ADMIRAL Bundesliga: Zwischenfazit nach neun Spieltagen

Der SK Sturm Graz ist Tabellenführer.
Der SK Sturm Graz ist Tabellenführer.ČTK / imago sportfotodienst / Luka Kolanovic

Die aktuelle Bundesliga-Saison steckt noch in den Kinderschuhen und doch lässt sich nach neun Spieltagen ein erster Trend erkennen. Von den Titelaspiranten und Überraschungsteams bis hin zur roten Laterne. Wir ziehen ein Zwischenfazit zur noch jungen Saison 2025/26.

Und wieder geht die ADMIRAL Bundesliga in die Länderspielpause. Grund zum Durchatmen für den einen oder anderen Bundesligisten und genug Zeit, um die aktuelle Saison Revue passieren zu lassen. Nach neun Spieltagen zeigt die Tabelle bereits, wohin die Reise geht. Auch wenn die „Herbstsaison ohnehin erst das Vorgeplänkel“ ist, wie der ehemalige Bundesliga-Coach und Sky-Experte Peter Pacult auf bundesliga.at feststellt.

Wir sprechen über das Überraschungsteam aus Altach und die Achterbahnfahrt der Wiener Austria, den kriselnden LASK und das Schlusslicht GAK, und darüber, warum der SK Rapid trotz des wahrscheinlich besten Kaders seiner Vereinsgeschichte in einer kleinen Krise steckt.

 

Tabelle der ADMIRAL Bundesliga
Tabelle der ADMIRAL BundesligaFlashscore

 

Die aktuelle Qualigruppe

„Bundesligauntauglich“, so bezeichnete Hartbergs Kapitän Jürgen Heil den jüngsten Auftritt seiner Mannschaft gegen den LASK im Sky-Interview nach der Partie. Doch ganz so schlimm steht es um den TSV Hartberg nicht. Trotz Abgängen von Leistungsträgern wie Donis Avdijaj und Tormann Raphael Sallinger steht der Verein wieder im soliden Tabellenmittelfeld.

Auch für den Aufsteiger aus Ried scheint die Meistergruppe derzeit in Reichweite zu sein. Die Innviertler überzeugen mit einem breiten Kader und zuletzt guten Leistungen. Gegen die WSG Tirol konnten sie am Wochenende ihren ersten Heimsieg einfahren. Im Fokus steht die Offensive: Die Stürmer Mark Grosse und Kingstone Mutandwa erzielten zusammen die Hälfte aller Ried-Tore.

 

 

Wir bleiben in Oberösterreich. Der FC Blau-Weiß Linz hat nach einem schwachen Start zurück in die Spur gefunden. Mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen scheint der Verein den Untiefen des Tabellenkellers vorerst entkommen zu sein. Das ist unter anderem den Leistungen des umstrittenen Neuzugangs Shon Weissman zu verdanken. Ob es diesmal wieder für die Meistergruppe reicht?

Nach einem historischen Saisonstart steht die WSG Tirol plötzlich nur noch auf Platz zehn und ist nun seit sechs Partien sieglos. „Das reicht nicht für die Bundesliga“, stellte WSG-Stürmer Thomas Sabitzer im Sky-Interview nach der 0:2-Niederlage in Ried fest. Die Tiroler befinden sich wieder im Abstiegskampf und bekommen dabei prominente Gesellschaft.

Trotz des Derbysieges gegen Blau-Weiß und der sensationellen Aufholjagd gegen Hartberg kann der LASK mit der bisherigen Saison alles andere als zufrieden sein. Auch wenn der Tabellenplatz der Athletiker wohl nur eine Momentaufnahme ist, weiß Kapitän Sascha Horvath im Sky-Gespräch: „Jeder Spieler spielt unter seinem Niveau. Das ist uns ganz klar.“ 

Im Tabellenkeller wird es düster. Die wortwörtlich rote Laterne hält aktuell der Grazer AK. Die Rotjacken warten weiterhin auf den ersten Sieg dieser Saison und müssen aufpassen, den Anschluss an die anderen Abstiegskandidaten nicht zu verlieren. Wenn man den Aussagen von Sportdirektor Tino Wawra glaubt, sitzt Trainer Ferdinand Feldhofer dennoch fest im Sattel.

 

 

Die aktuelle Meistergruppe

Am anderen Ende der Tabelle steht ebenfalls ein Grazer Verein. Der SK Sturm lacht seit der vergangenen Runde wieder von der Tabellenspitze. Und das, obwohl die Blackies aufgrund der Europacup-Strapazen ein Bundesliga-Spiel weniger bestritten haben. Die spielerische Leichtigkeit der vergangenen zwei Saisons ist jedoch etwas verloren gegangen. So liegt es wohl auch an der schwächelnden Konkurrenz, dass die Grazer wieder ganz oben stehen.

Mit 17 Punkten liegen der Wolfsberger AC, der SK Rapid und Red Bull Salzburg aktuell gleichauf. Die formstarken Wölfe knüpfen nahtlos an ihre Leistungen aus der vergangenen Saison an. Der amtierende Cupsieger spielt konstant guten Fußball, weshalb es kaum überrascht, dass die Wolfsberger auch bei der 29. Bruno-Gala in Wien zahlreiche Auszeichnungen erhalten haben. Der WAC wurde zur Mannschaft der Saison gewählt, Nikolas Polster zum Torhüter der Saison und Didi Kühbauer zum Trainer der Saison. Gelingt dieses Jahr noch mehr?

Mehr würden sich wohl auch viele in Wien-Hütteldorf wünschen. Lange sah es so aus, als würden die Rapidler mit Trainer Peter Stöger alle Gegner überrollen. Doch die letzten Wochen haben gezeigt, wie nah Titeleuphorie und Krise in Hütteldorf beieinanderliegen. Noch ist nichts verloren im grün-weißen Lager, und so sucht Rapid mit dem teuersten Kader der Vereinsgeschichte nach der langersehnten Konstanz.

 

 

Konstanz würde auch dem FC Red Bull Salzburg guttun. Der ehemalige Serienmeister war trotz finanzieller Überlegenheit zuletzt nur Mittelmaß, scheint sich aber zunehmend zurückzukämpfen. Wie die Partie gegen Rapid am Wochenende gezeigt hat, ist spielerisch noch viel Luft nach oben. Der formstarke Petar Ratkov blickt der Zeit nach der Länderspielpause im Gespräch mit der „Krone” jedenfalls positiv entgegen: „Ich denke, wir sind jetzt wieder in der Spur.

Die Austria hat in der bisherigen Saison eine Achterbahnfahrt der besonderen Art erlebt. Nach einem desaströsen Fehlstart war die Stimmung in Wien-Favoriten auf dem Tiefpunkt. Anschließend spielten sich die Veilchen mit vier Siegen in Folge zurück ins Rampenlicht. Doch die alten Probleme am Verteilerkreis bestehen weiterhin, wie die Niederlage gegen BW Linz zeigte. Und so hofft man nach der Länderspielpause wieder auf Derby-Held und Leistungsträger Abubakr Barry.

Die wohl größte Überraschung der Saison ist der SCR Altach. Als fixer Abstiegskandidat abgetan, starteten die Vorarlberger furios in die Saison. Die Euphorie wurde jedoch durch die letzten Spiele gedämpft und nun droht sogar das Abrutschen in die untere Tabellenhälfte. Knüpft die eingeschworene Truppe von Trainer Fabio Ingolitsch allerdings an die gute Leistung gegen Meister Sturm an, werden die Vorarlberger wohl wenig mit dem Abstieg zu tun haben.

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