Nur noch 20: Franziska Preuß büßt an Vorsprung ein - und ist trotzdem "zufrieden"

Franziska Preuß im Schneetreiben.
Franziska Preuß im Schneetreiben.Jure Makovec / AFP / AFP / Profimedia
Franziska Preuß belegt im Massenstart auf der Pokljuka Platz fünf. Der Kampf um das Gelbe Trikot spitzt sich weiter zu.

Franziska Preuß kämpfte bis zur Ziellinie um jeden noch so wichtigen Punkt, dann gratulierte sie ihrer siegreichen Konkurrentin Lou Jeanmonnot fair: Die Nummer eins der deutschen Biathletinnen hat auf der Pokljuka einen Dämpfer im Kampf um das ersehnte Gelbe Trikot kassiert. Im Massenstart über 12,5 km belegte die 31-Jährige Platz fünf, vor dem Showdown beim Weltcupfinale am legendären Holmenkollen schrumpfte der Vorsprung gegenüber Verfolgerin Jeanmonnot von 60 auf magere 20 Punkte.

"Unter dem Strich war es ein mega zähes Rennen", sagte Preuß am ZDF-Mikrofon: "Mich ärgert der Fehler beim letzten Schießen ein bisschen." Dort war für Preuß nach anfänglichen Schwierigkeiten sogar noch der Sprung auf das Podest möglich gewesen. Dieser gelang dann zwar nicht - am Ende sei sie aber trotzdem "definitiv zufrieden" mit Rang fünf.

Dieser hält Preuß schließlich im Duell um das Gelbe Trikot vorne - auch wenn Jeanmonnot einmal mehr unterstrich, dass es wohl ein Krimi bis zum Ende werden wird. "Ich kann mir nichts groß vorwerfen", erklärte Preuß: "Noch habe ich einen kleinen Vorteil."

Diesen nimmt sie nun zum Weltcupfinale nach Oslo mit. Mit dem Sprint, der Verfolgung und einem weiteren Massenstart warten noch drei Entscheidungen, drei direkte Aufeinandertreffen zwischen Preuß und Jeanmonnot. "Wir machen beide eine super Saison", erklärte die Gesamtweltcupführende: "Egal wie es ausgeht, können wir beide stolz darauf sein, was man geschafft hat." Preuß wolle einfach "ihr Bestes geben" - mehr könne sie "eh nicht machen". Auch in der Massenstart-Wertung, hier nimmt die Deutsche 41 Punkte Vorsprung auf die Schwedin Elvira Öberg in das letzte Rennen mit.

Selina Grotian, neben Preuß die einzige weitere DSV-Athletin im Feld, lag am Samstag nach zwei Fehlern beim ersten Schießen früh zurück. Am Ende belegte die 20-Jährige dann aber noch einen guten zehnten Rang (3 Strafrunden/+1:08,5 Minuten). Neben der alles überragenden Jeanmonnot (1), die das Rennen von Beginn an dominierte, belegten überraschend die Bulgarin Milena Todorowa (0/+16,4) und Lokalmatadorin Anamarija Lampic (1/+22,8) die weiteren Plätze auf dem Podest.

Bei den deutschen Männern setzte sich derweil die enttäuschende Saison fort. Beim Massenstart-Sieg des Franzosen Eric Perrot (1) belegte Justus Strelow (2/+2:00,9 Minuten) als bester DSV-Athlet lediglich Rang 17, wieder verhinderten große Probleme am Schießstand bessere Ergebnisse. In Abwesenheit von Johannes Thingnes Bö, der am Freitag krank abgereist war, baute derweil sein norwegischer Landsmann Sturla Holm Lägreid als Dritter (1/+22,3) seinen Vorsprung im Gesamtweltcup auf 104 Punkte aus.

Am Sonntag runden die Single-Mixed- (12.05 Uhr) und die Mixed-Staffel (14.50 Uhr/alle ZDF und Eurosport) die Wettkämpfe auf der Pokljuka ab, bevor es nach Norwegen geht.