Kira Weidle-Winkelmann sieht sich "in Angriffsposition", die Weltelite aber hat für die WM bereits Zeichen gesetzt: An einem von schweren Stürzen überschatteten Wochenende in Garmisch-Partenkirchen ließen die besten Speed-Spezialistinnen die Muskeln spielen - und gaben bei ihrer WM-Generalprobe auch der deutschen Hoffnung Anschauungsunterricht.
"Wenn ich mich auf mein Skifahren konzentriere und noch die ein oder andere Schraube drehe, dann denke ich schon, dass ich vorne mitmischen kann", sagte Weidle-Winkelmann nach ihrem achten Platz im Super-G dennoch zuversichtlich. Im Ziel hatte die 28-Jährige am Sonntag 1,12 Sekunden Rückstand auf Tagessiegerin Lara Gut-Behrami aus der Schweiz.

Das Ergebnis sei "in Ordnung", sagte die WM-Zweite von 2021 im ZDF, genauso wie ihr neunter Platz in der Abfahrt am Samstag: "Die Resultate sind da, aber ich will natürlich auch weiter nach vorne, aufs Stockerl." Gerade mit Blick auf die Titelkämpfe in Saalbach-Hinterglemm (4. bis 16. Februar.).
Favoritinnen sind dort zweifelsohne andere. Gut-Behrami etwa, die am Sonntag ihren ersten Saisonsieg feierte - oder Italiens Speed-Stars. Nach ihrem Sieg in der Abfahrt am Samstag musste sich Federica Brignone am Sonntag nur Gut-Behrami und der Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie geschlagen geben und landete dabei direkt vor ihren Teamkolleginen Sofia Goggia, Laura Pirovano und Marta Bassino.
US-Star Lindsey Vonn, Rekordsiegerin auf der Kandahar, wurde am Sonntag 13., Emma Aicher fuhr auf Rang 22.
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Stur-Chaos in Garmisch
Folgenschwere Stürze blieben am Sonntag aus, nachdem sowohl die Trainingsläufe als auch die Abfahrt in Garmisch von Unfällen überschattet waren. Am Samstag hatte es bei der Abfahrt Österreichs Vizeweltmeisterin Nina Ortlieb erwischt, die sich einen Unterschenkelbruch zuzog. Sie blieb an der Ausfahrt der "Hölle" unter Schmerzensschreien liegen, das Rennen war eine halbe Stunde lang unterbrochen.
"Wenn dein Albtraum Wirklichkeit wird", schrieb Ortlieb, die im österreichischen Schruns bereits operiert wurde, am Sonntag bei Instagram: "Ich kann im Moment nicht die richtigen Worte finden, bin aber sehr dankbar für all die Unterstützung und Nachrichten. Zu wissen, dass ich nicht alleine bin, macht es ein wenig leichter."
Große Sorge herrschte zudem noch immer um die Tschechin Tereza Nova. Die 26-Jährige hatte sich nach einem Trainingssturz am Freitag einer Operation zur Verringerung einer Hirnschwellung unterziehen müssen und befindet sich im künstlichen Koma.
