Kreuzband-Schock im Training: Saison-Aus für Ski-Weltmeister Alexander Schmid

Alexander Schmid wird in dieser Saison nicht mehr im Alpin-Weltcup mitmischen können.
Alexander Schmid wird in dieser Saison nicht mehr im Alpin-Weltcup mitmischen können.KERSTIN JOENSSON/AFP
Alexander Schmid bewegte sich auf bekanntem Terrain. Die Piste in Pfelders hatte der Weltmeister schon als Junior unter den Skiern, er kennt sich aus in Südtirol - und doch wurde Schmid dort am Donnerstag böse überrascht. Bei einem Sturz im Riesenslalom-Training riss er sich das Kreuzband im linken Knie, zum zweiten Mal nach März 2023. Es ist die nächste schwere Verletzung für die deutschen Alpinen - und für Schmid wie die Verantwortlichen ein schwerer Schlag.

"Der Alex ist einer, der immer konstant abgeliefert hat. Boah, als ich es erfahren habe - ich war geschockt", sagte ARD-Experte Felix Neureuther betroffen und klagte: "Das tut uns sehr, sehr weh." Auch Cheftrainer Christian Schwaiger war mitgenommen. "Wir haben derzeit sehr viel Pech und natürlich ist das schade, dass es jetzt beim Alex das zweite Mal passiert ist in zwei Jahren, das ist schon tragisch", sagte er dem BR: "Es gibt eigentlich jede Woche eine Horrormeldung."

Slalom-Ass Sebastian Holzmann hat sich ebenfalls in Pfelders das Kreuzband gerissen, auch das vielversprechende Talent Nickco Palamares ereilte diese schlimme Verletzung. Jacob Schramm verletzte sich vor wenigen Tagen schwerer am Ellbogen, der frühere Vize-Weltmeister Andreas Sander fällt erkrankt auf unbestimmte Zeit aus. Auch Weltcup-Sieger Stefan Luitz musste schon verletzungsbedingt pausieren, die einst hoch dekorierte Abfahrtsmannschaft ist nach den Rücktritten der Kitzbühelsieger Thomas Dreßen und Josef Ferstl sowie Sanders Ausfall arg dezimiert. Und jetzt Schmid!

Der 30-Jährige wurde bereits operiert und fällt für den Rest des WM-Winters aus. Bei seinem Unfall zog er sich außerdem Verletzungen an den Menisken zu, wie der DSV mitteilte. Wie im März 2023 wurde er von Mannschaftsarzt und Kniespezialist Manuel Köhne in München operiert, der Eingriff sei "positiv und komplikationsfrei" verlaufen. Schmid werde bei optimaler Heilung "in etwa acht Monaten" wieder auf Schnee trainieren können, sagte Köhne.

Nach dem Unfall vor 21 Monaten war er erfolgreich zurückgekehrt, in diesem Winter fuhr der Allgäuer in allen drei Riesenslaloms in die Top 16 - obwohl er mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, ständig erschöpft war. Vor wenigen Tagen beklagte er den schmerzvollen Verlust einer guten Freundin, die ihm "eine wertvolle Stütze" gewesen sei. Beim Weltcup in Val d'Isere war er deshalb "körperlich am Limit" - jetzt hat er es ungewollt überschritten.