Max Verstappen vor dem Großen Preis von Monaco: Zwischen Zuversicht und Zweifel

Max Verstappen freut sich auf dem Formel 1 GP Monaco 2025.
Max Verstappen freut sich auf dem Formel 1 GP Monaco 2025.MARCO BERTORELLO / AFP
Wenn sich die Königsklasse des Motorsports am kommenden Wochenende zum 71. Mal in den engen Gassen von Monaco trifft, richtet sich der Blick vieler Fans auf einen Mann: Max Verstappen. Der vierfache Weltmeister und Red-Bull-Star reist mit frischem Selbstbewusstsein und einem aufgewerteten Boliden ins Fürstentum – doch die Herausforderung könnte größer sein als erwartet.

Verstappen triumphierte zuletzt in Imola souverän und feierte damit seinen 65. Grand-Prix-Sieg. Es war ein klares Signal: Auch wenn McLaren zu Saisonbeginn mit starker Form glänzte, bleibt der Niederländer ein heißer Titelkandidat. Der Sieg in Italien brachte ihn bis auf 22 Punkte an Tabellenführer Oscar Piastri heran, während Lando Norris ihm mit nur neun Punkten Rückstand dicht auf den Fersen ist.

Doch in Monaco gelten eigene Gesetze. Die engen, verwinkelten Straßen, eingefasst von Leitplanken und Mauern, verzeihen keinen Fehler – und stellen selbst die Besten der Branche vor große Herausforderungen. "Letztes Jahr war es sehr schwierig für uns", erinnerte sich Verstappen nüchtern. "Ich erwarte nicht, dass es dieses Mal viel einfacher sein wird."

Marko über Verstappen: "Auto macht wieder, was Max will"

Die Sorge ist nicht unbegründet. Red Bulls Stärke liegt traditionell auf schnellen Strecken mit flüssigem Layout. Monaco hingegen ist ein Parcours der langsamen Kurven – ein Terrain, auf dem McLaren mit seinem wendigen und griffigen Auto bislang zu glänzen wusste. Teamberater Helmut Marko spricht es offen aus: "Das Auto macht wieder das, was Max will, aber das war in Imola. Monaco ist ganz anders, und es könnte viel schlimmer sein."

Verstappen kennt die Tücken der Strecke – auch aus persönlicher Nähe: Sein Penthouse liegt nur wenige Schritte vom Fahrerlager entfernt. Dennoch ist das Heimspiel unter Palmen nicht automatisch ein Vorteil, denn der enge Zeitplan, die steigende Nervosität und die extrem hohe Bedeutung des Qualifyings lassen kaum Raum für Fehler.

Hinzu kommt eine neue Herausforderung: Der Automobil-Weltverband FIA führt in diesem Jahr eine verpflichtende Zwei-Stopp-Strategie ein – sowohl für trockene als auch für nasse Bedingungen. Eine Neuerung, die das strategische Gleichgewicht durcheinanderwirbeln und Überraschungen ermöglichen könnte.

Zu den größten Herausforderern zählen einmal mehr die McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris. Piastri, bisher der konstanteste Fahrer der Saison, zeigt sich vor dem Rennen optimistisch: "Letztes Jahr war es ein gutes Wochenende für mich. Ich hoffe, ich kann mich noch steigern." Auch Norris, der Monaco bislang nur einmal auf dem Podium beenden konnte, steht unter Druck – vor allem im Qualifying, das in Monaco oft vorentscheidend ist.

Red Bull als Außenseiter in Monaco?

Auch Mercedes-Mann George Russell, bekannt für seine starke Qualifikationsleistung, dürfte eine Rolle spielen. Der junge Kimi Antonelli, einer von sechs Rookies im Feld, gibt an diesem Wochenende sein Monaco-Debüt – ein echter Härtetest.

Verstappen aber bleibt fokussiert. Nach vier WM-Titeln und Siegen rund um den Globus weiß er, worauf es ankommt. Und auch wenn Red Bull in Monaco möglicherweise nicht das dominierende Paket stellt, ist mit Verstappen immer zu rechnen. Denn wer im Fürstentum gewinnen will, braucht nicht nur das schnellste Auto – sondern vor allem Nerven aus Stahl.