Das Duell war ein wahres Feuerwerk für Snooker-Fans: Sechs Century Breaks – eine Seltenheit auf diesem Niveau – ließen Erinnerungen an Klassiker wie das Masters 2016 zwischen Judd Trump und Neil Robertson oder das Duell Robertson gegen Selby 2020 wachwerden. Wilson hatte bereits 97 Punkte im entscheidenden Frame gesammelt und stand kurz vor seinem siebten Century – dem möglichen Rekord.
Doch statt routiniert zu vollenden, entschied sich der 33-Jährige für einen riskanten Stoß, ohne auf die schwarze Kugel zu achten – und verschoss. Der Fehler besiegelte nicht nur sein Ausscheiden, sondern auch das Verpassen einer historischen Bestmarke.
Wilson: "Man muss auch mal etwas wagen"
„Ich habe etwas Dummes getan, indem ich ohne zu schauen gestoßen habe“, gab Wilson hinterher selbstkritisch zu. Dennoch zeigte er sich reflektiert: „Auch wenn ich vom Rekord gewusst hätte, hätte ich es wahrscheinlich nicht anders gemacht. Snooker entwickelt sich weiter – man muss auch mal etwas wagen.“
Das Publikum in der Shanghaier Grand Stage honorierte den Mut mit Applaus, selbst wenn es nicht zum Happy End reichte. Wilsons Auftritt bleibt ein Symbol für den Wandel im Snookersport – hin zu mehr Kreativität und Risiko.
In einem weiteren Viertelfinalspiel zeigte Titelverteidiger Judd Trump Nervenstärke und setzte sich souverän mit 6:2 gegen Neil Robertson durch.