Trotz Final-Niederlage: Ronnie O'Sullivan setzt bei Saudi Arabia Masters Turnier-Highlight

Ronnie O'Sullivan im Finale.
Ronnie O'Sullivan im Finale.ČTK / imago sportfotodienst / TAI_CHENGZHE
Die Saudi Arabia Masters hat wie bei ihrer ersten Auflage spielerisch überzeugt: Es gibt gleich drei Maximum Breaks, zahlreiche spannende Matches und ein würdiges Finale. Doch wie schon im vergangenen Jahr gibt es eine große Kritik am hochdotierten Turnier in der Wüste.

Das erste Turnier mit Weltranglistenpunkten in der neuen Saison hatte einiges zu bieten. Nachdem die Top 16 ins Turnier eingestiegen war, gab es in 31 Spielen 12 Decider. Thepchaiya Un-Nooh spielte noch davor das erste Maximum Break der Saudi Arabia Masters, Ronnie O'Sullivan erhöhte im Halbfinale gegen Chris Wakelin auf drei höchstmögliche Aufnahmen.

Letztlich holte aber Neil Robertson den Titel in der Wüste und sprang durch den Sieg im Finale gegen O'Sullivan auf Platz drei der Weltrangliste hinter Judd Trump und Kyren Wilson - zuzüglich durfte er sich über eine Prämie von 500.000 Pfund freuen.

Das Turnier hatte aber auch ansonsten einiges zu bieten - und ließ auch wieder Raum für Kritik offen.

Flashscore verschafft nach einer aufregenden Turnierwoche einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse.

Highlight des Turniers: Ronnie O'Sullivans Halbfinale gegen Wakelin

Es wäre jetzt leicht, hier die beiden Maximum Breaks von Ronnie O'Sullivan hervorzuheben. Natürlich waren die beiden Aufnahmen von 147 Punkten bockstark, aber auch die anderen vier Frame-Gewinne waren nicht ohne. Direkt nach O'Sullivans erstem Maximum Break gelang ihm eine Total Clearence von 142 Punkten, dabei versenke er neben der schwarzen Kugel bis zum Endspiel auf die Farben nur pink als weitere Farbe.

Nach seinem zweiten Maximum, was bisher kein Spieler an einem Tag beziehungsweise in einer Session geschafft hatte, lochte er sogar jeweils vier Mal Rot und Schwarz, ehe ein misslungener Split ihm die Chance auf eine weitere Maximalaufnahme verwehrte. Er rettete zwar das Break über Blau, nach 67 Punkten und 52 gelochten Kugeln in Folge (sieht man von wenigen Safetys nach Anstoß des achten Frames ab) musste O'Sullivan nur vom Tisch, weil beim Lochen einer kleinen Farbe der Spielball über zwei Banden ausgerechnet direkt hinter Pink landete - und er sich damit selbst unglücklich snookerte.

Den Frame schnappte er sich wenig später trotzdem und rundete das "beste Match seiner Karriere", wie er nach der Begegnung selbst sagte, mit einer weiteren Total Clearence von 134 Punkten ab.

Gewinner des Turniers: Elliot Slessor

Kaum einer hatte ihn wohl auf der Rechnung: Der Engländer Elliot Slessor ging als Nummer 29 der Welt in das Saudi Arabia Masters und stieg in der dritten Runde ein und spielte sich nach einem klaren 4:1-Sieg gegen Ben Mertens und einem spannenden 5:4 gegen Yuhao Lan in die fünfte Runde, wo mit John Higgins der erste gesetzte Spieler wartete.

Slessor zeigte sich auch hier nervenstark, obwohl das eigentlich die große Stärke des erfahrenen Schotten ist, und gewann erneut im Deceider. Da begann Slessors wilde Fahrt in Jeddah aber erst: Auch Stuart Bingham und Mark Williams wurden im entscheidenden letzten Frame geschlagen. Die Halbfinale-Teilnahme spült ihn auf Platz 23 der Weltrangliste, außerdem kassiert Slessor 106.000 Pfund - der mit Abstand höchste Gewinn seiner bisherigen Karriere.

Verlierer des Turniers: Die Fans in Saudi-Arabien

Man könnte hier natürlich auch einige Spieler nennen. Shaun Murphy musste wie in Shanghai nach einer herben Abreibung gegen Mark Williams früh seine Koffer packen, Judd Trump flog nach seinem Auftakt sofort raus.

Aber was wirklich rausstach: Wie schon in der vergangenen Saison kam in Jeddah nie wirklich Stimmung auf. Mehrere hochkarätige Partien, darunter unter anderem das starke Match zwischen O'Sullivan und Kyren Wilson, hatten kaum Fans auf den Rängen. Das wurde der starken Leistungen der Profis nicht gerecht. 

Vorschau: Chinesiche Top-Spieler hoffen auf Rehabitilation bei Wuhan Open

In nur einer Woche startet das zweite Weltranglistenturnier in Wuhan. Der Großteil der Qualifikation des Turniers fand bereits Ende Juni in Leicester statt, einige Top-Spieler, u.a. O'Sullivan und Trump, müssen aber noch durch eine Quali-Runde in Wuhan durch, ehe sie im 128er-Hauptfeld stehen. 

Das Turnier findet erst seit 2023 statt und ist mit 700.000 Pfund dotiert. Im vergangenen Jahr gewann Xiao Guodong mit 10:7 im Finale gegen Si Jiahui. Die stolzen Chinesen würden nach dem enttäuschenden Abschneiden in Jeddah dieses Ergebnis gerne wiederholen. Beim Saudi Arabia Masters waren alle chinesischen Profis nach dem Achtelfinale ausgeschieden.