Red Bull nach Imola-Auftakt frustriert: "WM wird immer schwieriger und unrealistischer"

Max Verstappen (l.) im Gespräch mit Dr. Helmut Marko (r.)
Max Verstappen (l.) im Gespräch mit Dr. Helmut Marko (r.)XPB Images, XPB Images Ltd / Alamy / Profimedia
Max Verstappen und Red Bull Racing hoffen beim Europa-Auftakt in Imola auf eine Rückkehr zur alten Stärke. Helfen sollen dabei zahlreiche Updates am Boliden des österreichischen Teams. Nach den ersten beiden Freien Trainings deutet sich aber eher Frust beim Rennstall an.

Schon nach den ersten Saisonrennen der Formel-1-Saison 2025 und der damit einhergehenden Dominanz der McLaren haben sich die Red-Bull-Verantwortlichen um Dr. Helmut Marko schnell auf den Großen Preis von Imola berufen, wenn es um mögliche Verbesserungen des Autos ging.

Max Verstappen holte über alle Rennen zwar immer das Maximum des Boliden heraus, in den Rennen war aber deutlich zu sehen, dass Red Bull im Vergleich zu McLaren klar unterlegen ist.

"Wir machen Schritt für Schritt kleine Fortschritte", sagte der Motorsportchef nach dem Rennen Rennen in Saudi-Arabien vor knapp vier Wochen. "Ab Imola sollten wir in der Position sein die McLaren ernsthaft anzugreifen und sie auch schlagen zu können."

Max Verstappen im Red Bull in Imola.
Max Verstappen im Red Bull in Imola.ANP, ANP / Alamy / Profimedia

Red Bull Racing: Dr. Helmut Marko nach Freitag enttäuscht

Nach den ersten beiden Trainings auf dem 4,909 Kilometer langen Autodromo Enzo e Dino Ferrari ist der Optimismus bei Marko und Co. schnell verflogen. Verstappen kann gegen die McLaren nach wie vor nicht mithalten, auch die Konkurrenz um George Russell im Mercedes war in beiden Trainings schneller, Ferrari war mindestens auf Augenhöhe. Für den amtierenden Weltmeister reichte es nur für Platz sieben und fünf.

Die Leistung trotz der Neuerungen am Auto sind für Marko "ernüchternd. McLaren ist nach wie vor mit vier Zehntel vorne, das ist auf dieser Strecke sehr viel", ordnete der RB-Verantwortliche die Leistung bei Sky ein. "Unsere Updates haben zwar etwas geholfen, aber das reicht nicht. Es bleibt dabei, McLaren ist weit überlegen."

Die Gründe dafür sind vielfältig. Trotz der Updates habe sich das Auto bei anderen Kleinigkeiten verschlechtert, so verpufft der Effekt, erklärt Marko weiter. Eine Verbesserung sei in naher Zukunft nicht zu erwarten.

Max Verstappen mit klarem Rückstand auf McLaren

"Wir haben drei Rennen hintereinander, in Monaco wird sich wohl nichts ändern. Vielleicht geht etwas in Barcelona, wenn die Flügelanpassungen mehr zulassen", schaut Marko voraus. "Aber es wird hart, McLaren ist einfach auf jeder Strecke mit jedem Reifen sehr gut."

Im ersten Freien Training war das Feld hinter Oscar Piastri und Lando Norris noch eng beieinander, die Verfolger um Carlos Sainz, Russell und Lewis Hamilton waren alle innerhalb einer Zehntel hinter dem WM-Führenden. Verstappen hatte dagegen schon knappe 0,36 Sekunden Rückstand.

Der Rückstand des Niederländers veränderte sich im zweiten Freien Training nicht groß (0,442 Sekunden), dafür machten die McLaren allerdings gegen die restliche Konkurrenz ernst, Norris reihte sich wieder knapp (0,025 Sekunden) hinter seinem Teamkollegen ein, Pierre Gasly, der überraschend auf Platz drei fuhr, hatte dafür schon 0,276 Sekunden Rückstand.

Verstappen allein auf weiter Flur

McLaren bleibt also klar das Team, das es zu schlagen gilt. Bitter für Verstappen, dass er das aber wohl ohne große Hilfe des Teamkollegen angehen muss. Yuki Tsunoda bewegt sich weiterhin im Niemandsland der Formel 1, im ersten Training hatte er knappe fünf Zehntel Rückstand auf Verstappen und wurde von Erzrivalen Liam Lawson geschlagen. Auch wenn der Rückstand im zweiten Abschnitt gegenüber Verstappen auf eine Zehntel schrumpfte, wurde er dieses Mal von Isack Hadjar bezwungen, der neben Lawson im zweiten Racing Bull unterwegs ist.

Selbst wenn Red Bull in den kommenden Wochen zulegen kann, schwinden die Hoffnungen im Lager der Österreicher merklich. "Der Abstand zu McLaren ist deutlich zu groß. Die WM wird immer schwieriger und unrealistischer", musste sich ein zerknischter Dr. Helmut Marko eingestehen.