"Unser Fokus ist es nun, das Panini-Album vollzumachen. Es fehlt noch dieser eine, letzte Aufkleber. Der Aufkleber für den Champions-League-Sieg", sagte Berlins Geschäftsführer Bob Hanning vor dem Gipfeltreffen der europäischen Elite vor 20.000 Zuschauern in der Lanxess Arena.
Zum Match-Center: Füchse Berlin vs. HBC Nantes
Die Füchse, die mit dem Selbstvertrauen der ersten deutschen Meisterschaft die Domstadt erreichten, bekommen es im Kampf um ihr erstes Königsklassen-Finale am Samstag (15.00 Uhr/DAZN, Dyn, DF1) mit dem vermeintlichen Außenseiter HBC Nantes zu tun.
Nach der Meister-Sause setzt Hanning seine Hoffnung beim Kampf um den nächsten Premieren-Titel vor allem in Jaron Siewert. "Angesichts der wilden Feierei der Jungs habe ich zwar noch keine Idee, wie unser Büchlein am nächsten Wochenende gefüllt werden kann. Aber, glauben Sie mir, unser Trainer wird das schon machen. Wenn es einer schaffen kann, dann Jaron", schrieb der Manager in der Bild-Zeitung.
Der 31-Jährige könnte zum jüngsten Sieger-Coach in der Final-Four-Geschichte aufsteigen.
"Fahren dahin, um den Titel zu holen"
Der SCM vertraut derweil seiner Mentalität - und Final-Erfahrung. Zum dritten Mal in Folge ist das Team von Trainer Bennet Wiegert beim gigantischen Handball-Event in der Rheinmetropole dabei. Wie vor zwei Jahren, beim bislang letzten Triumph in der Königsklasse, muss im Halbfinale am Samstag (18.00 Uhr/DAZN, Dyn, DF1) der Rekordsieger und Titelverteidiger FC Barcelona aus dem Weg geräumt werden.
Zum Match-Center: FC Barcelona vs. SC Magdeburg
"Wir sind nicht der große Favorit. Aber wir fahren dahin, um den Titel zu holen", sagte Rückraumspieler Philipp Weber. Gelingt dies nicht, steht Magdeburg erstmals seit der Saison 2019/20 ohne Titel da.
Für das erste deutsche Champions-League-Finale seit elf Jahren benötigt das Bundesliga-Duo aber erst den einen Schritt vor dem anderen. "Unser Ziel ist es erst mal, für das Finale infrage zu kommen – und das ist gegen eine Mannschaft wie Barcelona nicht selbstverständlich", sagte Wiegert.
Revanche-Gelüste für die nach Berlin verlorene Meisterschaft verspürt man in Sachsen-Anhalt - offiziell zumindest - keine. "Ich kann den Füchsen nur fair gratulieren und anerkennen, dass sie eine herausragende Saison gespielt haben", sagte Wiegert.
"Der ultimative Druck"
Die Berliner um Welthandballer und Alleskönner Gidsel spüren als frisch gekürter Meister in jedem Fall nicht mehr "den ultimativen Druck", sagte Sportvorstand Stefan Kretzschmar bei Dyn. Es gehe nun darum, die "richtige Mischung aus Druck, Selbstvertrauen und Leichtigkeit hinzubekommen, das wird die Herausforderung sein".
Fakt ist: Beide deutsche Teams befinden sich am Ende einer hammerharten Saison - Magdeburg absolvierte 59 Pflichtspiele, die Berliner 55 - in bestechender Form. Die Füchse verloren letztmals im Februar ein Pflichtspiel. Der SCM im März - gegen, logisch, den neuen Meister. Mindestens eine Serie wird am Wochenende enden - und geht es nach beiden deutschen Klubs, dann frühestens am Sonntag, wenn ab 18 Uhr der neue Champions-League-Sieger gekürt wird.