In der Vorsaison hat sich der HC LINZ AG nach einem starken Herbst in einem Frühjahr mit vielen Rückschlägen gerade noch ins PlayOff gezittert. Dort kamen sie jedoch in den vielzitierten Flow und steigerten sich immer mehr. Über das Viertelfinale gegen Handball Tirol, das Halbfinale gegen die Fivers Margareten und das packende Finale gegen ALPLA HC Hard haben sich die Linzer sensationell den Meistertitel geholt.
In die aktuelle Saison starteten die Linzer zwar als Titelverteidiger, aber keinesfalls als Favorit auf den Titel. Es galt, einen größeren Kaderumbruch zu verdauen und weiterhin aus einem im Vergleich mit anderen Klubs kleineren Budget das beste herauszuholen. Im Herbst wie im Frühjahr gab es ein stetes Auf und Ab. Am Ende qualifizierten sie sich als Tabellensechster jedoch deutlich souveräner als im Vorjahr fürs Viertelfinale.
Dort treffen sie auf die BT Füchse. Gegen die Füchse lief es in der Liga richtig gut. Beim Hinspiel setzten sich die Linzer mit einem satten 43:27 durch. Im Rückspiel im Februar holten sie einen 33:36-Auswärtssieg. Auch im Cup trafen die beiden aufeinander. Dort hatten die BT Füchse jedoch knapp die Nase vorn und stiegen ins Halbfinale auf. Als Veranstalter des Final-4-Turniers scheiterten sie jedoch am späteren Titelgewinner Handball Tirol.
Kapitän Moritz Bachmann erwartet einen harten Fight
Auf dieses Cup-Aus im Halbfinale und die beiden bisherigen Spiele bezog sich auch Moritz Bachmann: „Sie spielen eine gute Saison dieses Jahr und sie werden richtig darauf brennen, dass sie diesen Fehler, den sie im Cup gemacht haben, wieder gut machen. Außerdem haben sie in der Liga zumindest gegen uns noch zwei offene Rechnungen. Das wird ein harter Fight werden.“
Zugleich müssen sich einige jüngere Spieler oder ältere Spieler, die erst seit dieser Saison da sind, auf diese spezielle PlayOff-Zeit einstellen: „Wir sind eine extrem junge Mannschaft. Die gestandenen Spieler, wie Stojanovic, Fizuleto, Kaiper und auch ich versuchen, an die Jungen weiterzugeben, welche Verantwortung, welches Feeling da jetzt auf einen zukommt. Jeder muss diese Herausforderung annehmen und an dieser Herausforderung wachsen. Und ich glaube, dass einige Spieler das jetzt in der letzten Phase schon angenommen haben - auch von den jüngeren Spielern.“
Trainer Milan Vunjak will auf den Punkt genau bereit sein
HC LINZ AG-Trainer Milan Vunjak zeigt sich nach den letzten Spielen zuversichtlich und auf das Wesentliche fokussiert: „Wir sind in den letzten zwei, drei Spielen schon in eine gute Form gekommen. Wir versuchen, wieder auf den Punkt genau bereit zu sein und das ist im Sport das Wichtigste.“ In der Vorwoche haben sie bereits die letzten beiden Spiele der Füchse jeder für sich analysiert. Diese Woche folgen noch gemeinsame Video-Einheiten, in denen sie versuchen werden, die beste Taktik für das erste Spiel zu finden.
Kopfzerbrechen bereiten Vunjak wiederum zwei Ausfälle: „Wir haben zwei Verletzte. Beide sind extrem wichtig für uns, vor allem in der Deckung. Silas Wiesinger tut uns richtig weh, dass er nicht spielen kann, weil er in beide Richtungen spielt. Und der noch neue Spieler, Fabian Bryslawski hat bei seinem bisher einzigen Spiel für uns gezeigt, dass er uns helfen kann.“
Jadranko Stojanovic: Vertragsverlängerung und Vorfreude
Mit Jadranko Stojanovic hat pünktlich zum Viertelfinale ein wichtiger und erfahrener Leistungsträger der Linzer seinen Vertrag bis 2026 verlängert. Auch bei ihm liegt der Fokus jedoch vollständig auf dem PlayOff: „Das Play-Off ist immer schwierig, egal welche Gegner wir haben. Wir wissen alle, dass alle Gegner in diesem Play-Off unglaublich stark sind. Gegen die BT Füchse haben wir schon drei Mal dieses Jahr gespielt. Wir kennen ihre Stärken, aber wir kennen auch unsere Stärken.“ Die Mannschaft werde sich taktisch, physisch und mental sehr gut vorbereiten, denn sie wissen, wie wichtig gleich das erste PlayOff-Spiel ist.
Bei all der Anspannung bleibt bei Stojanovic allerdings auch noch genug Platz für Vorfreude: „Dieses Playoff ist für uns alle etwas Besonderes. Das ist die schönste Zeit der Saison. Keine Ahnung, wie das genau geht, aber wenn das Playoff anfängt, dann kriegst du ein bisschen mehr Kraft und alles, was du brauchst, um noch etwas besser zu spielen und im besten Fall zu gewinnen. Wenn man dann in den richtigen Flow kommt, geht das fast von alleine. Schon letztes Jahr haben wir nach dem ersten Sieg gespürt, dass wir etwas Besonderes erreichen können.“