Das war knapp! Ronnie O'Sullivan steht im Viertelfinale der Saudi Arabia Masters. Was aber eigentlich eine lockere Angelegenheit für den Snooker-Goat werden sollte, wurde fast zur Blamage. Letztlich zitterte sich O'Sullivan mit 6:5 gegen den Chinesen Chang Bingyu in die nächste Runde.
Dabei startete O'Sullivan noch verheißungsvoll: Nachdem er den ersten Frame in einem zähen Durchgang abgab, glich er mit einer starken 84 schnell das Spielgeschehen wieder aus.
Dann aber zeigte die Nummer 104 der Welt, der als einziger Spieler, der am Freitag die erste Runde bestritt, noch im Turnier stand, sein ganzes Talent. Mit Breaks von 68, 80 und 64 Punkten zog er mit 4:1 davon. Bei seinem 80er Break im vierten Frame drehte er sogar einen 0:47-Rückstand.
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Ronnie O'Sullivan dreht spät auf
"The Rocket" antwortete mit einem 85er Break, nach einer 66 von Bingyu stand er allerdings mit 2:5 mit dem Rücken zur Wand. In der Folge zeigte der Rekord-Weltmeister allerdings seine ganze Klasse, mit einem 103er Break und zwei kleineren Aufnahmen sicherte er sich locker die Frames zum 4:5.
Bingyu gelang dann zwar eine Serie von 53 Punkten, doch die reichten gegen O'Sullivan nicht, der sich zuvor einen komfortablen Vorsprung erspielte. Im Decider zauberte sich O'Sullivan mit einem 125er Century ins Viertelfinale, wo Kyren Wilson wartet. Der setzte sich nach seiner Zitterpartie am gestrigen Abend mit 6:3 gegen Si Jiahui durch.
O'Sullivan konnte die große Überraschung verhindern, dem amtierenden Weltmeister gelang das aber nicht. Zhao Xintong unterlag in einem weiteren Krimi Chris Wakelin mit 5:6. In einer Achterbahn-Partie führte Wakelin schnell mit 3:1, ehe Zhao mit vier Frames in Folge, in denen er vier Breaks von mindestens 50 Punkten spielte (81, 56, 55, 51) kurz vor der Ziellinie stand.
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Weltmeister Zhao, Murphy und Selby scheitern
Doch Wakelin kämpfte sich ohne hohe Breaks zurück und hatte in den entscheidenden Phasen vor allem in den taktischen Duellen die besseren Antworten - der Brite drehte das 3:5 in den überraschenden 6:5-Erfolg.
Am Nachmittag musste Shaun Murphy nach den Shanghai Masters die nächste Abreibung einstecken. Gegen Mark Williams funktionierte für den "Magician" nichts, der Waliser spielte dank Breaks von 102, 74, 69 und 62 Punkten locker mit 6:1 ins Viertelfinale.
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Zudem ist auch für Mark Selby das Turnier in Jeddah beendet. Der viermalige Weltmeister unterlag Neil Robertson mit 6:4. In einem hochklassigen Match mit reihenweisen starken Breaks brachte der Australier dank eines 137er Century Breaks die Partie über die Ziellinie. Beim morgigen Viertelfinale trifft Robertson auf Ali Carter, der Trump-Bezwinger Oliver Lines mit 6:3 niederrang.