Die österreichischen Klubs blicken einer harten Woche in der UEFA Europa League entgegen. Sturm empfängt mit den Glasgow Rangers einen großen Namen in Graz-Liebenau und der FC Red Bull Salzburg muss auswärts im Hexenkessel von Olympique Lyon bestehen.
Nach dem schwierigen Auftakt in der Ligaphase der UEFA Europa League vergangene Woche stehen die beiden heimischen Vertreter erneut vor schweren Aufgaben. Der SK Sturm hofft auf die Rückkehr von Spielmacher Otar Kiteishvili im Spiel gegen die kriselnden Rangers. Zeitgleich reisen die Salzburger mit neuem Selbstvertrauen nach Lyon. Dort treffen sie auf einen Gegner, der sich nach chaotischen Monaten zurück an die Spitze gearbeitet hat.
Sturm Graz mit Rückenwind und Kiteishvili
Am Donnerstag (21 Uhr, live auf Sky Sport Austria) empfängt der SK Sturm Graz die Glasgow Rangers in der Merkur Arena. Nach der 0:2-Auftaktniederlage bei Midtjylland geht es für den österreichischen Meister um die ersten Punkte in der Ligaphase. Trotz der Niederlage haben die Grazer Rückenwind. In der Bundesliga konnte man zuletzt drei Punkte gegen den TSV Hartberg einfahren und den Abstand auf Tabellenführer Rapid verringern.
Auch die Rückkehr von Otar Kiteishvili macht Hoffnung für das Spiel gegen die Rangers. Der georgische Nationalspieler fehlte zuletzt aus privaten Gründen, kehrte nun aber ins Training zurück und könnte gegen die Schotten sein Comeback feiern. Mit bereits fünf Toren und einer Vorlage in acht Pflichtspielen gilt er als kreative Schaltzentrale der Grazer Offensive.
Die Gäste aus Glasgow reisen mit Bauchschmerzen an. In der Liga liegen die Rangers nur auf Platz acht, international setzte es zuletzt ein 0:1 gegen Genk. Zudem fehlt mit Mohammed Diomandé ein wichtiger Mittelfeldmann nach roter Karte. Auch Trainer Russell Martin steht massiv unter Druck. In der „Scottish Daily Record“ kommentierte Journalist Keith Jackson die Lage so: „Ihn aus diesem Chaos zu befreien, wäre eigentlich ein Akt der Barmherzigkeit.“
Trotz der Krise der Gäste warnt Sturm-Trainer Jürgen Säumel davor, die Rangers zu unterschätzen. Vor 25 Jahren gelang Sturm im direkten Duell ein legendärer 2:0-Heimsieg. Am Donnerstag wollen die Grazer dieses Kunststück wiederholen.
Salzburg ohne Bidstrup im Hexenkessel von Lyon
Wohl noch größer als für die Grazer ist die Herausforderung für Red Bull Salzburg. Der Vizemeister gastiert am Donnerstag (21 Uhr, live auf ServusTV und Sky Sport Austria) bei Olympique Lyon. Nach der unglücklichen 0:1-Niederlage gegen Porto wollen die Bullen endlich in der Europa League punkten. Dabei müssen sie allerdings auf Kapitän Mads Bidstrup verzichten, der mit einer Muskelverletzung ausfällt.
Trainer Thomas Letsch sieht seine Mannschaft dennoch bereit für die Herausforderung: „Wichtig ist, dass wir Selbstvertrauen getankt haben, sodass wir in Lyon sicher nicht vor Ehrfurcht erstarren werden. Aber wir wissen schon, was da auf uns zukommt“. Mut macht auch der Ligasieg am Wochenende. Beim 2:1-Auswärtssieg gegen die WSG Tirol erzielte der junge Stürmer Kerim Alajbegović sein erstes Bundesliga-Tor und empfahl sich damit für weitere Einsätze. Erst gestern verlängerte der 18-jährige Bosnier seinen Vertrag bis 2029.
Die Gegner der Bullen haben turbulente Monate hinter sich. Nach dem Beinahe-Zwangsabstieg aufgrund finanzieller Verfehlungen hat sich Olympique Lyon unter Trainer Paulo Fonseca zurückgekämpft. In der Ligue 1 liegt der Verein punktgleich mit PSG auf Rang zwei, in der Europa League gab es einen 1:0-Sieg gegen Utrecht. Der Kader von Lyon ist mit zahlreichen Stars bestückt. Dazu gehören die beiden Weltmeister Corentin Tolisso (2018 mit Frankreich) und Nicolás Tagliafico (2022 mit Argentinien). Der junge Belgier Malick Fofana gilt als der gefährlichste Offensivspieler, auf den Salzburg besonders aufpassen muss.
Ebenfalls am Donnerstag ist der SK Rapid bei Lech Posen in der Conference League gefordert. Hier geht’s zur Vorschau auf die Partie.