Paschke gut, Austria-Adler besser: Kaum Hoffnung auf ein Skisprung-"Winterwunder"

Pius Paschkes Hoffnungen auf den Sieg bei der Vierschanzentournee schwinden mehr und mehr.
Pius Paschkes Hoffnungen auf den Sieg bei der Vierschanzentournee schwinden mehr und mehr.DANIEL KARMANN/dpa Picture-Alliance via AFP
Pius Paschke startete stark in das "Auswärtsspiel", doch die Übermacht aus Österreich war wieder stärker: Mit Rang acht in der Qualifikation hat der Routinier aus Bayern beim ersten Kräftemessen in Innsbruck kaum Hoffnung auf ein "Winterwunder" bei der Vierschanzentournee gemacht. Das lag aber auch den Austria-Adlern, die am heimischen Bergisel erneut glänzten.

"Das war okay, ich bin ganz zufrieden mit dem Tag. Da kann man drauf aufbauen", sagte Paschke nach seinem Sprung auf 124,5 m. Das Problem: Alle fünf Skispringer, die in der Gesamtwertung vor ihm liegen, waren auch am Freitag besser. Das galt vor allem für Vorjahressieger und Lokalmatador Jan Hörl, der mit mehr Anlauf als Paschke auf 135,0 m segelte.

Bundestrainer Stefan Horngacher gab sich dennoch weiter hoffnungsfroh: "Wir geben nicht auf und werden morgen richtig Gas geben. Der Pius ist nicht so weit weg", sagte der Österreicher. Bester Deutscher war Philipp Raimund als Siebter, auch Andreas Wellinger (17.), Karl Geiger (19.), Felix Hoffmann (22.) und Adrian Tittel (31.) qualifizierten sich für den Wettkampf am Samstag (13.30 Uhr/ARD und Eurosport).

Ganz vorne standen aber auch an der dritten Tournee-Station andere: Der im Kampf um den Goldadler führende Daniel Tschofenig (Österreich) landete vor 7990 Zuschauern, darunter gut die Hälfte aus Deutschland, auf Rang fünf und damit direkt hinter dem Gesamtzweiten Stefan Kraft. Besser waren Johann Andre Forfang (Norwegen/2.) und Gregor Deschwanden (Schweiz/3.).

An allen fünf muss Paschke vorbei, will er doch noch die Tournee gewinnen - eine Herkulesaufgabe. Aufgegeben hat er aber nicht. "Wir greifen weiter an", hatte der fünfmalige Saisonsieger nach der Ankunft in Österreich gesagt. Teamkollege und Bayern-Fan Wellinger zog gar eine Parallele zum Fußball. Der FC Liverpool habe im Champions-League-Finale 2005 gegen Mailand zur Pause "auch 0:3 hinten gelegen - und dann noch den Titel gewonnen".

Fan-Unterstützung für Skisprung-Wunder

Von einer solchen Auferstehung scheint Paschke aber weit entfernt, auch im Training flog der Routinier auf die Ränge 13 und acht und lag damit hinter der direkten Konkurrenz. Der Bergisel ist ohnehin nicht gerade seine Lieblingsschanze: Sein bestes Ergebnis dort ist ein 28. Platz, vor einem Jahr verpasste er gar den zweiten Durchgang.

"Ich bin hier oft bei der Tournee schwer hereingekommen. Mir hat in Innsbruck oft die Energie gefehlt. Ich fühle mich heuer aber deutlich besser", sagte Paschke, der am Samstag auch auf seine Fans zählen kann. "Aus dem engsten Umfeld kommen ein paar Leute, aus der Region sehr viele", sagte der Kiefersfeldener. Zumindest der "Gästeblock" ist also bestens vorbereitet auf das Auswärtsspiel.