"Wir wissen alle, das wir es als Mannschaft viel besser können, dass wir viel besser sind", so der Rückraumspieler. Das müsse man zeigen, "das zeigen wir auch Sonntag. Auch wenn wir qualifiziert sind, wollen wir vieles besser machen."
Zum Match-Center: Deutschland vs. Türkei
Das Donnerwetter von Bundestrainer Alfred Gislason hallte in der Vorbereitung auf das tabellarisch zwar unwichtige, für den Kopf aber so bedeutende letzte Länderspiel der Saison nach. Vorzeitiger Gruppensieg hin oder her: Das Team um Spielmacher Juri Knorr wird gegen den Handball-Zwerg alles daran setzen, einen "katastrophal schlechten" (Gislason) Start wie am Mittwoch gegen die Schweiz (32:32) tunlichst zu vermeiden.
"Es ist kein Thema von falscher Einstellung. Wir müssen schneller auf Betriebstemperatur kommen und uns mehr pushen", forderte Witzke. Nicht dabei sein wird am Sonntag neben Torwart Andreas Wolff und Linkshänder Franz Semper auch Kapitän Johannes Golla. Dies verkündete Gislason am Freitag bei einem Medientermin, ohne zunächst einen Grund zu nennen. Anstelle von Wolff, dessen Wechsel planmäßig erfolgte, rückt Joel Birlehm nach.
Viel Talent - zu wenig Erfahrung?
Angesichts der bevorstehenden über fünfmonatigen Länderspielpause dient das Türkei-Match in gewisser Weise schon der EM-Vorbereitung. Die verbliebenen 16 Spieler - darunter sieben Junioren-Weltmeister von 2023 und zwölf Akteure, die Jahrgang 2000 oder jünger sind - können sich am Sonntag für einen der begehrten Kaderplätze für die EM-Endrunde Anfang 2026 in Dänemark empfehlen.
"Erstmal wollen wir die Gruppe gut beenden mit einem Sieg", stellte Gislason im deutschen Lager in Ludwigsburg klar. Aber, auch das betonte der DHB-Coach: "Die Spieler, die da sind, haben eine gute Chance sich zu zeigen. Wir haben nur noch einen Lehrgang im November und dann geht die EM-Vorbereitung schon los."
Durch die Abreise von Wolff, mit seinen 34 Jahren einzig verbliebener Ü30-Profi im aktuellen Lehrgang, wurde das Durchschnittsalter des deutschen Teams noch einmal gesenkt. "Der Talentfaktor ist in unserer Mannschaft immens hoch, die Erfahrungswerte noch nicht", sagte Nationalmannschafts-Manager Benjamin Chatton.
"Das ist, bei aller Perspektive, eine Herausforderung im Hier und Jetzt. Spiele wie am Mittwochabend in der Schweiz sind schmerzhaft, aber wichtig in unserem Entwicklungsprozess. Trotzdem erwarten wir am Sonntag gegen die Türkei eine deutlich bessere Leistung."