierte der Franzose Eric Perrot vor seinem Landsmann Fillon Maillet und dem Norweger Lägreid. Philipp Nawrath, der im Sprint am Freitag als Dritter noch für die erste deutsche Podestplatzierung des Winters gesorgt hatte, musste sich diesmal nach fünf Schießfehlern mit Rang 17 begnügen.

Bei den Frauen hatte Preuß am Samstag im Sprint als starke Vierte nach Platz fünf im Einzel erneut überzeugt. Doch glücklich war sie im Gegensatz zu Riethmüller beim Sieg von Marketa Davidova keineswegs, nachdem die Winzigkeit von 0,1 Sekunden auf die Finnin Suvi Minkkinen und das Podium gefehlt hatte.

"Es ärgert mich total, der eine Fehler hat mir das Kreuz gebrochen", sagte Preuß und fügte geknickt an: "Das Glück ist nicht mehr auf meiner Seite." Vielleicht, ergänzte Cheftrainer Kristian Mehringer, komme "das Glück ja auch wieder auf unsere Seite, zur WM vielleicht, das wäre optimal".

Tannheimer mit Achtungserfolg

Völlig unterschiedlich war die Gefühlswelt bei der erst 19 Jahre alten Julia Tannheimer nach Platz sechs im Sprint. Auf die Frage, welche Schulnote sich die Abiturientin geben würde, antwortete sie strahlend: "Eins, bis eins minus, viel mehr hätte ich heute nicht besser machen können." Mit Preuß die Flowerzeremonie zu erleben, fühle sich "total surreal an, ich kann es einfach nicht glauben".

Nach dem Abschluss der Rennen in Kontiolahti geht es bereits am Freitag im österreichischen Hochfilzen weiter. Dort finden bis Sonntag erneut Sprintrennen, die erste Verfolgung des Winters und die Staffeln statt. Vor Weihnachten ist noch ein Weltcup in Le Grand Bornand geplant, ehe zum Start des neuen Jahres die deutschen Stationen Oberhof (9. bis 12.1.) und Ruhpolding (15. bis 19.1.) auf dem Programm stehen.