Der Endspurt in der aktuellen Saison der ADMIRAL Bundesliga ist nichts für schwache Nerven. Während drei Vereine zwei Runden vor Schluss um den Abstieg bangen, kann der Wolfsberger AC in der oberen Tabellenhälfte aus eigener Kraft (!) Meister werden. Auch die Wiener Austria hat rein rechnerisch noch eine Chance.
Im Titelrennen haben der SK Sturm Graz und der Wolfsberger AC zweifellos die besten Karten. Die Grazer führen mit 39 Punkten die Tabelle an. Wie William Böving nach dem hitzigen Duell gegen Salzburg im Sky-Interview festhielt: „Haben es jetzt in der eigenen Hand“.
Sturm könnten bereits zwei Punkte aus den letzten beiden Spielen reichen, um den Titel abzusichern. Zumindest in der Theorie. Punkten die Blackies bei Rapid, der WAC aber gewinnt am Sonntag gegen die Austria, kommt es in der letzten Runde zum Meister-Endspiel in Graz.

Austria nur noch Außenseiter, WAC lauert
Die 1:2-Pleite im 346. Wiener Derby gegen Rapid hat die Meisterträume der Austria erheblich gedämpft. Mit sechs Punkten Rückstand auf den ersten Tabellenplatz müssen die Violetten auf Patzer der Konkurrenz hoffen und darauf, dass der Erzrivale Rapid im Duell gegen Sturm gewinnt. Ein unwahrscheinliches Szenario – doch die Hoffnung stirbt zuletzt.
Dem makellosen Finish der Veilchen steht am Sonntag ohnehin ein großer Stolperstein im Weg. Der frisch gebackene Cupsieger WAC scheint sich derzeit in einen Rausch zu spielen. Die Kärntner sind in der Meistergruppe noch ungeschlagen und können in ihrer Rekordsaison noch aus eigener Kraft Meister werden. Gewinnen die Wolfsberger am Sonntag gegen die Austria, kommt es in der letzten Runde zum großen Endspiel um die Meisterschaft.
Sturm mit der nötigen Erfahrung
Mit einem Sieg bei Rapid Wien am Sonntag könnten sich die Steirer eine hervorragende Ausgangsposition verschaffen. Möglicherweise reicht dieser sogar schon zur Titelverteidigung, falls der WAC gegen die Austria patzt. Eine schwarz-weiße Völkerwanderung nach Wien-Hütteldorf solls möglich machen. Der Gästesektor ist längst restlos ausverkauft. Auch in den angrenzenden Sektoren sollen sich zahlreiche Grazer Fans mit Karten eingedeckt haben.
Für Sturm spricht auf jeden Fall die Erfahrung, wie Trainer Jürgen Säumel im Vorfeld gegenüber Sky Sport Austria bekräftigte: „Zwei Runden vor Schluss als Tabellenführer mit drei Punkten Vorsprung ist man natürlich sehr nah dran. Ich glaube, dass meine Mannschaft sehr fokussiert ist und dass ich Persönlichkeiten im Team habe, die die Meistergruppe sehr gut kennen und die es einfach gewohnt sind, um Titel mitzuspielen".
Zum Leidwesen von Sturm schießt Erfahrung keine Tore. Der Wolfsberger AC ist in Höchstform und lauert aus dem Hinterhalt. Egal, wer am Ende oben steht: Das Titelrennen ist so spannend wie schon lange nicht mehr!
Nebenschauplätze im Meisterkampf
Was ist eigentlich mit Red Bull Salzburg? Die Bullen treffen am Sonntag auswärts auf Blau-Weiß Linz und möchten aus den letzten Spielen so viel wie möglich rausholen. Rechnerisch ist sogar noch ein Startplatz in der Qualifikation zur Champions League möglich.
In der Stahlstadt hofft man im Fernduell mit Rapid auf den fünften Tabellenplatz und damit auf die Teilnahme am Europacup-Play-off gegen den Stadtrivalen LASK. Dafür müsste Rapid beide Spiele verlieren und BW Linz aus den Spielen gegen die Bullen und die Wiener Austria mindestens vier Punkte holen. Zumindest auf die Heimrecht-Auswahl konnte man sich einigen.