Formel 1: Red Bull und Max Verstappen enttäuschen bei Heimspiel in Spielberg

Max Verstappen enttäuscht nach dem Qualifying.
Max Verstappen enttäuscht nach dem Qualifying.Hollandse Hoogte / Shutterstock Editorial / Profimedia
Das große Heimspiel in Spielberg wird 2025 zur bitteren Ernüchterung für Red Bull. Max Verstappen schafft es im Qualifying am Samstag nur auf Startplatz 7, während die Konkurrenz vorne erneut das Tempo diktiert. Für Yuki Tsunoda war sogar schon nach Q1 Feierabend. Der Traum vom Heimsieg und der WM-Traum rücken so in weite Ferne

So hat sich das bei Red Bull sicher niemand vorgestellt. 

In den vergangenen Jahren war Spielberg für Red Bull ein sicherer Punktelieferant, Max Verstappen holte hier sogar bereits fünf Rennsiege. Doch diesmal passte von Anfang an wenig zusammen in der Steiermark. Schon am Freitag fehlte es an Balance und Vertrauen in den Red Bull.

Auch die Feinjustierungen über Nacht brachten keine Wende. Die Strecke, die eigentlich wie maßgeschneidert für Verstappens Fahrstil ist, zeigte sich plötzlich widerspenstig.

Verstappen findet "keinen Grip"

"Es war nicht das, was wir uns vorgestellt haben", so Verstappen nach dem Qualifying. "Ich hab einfach keinen Grip gefunden. Das Auto rutscht vorne wie hinten, und wenn du in Spielberg nicht das Vertrauen hast, verlierst du überall ein bisschen – und das summiert sich."

Oben drauf kam noch, dass in seiner letzten fliegenden Runde eine Gelbe Flagge ihn ausbremste. Doch selbst mit einer perfekten Runde wäre ein Platz in der ersten Reihe wohl schwierig geworden.

"Wir sind im Moment einfach nicht schnell genug", gestand der dreifache Weltmeister ehrlich. "Und wenn du hinterherfährst, kommst du in diesem Feld nicht mehr so leicht nach vorne. Die McLarens sind in einer anderen Welt."

Dr. Helmut Marko: "Das tut weh"

Auch Dr. Helmut Marko zeigte sich sichtlich angefressen: "Das ist natürlich extrem enttäuschend – gerade hier in Spielberg, bei unserem Heimrennen. Wir kriegen die Reifen nicht ins richtige Fenster, die Aerodynamik arbeitet nicht sauber in der Höhenlage, und McLaren hat uns bei der Fahrzeugentwicklung schlicht überholt. Das tut weh."

Und weiter: "Man muss der Realität ins Auge blicken – die WM ist wohl gelaufen. McLaren fährt in einer eigenen Liga."

Tsunoda enttäuscht: "Das war peinlich"

Für Yuki Tsunoda kam das Aus sogar noch früher: P18, aus in Q1. Der Japaner zeigte sich zerknirscht: "Ich hab keine Runde zusammengebracht. Das war ehrlich gesagt peinlich." Ein Fahrfehler im ersten Versuch, Verkehr im zweiten – das war’s.

Während Red Bull strauchelt, ist McLaren in Bestform. Lando Norris dominierte das Qualifying fast nach Belieben und sicherten sich Startplatz eins. Der WM-Spitzenreiter Oscar Piastri hatte zwar mehr Probleme, stellte seinen Boliden aber dennoch auf Platz drei ab.

McLaren dominiert weiterhin

In der Fahrer-Wertung können Norris und Piastri also weiter das Punktepolster auf Verstappen erhöhen. Auch die Punkteabstände in der Konstrukteurswertung sprechen eine deutliche Sprache.

Verstappens Rückstand auf Piastri beträgt bereits 43 Punkte, Norris liegt 21 Zähler vor ihm. In Anbetracht der dominanten Form der Papaya-Autos scheint ein Comeback unrealistisch.

"Wenn man ehrlich ist, geht’s für uns jetzt nur noch um Schadensbegrenzung", gab Verstappen zu. "Klar, ich fahr immer aufs Maximum – aber die Meisterschaft ist für McLaren dieses Jahr unumgänglich. Das muss man anerkennen."

Stimmung am Red-Bull-Ring: Die Fans stehen trotzdem

Trotz aller sportlichen Rückschläge blieb die Stimmung am Ring beeindruckend. Zigtausende Verstappen-Fans in Oranje tauchten das Murtal in ihre Farben, Scharen von heimischen Red-Bull-Anhängern füllten die Tribünen – aber mit dem Traum vom Heimsieg wird es wohl auch 2025 nichts.

Der große Dominator der letzten Jahre wirkt angezählt. Red Bull strauchelt – und McLaren greift nach der Krone. Ob sich das Ruder im Rennen noch drehen lässt, ist fraglich. Wenn nicht sogar ausgeschlossen.