Es war das heiß erwartete Duell des Achtelfinals der Snooker-WM 2025. Mit Judd Trump und Shaun Murphy treffen zwei Turnierfavoriten und ehemalige Weltmeister bereits in der zweiten Runde aufeinander - Trump nahm nach frühem Rückstand eine 5:3-Führung aus der ersten Session mit in den Abend.
Die zweite Session began mit Anlaufschwierigkeiten für beide Spieler. Sowohl Murphy als auch Trump ließen mehrere Chancen verstreichen und lieferten sich packende Safety-Duelle. Nach 43 Minuten entschied letztlich Murphy den ersten Frame des Abends für sich und verkürzte den Rückstand von gestern auf 4:5.
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Judd Trump gelingt 100. Century Break der Saison
Doch eine Marathon-Session sollte nicht folgen. Bis zum Midsession Interval wechselten sich Trump und Murphy anschließend mit hohen Breaks ab, so führte Trump zur Pause mit 7:5. Auf sein 100. Century Break dieser Saison musste er aber warten. Nachdem er in Frame 10 beim Stand von 89 Punkten schwarz vom Spot verschoss, verstellte er sich mit etwas Pech zwei Frames später bei seinem 97er Break - und blieb zunächst bei 98 Centurys.
Das änderte sich nach dem Intervall. Murphy verkürzte zunächst mit einer 67, doch anschließend gelangen Trump zwei Centurys (106, 132) in Folge. Erst spielte der 35-Jährige bei einem schwierigen Bild sein Break fast ausschließlich mit Pink, beim Erreichen der historischen 100er Marke bekam er sogar noch während des Breaks eine Standing Overation und krönte die Marke, die außer ihm bisher nur Neil Robertson schaffte, mit einer Total Clearence.
Trump mit klarer Führung vor letzter Session
Für den Rekord des Australiers fehlen Trump noch vier Centurys bei dieser WM, doch schon für sein 100. dreistelliges Break stehen Trump 100.000 Pfund Preisgeld zu.
Die Nummer 1 der Welt ließ auch im letzten Frame der Session keinen Zweifel darüber aufkommen, warum er als Favorit in die Partie gegangen war. Trump startete mit einer 51 in den Frame, nach einem Foul inklusive Free Ball begeisterte Trump die Fans mit einem 92er Break - und führt so vor der dritten Session mit 10:6.
Si Jiahui und Ben Woollaston im Gleichschritt
Auf Tisch 1 trug sich derweil ein Geduldspiel aus. Wie Trump ging Si Jiahui mit einem 5:3-Vorsprung in die zweite Session, doch im Gegensatz zum Briten gelang es Si nicht, sich klar abzusetzen.
Über den gesamten Abend wechselten sich die beiden bei den Frames brav ab, immer wenn Ben Woollaston auf einen Frame Rückstand verkürzen konnte, baute der Chinese seinen Vorsprung wieder aus.
Dabei gelang Si aber nur ein Break von über 50 Punkten (54). Woollaston spielte immerhin ein Century Break und zwei weitere hohe Breaks (85, 67). Beim Stand von 7:8 hatte Woollaston die große Möglichkeit, vor dem Ende der Session auf 8:8 auszugleichen, doch mit einer 46er Clearence klaute Si den Frame auf die letzte Schwarze und stellte auf 9:7.
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Luca Brecel gelingt WM-Rekord
Am Nachmittag lieferte Luca Brecel beinahe einen weltmeisterlichen Auftritt. Der Belgier ließ nach der gestrigen ersten Session, die er auf spektakuläre Weise mit 7:1 gewann, Ding Junhui zunächst auch in der zweiten Session überhaupt keine Chance und führte nach 12 Frames mit 11:1 - ein WM-Rekord, denn der Belgier gewann nach 0:1-Rückstand über beide Sessions elf Frames in Folge. Das hatte es zuvor im Crucible noch nie gegeben.
Dabei gelangen ihm bis dahin neun Breaks von mindestens 50 Punkten, darunter spielte er zwei Century Breaks in Höhe von 121 und 100 Punkten in Frames zwei und fünf. Brecel dominierte Ding in jeglichen Statistiken und demonstrierte gleich mehrfach sein spektakuläres Lochspiel.
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Ding Junhui erzwingt Entscheidungssesion gegen Luca Brecel
Der Weltmeister von 2023 war sogar drauf und dran, sich die dritte angesetzte Session am morgigen Tag komplett zu sparen und so vor dem Viertelfinale gegen Trump oder Murphy sich einen Tag mehr Pause zu erspielen, doch Ding konnte die Höchststrafe gerade so noch verhindern.
Der Chinese brach Brecels Serie in einem Kampfframe und verkürzte auf 2:11, nachdem der Belgier mit einem 63er Break antwortete und nur noch einen Frame vor Matchgewinn stand, zeigte die Nummer 10 der Welt seine ganze Klasse: Ding konterte mit zwei Century Breaks (107, 110) zum Abschluss der zweiten Session und erzwang damit den entscheidenden dritten Durchgang, der morgen folgt.
Ronnie O'Sullivan in Top-Form
Auf dem Nebentisch lieferte Rekordweltmeister Ronnie O'Sullivan eine dominante Vorstellung. Der 49-Jährige verschlief allerdings den Start, nachdem er mit einem 6:2-Vorsprung in den Tag startete, und verlor die ersten beiden Frames. Pang Junxu kam dank Breaks in Höhe von 88 und 62 Punkten auf 4:6 heran, doch in der Folge machte O'Sullivan ernst und stellte mit Breaks von 79 und 80 den alten Vorsprung wieder her.
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Nachdem "The Rocket" gestern ohne Century blieb, riss der Knoten im 13. Frame - und wie. O'Sullivan spielte gleich zwei Breaks von mindestens 100 Punkten in Folge, nach 106 Punkten gelangen ihm in Frame 14 starke 135 Punkte am Stück.
Die abschließenden zwei Frames der Session war umkämpfter, doch letztlich konnte O'Sullivan auch die für sich entscheiden. So geht der Rekordweltmeister wie Brecel mit einer 12:4-Führung in die morgige dritte Session.