Beflügelt von ihrem Medaillentraum und mit einer guten Nachricht im Gepäck brachen Deutschlands Handballer zum Finalrundenspielort nach Oslo auf. "Heute steigt jeder mit einem Lächeln in den Bus", sagte Nationalmannschaftsmanager Benjamin Chatton bei der Abreise aus Silkeborg am Sonntagvormittag.
Am Tag nach der Torshow gegen Tunesien blieb der Platz von Juri Knorr zwar leer. Doch der erkrankte Spielmacher, der das Wochenende aufgrund von Untersuchungen in Deutschland verbrachte, wird dem Team im WM-Viertelfinale wohl wieder zur Verfügung stehen.
Verletzungssorgen ade?
"Wir gehen davon aus, dass wir am Mittwoch wieder vollzählig sind", sagte Chatton. Auch Alfred Gislason gab vorsichtig Entwarnung, Knorr gehe es "erheblich besser".
So verstauten der Bundestrainer und seine Spieler ihre Koffer für die bevorstehende K.o.-Phase voller Optimismus und Vorfreude. Mit dem Bus ging es zunächst nach Karup und von dort mit dem Charterflieger in Norwegens Hauptstadt. "Wir freuen uns alle drauf, auf eine neue Halle, ein neues Land und vor allem auf das wichtigste Spiel jetzt", sagte Torjäger Renars Uscins.
Der Hoffnungsträger, der das deutsche Team vor einem halben Jahr schon zu Olympia-Silber geführt hatte, rief stellvertretend für das gesamte deutsche Team das Ziel aus, "dass wir ins Halbfinale kommen und dann am liebsten um die Medaillen spielen".
Lust auf die Jagd nach der ersten deutschen WM-Medaille seit 18 Jahren versprühte auch Torhüter David Späth. Nach zwei Wochen in Dänemark sei der Tapentenwechsel "cool. Es ist schön, etwas Neues zu sehen." Nach seinen 21 Paraden beim 31:19 gegen Tunesien wäre der Keeper am liebsten direkt zum Viertelfinale gegen Portugal angetreten.
"Wir haben Respekt vor jedem Gegner", sagte Späth, "aber wissen auch, was wir können". Kapitän Johannes Golla beschrieb die Portugiesen als eine Mannschaft, "die komplett im Flow ist. Aber wir freuen uns auf die Herausforderung."
Späth berichtete von einem Telefonat mit seinem besten Kumpel Knorr. "Ihm geht es langsam besser. Wir hoffen, dass er bald helfen kann", sagte der Keeper: "Aber das Wichtigste ist, dass er komplett fit ist. Die Gesundheit steht über allem. Wenn er sich bereit fühlt und die Ärzte das Okay geben, dann ist es soweit."